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Rekonstruierte Festung „Trajans-Pforte“ zieht Besucher an

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Foto: bg.wikipedia.org

„An dieser Stelle des Passes „Trajans-Pforte“ vernichteten die Truppen des Herrschers Samuil am 17. August des Jahres 986 die byzantinischen Eindringlinge des Imperators Basileios II. Ewig möge ihr Ruhm wären!“ Das steht auf einer Steintafel gleich am Eingang der Festung „Trajans-Pforte“ im Sredna-Gora-Gebirge, ca. 60 Kilometer südlich von Sofia. Die Festung wird jährlich von Tausenden Bulgaren besucht, weil sie mit einem der glänzendsten Siege in der bulgarischen Geschichte in Verbindung steht.

СнимкаEnde des 10. Jahrhunderts wurde zwischen dem Byzantinischen Reich und Bulgarien ein schicksalhafter Krieg geführt. Imperator Basileios II. war fest entschlossen, dem Bulgarischen Reich ein Ende zu bereiten und zog mit einem 30.000 Mann starken Heer in Richtung Sredetz, dem heutigen Sofia. Vor den Mauern einer alten Festung im Sredna-Gora-Gebirge, die man heute „Trajans-Pforte“ nennt, fügten die Bulgaren dem byzantinischen Heer jedoch eine furchtbare Niederlage zu – vernichtet wurden fast alle Reitereinheiten und der Großteil der Fußtruppen. Lange Zeit nannte man den Gebirgspass „Königs-Pforte“; nach dem Sieg der Bulgaren wurde er in „Bulgaren-Pass“ umbenannt.

Der Name der Festung „Trajans-Pforte“ tauchte zum ersten Mal im 15. Jahrhundert auf. Sie gehörte einem ausgedehnten Festungssystem an, das den Zugang zu Konstantinopel und dem Bosporus schützte. Wann die erste Befestigungsanlage an diesem Ort entstand, ist nicht bekannt. Benannt wurde die Festung nach dem römischen Kaiser Trajan, der eine bemerkenswerte Bautätigkeit entfaltet hatte. Seit dem vergangenen Herbst wurde ein Großteil der Anlage rekonstruiert und steht für Besucher offen. Sie wurde auch in die Liste der „100 nationalen touristischen Objekte“ Bulgariens aufgenommen. „Im Verlaufe von 5 Monaten wurde sie bereits von über 10.000 Touristen besucht“, verriet uns der Archäologe und örtliche Touristenführer Emanuil Gawrijski. Er erzählte uns mehr über die Anlage:

Die Besucher können sich an der wiedererstandenen Festung erfreuen, die aus kultureller Sicht sehr interessant ist“, sagt Gawrijski. „Hier war eine Militärgarnison, bestehend aus ca. 100 Mann, stationiert. Die Festung ist eine sehr schöne und gleichzeitig ansehnliche Anlage. Ein Arkadengang säumt den gesamten, recht geräumigen Innenhof und beeindruckt alle Besucher. Der Grundriss hat die Form eines unregelmäßigen Rechtecks. Die Festung selbst wurde direkt auf dem Felsen errichtet. Der Haupteingang befindet sich im Norden. Flankiert wird er von zwei spitzen Tortürmen. Die Festung besaß mehrere Nebeneingänge. Wie fast alle Festungen hatte auch die „Trajans-Pforte“ einen geheimen Ausgang. Er führt unterirdisch über eine Steintreppe zum nahegelegenen Fluss. Der Tunnel diente als Fluchtweg, aber auch zur Wasserversorgung der Festung. Er ist bis heute gut erhalten, ist aber für Besucher gesperrt.

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Die Touristen kommen vor allem wegen der geschichtlichen Bedeutung dieses Ortes. Hier kann jeder, einschließlich geschichtsversierte Besucher, viele neue Dinge erfahren. Wissenschaftler vermuten, dass wegen der strategischen Bedeutung des Passes in den Jahrhunderten etliche Wehranlagen errichtet wurden.

Der Pass liegt auf der Strecke der wichtigsten Verbindungstraße der Balkanhalbinsel, die man in der Antike „Via Diagonalis“ genannt hat“, erzählt weiter Emanuil Gawrijski. „Diese Straße führte von Konstantinopel bis nach Belgrad. Rund 600 Meter nordwestlich der Festung befinden sich die Überreste der „Trajans-Pforte“ selbst. Es handelt sich ebenfalls um eine militärische Einrichtung, bestehend aus einer großen Mauer und zwei weiteren seitlichen Festungstürmen. Der große Bogen der Pforte war noch bis ins 19. Jahrhundert erhalten und erreichte eine Höhe von 18 Metern. Der Pass war in der europäischen Geschichte äußerst wichtig und wurde vom frühen Mittelalter bis Ende des Mittelalters streng bewacht.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: BGNES



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