Der spirituelle Lehrer Petar Danow und die von ihm gegründete religiöse Gemeinschaft „Weiße Bruderschaft“ sind auch außerhalb Bulgariens bekannt. Danow, der von 1864 bis 1944 lebte und als „Lehrer Beinsa Duno“ genannt wurde, gewann mit seiner Lehre in der ganzen Welt Ansehen und viele Anhänger. Kardinal Angelo Roncalli, der Apostolischer Visitator in Bulgarien war, bevor er zum Papst (Johannes XXIII.) gewählt wurde, bezeichnete Danow als „größten Philosophen unserer Zeit“. Paco Rabanne sieht seinerseits in der Lehre Danows die Grundlage für die geistige Kultur des neuen Jahrhunderts…
Vor einigen Tagen erschien auf dem bulgarischen Büchermarkt der neueste Roman von Dimitar Schumnaliew. Der Schriftsteller und Journalist ist dem breiten Publikum mit seinen über 30 Romanen und etlichen Erzählungen bekannt. Werke von ihm wurden in Englisch, Russisch, Deutsch, Französisch und anderen Sprachen übersetzt. Er wurde u.a. von der Sofioter Universität ausgezeichnet und erhielt 2004 den Balkanika-Literaturpreis.
Schumnaliew begab sich in seinem neuesten Buch auf das Gebiet des sogenannten „esoterischen Christentums“. Über Petar Danow und seine Lehre gibt es reichlich Material – es sind aber vor allem seine Vorträge. Das Erbe von Petar Danow besteht aus rund 5.000 Vorträgen und 150 musikalischen Werken.
„Gott sei Dank wurden alle seine Vorträge, die er stets frei hielt, von seinen Anhängern mitstenographiert; diese waren überaus gewissenhaft, so dass wir heute über das reiche Gesamtschaffen dieses einzigartigen Bulgaren verfügen“, sagt Dimitar Schumnaliew. „Natürlich sind auch etliche Fälschungen erschienen und so habe ich mich stets konsultiert, sobald ich auf etwas Neues und Interessantes gestoßen bin. Im Buchgeschäft der Weißen Bruderschaft wusste man mir immer zu helfen und riet mir, welche Information ich nutzen kann. Ich selbst bin kein Mitglied dieser Bruderschaft, sicher weil ich keine Vereinigungen mag.“
Dafür ist aber Schumnaliew überzeugt, dass diese Lehre eine zunehmend größere Bedeutung für unser Alltagsleben erlangt. Danow hat die Liebe und die Achtung gegenüber der Natur und eine gesunde Lebensweise gelehrt. Fleisch und Fleischprodukte, wie auch die ungesunde Küche überhaupt wurden gemieden. Das ist heute mehr denn je wichtig.
Auch in diesem Jahr werden sich die Anhänger von Danow im August an den Sieben Rila-Seen versammeln. Es werden auch Gäste aus dem Ausland erwartet.
„Wer kann, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen“, erzählt Dimitar Schumnaliew. „An den Seen wird die von Danow erarbeitete Paneurythmie getanzt – ein System von Tanz und Gymnastik, das in sich Bewegung, Wort, Gedanke und Naturbezug vereint. Sie bringt Körper und Geist in Harmonie mit der Welt. Daran beteiligen sich nicht nur seine Anhänger aus Bulgarien, sondern selbst aus dem fernen Japan. Neuerdings kommen auch Menschen aus Afrika. Diese Gemeinsamkeit ist gerade in der heutigen Zeit, die angefüllt ist mit Konflikten, besonders wichtig. Die Botschaften von Petar Danow gehen in Erfüllung.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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