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Symphonieorchester der Nationalen Musikakademie feiert 60. Geburtstag

Foto: nma.bg

Am Freitag dieser Woche wird die Nationale Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ in Sofia das 60jährige Bestehen ihres Symphonieorchesters begehen – natürlich mit einem gebührenden Festkonzert.

Das Symphonieorchester der Nationalen Musikakademie gehört zu den angesehensten des Landes. Aus ihm gehen nicht nur glänzende Solisten hervor, es lädt auch häufig international anerkannte Interpreten und Dirigenten ein. Obwohl es auf langjährige Erfahrzungen zurückblicken kann, reichen die bulgarischen Traditionen in der Symphonik nicht allzu weit zurück. Erst in den letzten Jahrzehnten vor der Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdherrschaft 1878 wurden erste Symphonieorchester gebildet. Die Musikakademie selbst wurde erst 1921 gegründet. Sieben Jahre später richteten Lehrer und Studenten ein Symphonieorchester ein. Obwohl es vor allem Lehrzwecken diente, wurde es schnell populär und gewann an Ansehen. Im Verlaufe eines Jahres gab das Symphonieorchester der Akademie sogar eine eigene Zeitschrift heraus, in der die Herausbildung eines eigenen musikalischen Landesstils diskutiert wurde. Nun wird sich sicher jeder die Frage stellen, warum in diesem Jahr der 60. und nicht der 88. Geburtstag dieses Klangkörpers begangen wird. Eine Erklärung gab uns der Prorektor Prof. Dr. Iwajlo Krintschew:

Die Geschichte dieses Orchesters ist sehr widersprüchlich“, sagt er. „Wie aus der Geschichte unserer Einrichtung hervorgeht, wurde es tatsächlich 1928 gegründet. Es folge aber eine Zeit, da dieses Orchester seinen Namen und seine Zugehörigkeit änderte. Erst 1956 erschien es in der Form, in der wir es bis heute kennen. In all den Jahren wurde aber ständig am Konzept verbessert und schließlich seine Stellung in der Akademie geklärt. Heute besitzt unser Symphonieorchester ein reiches Konzertrepertoire und auch die Funktion eines Lehrers. In dieser Beziehung leistet es hervorragende Arbeit. Geleitet wurde es stets von hochrangigen Dirigenten. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie viele heute international angesehene bulgarische Interpreten in ihm gelernt haben.

Die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag werden sicher nicht mit diesem einzigen Konzert abgeschlossen.

Ich würde sagen, dass das ganze Jahr unter dem Zeichen unseres 60. Geburtstags steht“, erzählt weiter Prof. Krintschew. „Das Konzert am 30. September wird aber den Höhepunkt der Feierlichkeiten kennzeichnen. Auf dem Programm steht u.a. eine bulgarische Erstaufführung. Es ist das Konzert für Klaviertrio und Orchester von Bohuslav Martinů, das mit erstrangigen bulgarischen Interpreten besetzt sein wird. Der zweite Teil wird dem 85. Geburtstag des ein wenig in Vergessenheit geratenen bulgarischen Komponisten Zwetan Zwetanow gewidmet sein. Er war langjähriger Lehrer unserer Akademie in Komposition und Harmonielehre. Ins Programm aufgenommen haben wir seine 4. Symphonie, die seit Jahren nicht mehr gespielt worden ist. Neben diesem Festkonzert sind viele andere Konzerte unseres Orchesters dem 60. Geburtstag gewidmet“, versicherte abschließend der Prorektor der Nationalen Musikakademie in Sofia Prof. Dr. Iwajlo Krintschew.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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