In diesem Jahr wird der 108. Jahrestag der Geburt von Marin Goleminow begangen. Er wurde am 28. September 1908 geboren und verstarb im Jahre 2000. Die Idee für die Einrichtung eines Preises auf seinen Namen hatte seine Enkeltochter Lili Goleminowa, die am Bulgarischen Nationalen Rundfunk arbeitet. Sie erzählte uns Einzelheiten über die Arbeit der Jury, der namhafte bulgarische Komponisten und Musikwissenschaftler angehören:
„Die Erörterung der Kandidaten ergab sich wie von selbst“, sagt sie. „Ich kann mich sogar nicht mehr daran erinnern, wer die Sofioter Solisten vorschlug. Alle waren einverstanden und hoben die Verdienste dieses Klangkörpers hervor. Mein Großvater hatte kurz vor seinem Tode ein Werk für Streichorchester und Frauenchor komponiert, das das Kammerensemble „Sofioter Solisten“ jüngst zum ersten Mal vorstellte. An dieser Stelle will ich auch daran erinnern, dass in den ersten Jahren nach seiner Gründung, das Kammerensemble von Marin Goleminow selbst geleitet wurde. Für dieses Orchester hat er auch mehrere Werke geschrieben. Der jetzige Orchesterdirigent Prof. Plamen Dschurow ist wiederum ein Kompositionsschüler meines Großvaters. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die Werke von Marin Goleminow eine besondere Stelle im Repertoire der Sofioter Solisten einnehmen. Die Vereinigung „Marin Goleminow“, die in Kjustendil unmittelbar nach seinem Ableben gegründet wurde, ist der Initiator und Organisator des Preises, während den finanziellen Teil die Gemeinde und eine Privatfirma übernommen haben. Wir haben uns vorgenommen, den Preis jedes Jahr zu verleihen.“
„Den ersten Preis der nationalen Auszeichnung auf den Namen von Marin Goleminow zu erhalten ist etwas, das einem ein Leben lang im Gedächtnis haften bleibt“, sagt Prof. Plamen Dschurow. „Dieser Preis verpflichtet. Es sind schon Jahre vergangen, als wir uns noch mehrmals in der Woche mit Prof. Goleminow trafen. Ich kann immer noch nicht sagen, was mich am meisten beeinflusst hat – seine konkreten Anmerkungen, oder seine Anwesenheit. Er war nicht besonders redegewandt; er redete hastig und machte kurze Sätze. Häufig bediente er sich auch einiger seiner Sentenzen oder bulgarischer Sprichwörter. Das war besonders einprägsam und man begann zwangsläufig über sie nachzudenken. Ich entdecke weiterhin immer wieder etwas Neues in seiner Musik. Es beeindruckt mich nach wie vor, wie er seine Ideen in musikalische Formen zum Ausdruck brachte.“
Unter den offiziellen Gästen der Preisverleihung war Prof. Natascha Japowa von der Nationalen Musikakademie, in der sie Musikgeschichte unterrichtet.
„Marin Goleminow hat der Kammermusik zu einer besonderen Position im bulgarischen Musikleben verholfen“, erzählt sie. „Es sei daran erinnert, dass diese Musikform die Musik des Klanges an sich ist; sie ist die grundlegendste Musizierform. Entstanden als Musik für die fürstliche „Kammer“ hat sie aus verständlichen Gründen keine Traditionen in Bulgarien. Sechs Jahrzehnte nach der Neugründung unseres Landes hat Marin Goleminow mittels seines Schaffens, diesem Genre zur gebührenden Stellung verholfen.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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