Mila Georgiewa lebt in London und ist häufig unterwegs. Sie vergisst aber durchaus nicht ihre Heimat, in der sie regelmäßig Konzerte gibt. Die Aufenthalte in Bulgarien lassen Erinnerungen aufkommen:
„Ich entstamme einer Musikerfamilie“, sagt die Geigerin. „Meine Mutter unterrichtet an der Nationalen Musikschule „Ljubomir Popkow“ Solfeggio, während mein Vater Geiger ist und zu den Gründern des Kammerensembles „Sofioter Solisten“ gehört. Ich habe eine ältere Schwester, die ebenfalls Geigerin ist und seit frühester Jugend spielt. Ich ahmte sie nach, indem ich zwei Bleistifte nahm und so tat, als ob auch ich Violine spiele. Als ich vier Jahre alt war baute man für mich speziell eine kleine Geige, da selbst die kleinsten Kindergeigen für mich zu groß waren. Zuerst lernte ich bei einem Kollegen meines Vaters, der ausgezeichnet mit Kindern umgehen konnte. Ich denke gern an ihn und jene Zeit zurück. Als ich sieben Jahre alt war spielte ich zum ersten Mal mit dem bedeutenden bulgarischen Geiger und Pädagogen Mintscho Mintschew zusammen. Wenn Zeit blieb, arbeitete er parallel auch mit mir. Dann setzte ich meine Ausbildung in den USA fort, wo ich in New York lernte. Meine erste Teilnahme war am Musikfestival in Aspen, Colorado. Die bulgarische Pianistin Pawlina Dokowska, die seit Jahren in den USA lebt und arbeitet, hatte eine meiner Platten der anerkannten Violin-Pädagogin Dorothy DeLay gegeben. Ihr gefielen meine Interpretationen und sie lud mich zu dem Festival ein. Später bewarb ich mich um ein Stipendium für die Juilliard School, in der ich lernte und studierte.“
Mila Georgiewa war erst 13 Jahre alt, als sie in die USA führ. Dort lernte und studierte sie rund 10 Jahre. In dieser Zeit hatte sie die Möglichkeit, mit bedeutenden Dirigenten und Orchestern zusammen zu arbeiten. Genannt seien das Chicago Orchestra von Christof Eschenbach, wie auch etliche Gastorchester, darunter das Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt und das Philharmonie-Orchester von Osaka unter Michiyoshi Inoue sowie die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie unter der Leitung von Georges Prêtre. Die Erfahrungen, die die bulgarische Geigerin sammelte, verhalfen ihr zur „eigenen Stimme“, wie sie selbst sagt. In dieser Beziehung erwies sich ihre Fortbildung in London als besonders hilfreich.
„Ich wollte erneut nach Europa und ging für zwei Jahre in die Guildhall School of Music zu Yfrah Neaman“, erzählt Mila Georgiewa. „Dort hatte ich die Möglichkeit, in Ruhe zu musizieren. Prof. Neaman besaß ein unwahrscheinliches Gespür, von dem er sich in seiner Lehrtätigkeit leiten ließ. Er überließ mich meinem eigenen Spürsinn und das erwies sich als das Beste in jenem Augenblick – ich musste mich selbst, meine eigene Stimme finden. Ich liebe die Soloauftritte; die Verantwortungen als Konzertmeisterin sind ganz andere. Die Kammermusik wiederum vergöttere ich. All das gibt mir die Möglichkeit, das Musizieren aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das sorgt für den nötigen Ausgleich und macht mir Mut bei den eigenen Interpretationen. Das Gespür, bereichert mit Erfahrungen, gibt die nötige Freiheit. Es ist wie ein Flug – es gibt in dem Augenblick nichts Wichtigeres als ihn; alles andere ist Nebensache.“
Vor wenigen Tagen gab Mila Georgiewa ein Konzert als Solistin und Konzertmeisterin; es stehen Auftritte mit dem Quartett bevor, in dem sie mitspielt. Über ihr letztes Solokonzert erzählte sie uns folgendes:
„Es war Ende März, bevor ich mein drittes Kind zur Welt brachte“, sagt die Geigerin. „Ich dachte, dass ich genügend Zeit haben werde, um auch noch einige Werke einzustudieren, die ich seit langem in mein Repertoire aufnehmen wollte – Stücke von Hindemith und Mendelssohn… auch wollte ich mich aktiver mit Bach auseinandersetzen. Das Kind kam aber einige Wochen früher zur Welt und ich musste meine Pläne zeitweilig aufschieben. Bei meinen zwei anderen Kindern war es auch so – ich spielte bis kurz vor ihrer Geburt. Für einige Monate muss ich nun auch meine Arbeit im Orchester unterbrechen und werde erst Anfang 2017 wieder auftreten. Dann wartet auf mich ein ernsthaftes Programm.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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