An diesem Wochenende ist es soweit – die neueste Ausgabe des Bohemi-Balkanfestivals wird wieder die Freunde der Balkanmusik nach Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges locken. Und nicht nur die Musikfreunde werden auf ihre Kosten kommen. Ziel dieses Forums ist, Musik, Kultur und Küche der Balkanländer zu popularisieren und ein Gefühl von Freiheit und ausgelassene Stimmung aufkommen zu lassen. Jeder soll für sich etwas entdecken. Es ist aber vor allem ein Fest der ungleichmäßigen Taktarten, an denen es auf dem Balkan nur so wimmelt.

Bansko ist eines der populärsten Wintersportzentren Bulgariens. In den Sommermonaten will das Städtchen aber kein Schattendasein fristen und organisiert die verschiedensten Musikforen, darunter nun zum zweiten Mal das Bohemi-Festival. Auch in diesem Jahr wird das Programm von Interpreten der Ethno- und Folk-Musik des Balkans, insbesondere aus den Ländern Ex-Jugoslawiens, gestaltet werden. Unter ihnen ist der Trompeter Kristijan Azirović, der auf dem Guča-Trompetenfestival bereits mehrmals zum besten Instrumentalisten erklärt wurde. Er wird zusammen mit seinem Orchester nach Bansko kommen.

Unter den Stars ist ferner der bosnische Komponist, Sänger und Textschreiber Dino Merlin (auf dem Foto), von dem übrigens die Nationalhymne von Bosnien-Herzegowina stammt.

Im Rahmen des Festivals ist ein Wettbewerb für wenig bekannte Gruppen ausgeschrieben. Unter den Preisen winkt eine Teilnahme als Vorgruppe im Konzert von Dino Merlin. Das Publikum seinerseits wartet bereits mit Ungeduld auf das Konzert des slowenischen Musikers, Songschreibers und Schauspielers Robert Pešut, genannt Magnifico, der auf brillante Weise unterschiedlichste Musikrichtungen und Stile vermischt und für Stimmung sorgt.

Wenige Tage vor seinem Konzert in Bansko verriet uns Magnifico Einzelheiten über das Programm:

„Eingeplant habe ich meine bekanntesten Lieder und hoffe, dass es ein gutes Konzert wird“, sagt der Künstler. „Die Texte sind auf Englisch; ich muss zugeben, dass mir das Spiel mit den verschiedenen Sprachen Spaß macht. Das Englische seinerseits hat sich in eine gemeinsame Sprache verwandelt und ist für jeden größtenteils verständlich – das Publikum wird also verstehen, was ich singe. Ich will mit meinen Liedern möglichst viele Menschen erreichen. Sie handeln von aktuellen Dingen und ich denke, dass ich meine Sache gut mache. Ich freue mich aufrichtig auf meine Fahrt nach Bansko; ich habe gehört, dass es dort sehr schön ist und bin jetzt schon sehr aufgeregt.“

Auf dem Festival in Bansko werden natürlich auch einheimische Künstler auftreten. Unter ihnen sind gleich mehrere populäre Folkloregruppen. In ihren Programmen werden sie einen Akzent auf die Musikfolklore der Pirin-Region setzen. Sie interpretieren die Lieder authentisch, d.h. so, wie sie sie von ihren Eltern und Großeltern gehört haben. Das Interessanteste an dem Balkanfestival wird jedoch zweifellos das Treffen der verschiedenen Kulturtraditionen sein. Alles in allem – es ist zu erwarten, dass es ein temperamentvolles und ausgelassenes Fest wird, so wie es die Balkanbewohner zu feiern wissen. Für alle Veranstaltungen ist der Eintritt natürlich frei, zumal sie alle auf dem Hauptplatz von Bansko stattfinden werden.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow