Vor 50 Jahren wurde in Plewen in Nordbulgarien ein Musikfestival gegründet. Die Idee dazu hatte die in dieser Stadt geborene Opernsängerin Katja Popowa. Die Musiktage wurden nach ihr benannt, denn noch im gleichen Jahr (1966) kam die international anerkannte Sopranistin bei einem Flugzeugunglück tragisch ums Leben.Mit den Jahren hat das Festival etliche Veränderungen erfahren. Früher wurde das Forum voll und ganz vom Staat gestützt – heute ist man zunehmend mehr auf Sponsoren angewiesen. Daher bemüht man sich redlich, das Festival zu popularisieren.
Die 30. Ausgabe der Musiktage „Katja Popowa“ wurde mit einer Aufführung der Tosca eröffnet, in der neben Gastsolisten, die Philharmonie Plewen, der Gemeindechor „Gena Dimitrowa“ und die Kindervokalgruppe „Harlekin“ des örtlichen Kulturhauses zu hören waren. Die Aufführung war der unvergessenen Gena Dimitrowa gewidmet, die in diesem Jahr 75 Jahre alt geworden wäre. Wir sprachen mit Najden Todorow, der die Aufführung dirigierte.
„Für mich war es die zweite Teilnahme an den Musiktagen „Katja Popowa“,“ erzählte uns der Dirigent Najden Todorow wenige Minuten nach der Aufführung. „Die Operninszenierung ist uns ausgezeichnet gelungen. Mir bedeutet das viel, denn sie ist Gena Dimitrowa gewidmet, die eine einzigartige Sängerin war. Ich habe das Glück, sie gekannt zu haben. In den vergangenen Jahren haben wir in Plewen auch nach der Schließung unseres Opernhauses so einiges inszeniert. Es half uns das Opernhauses von Russe. Er ist zu hoffen, dass wir nunmehr die Oper in Plewen wieder zum Leben erweckt haben.Unter den Solisten der Tosca-Aufführung waren der italienische Tenor Piero Giuliacci und Jordanka Derilowa, die den Ruhm Bulgariens als ein Land erstklassiger Opernsänger in aller Welt verbreitet.Die Musiktage sind unbestritten ein Highlight im Kulturleben unserer Stadt. Das Publikum kann Künstler live erleben, die es nur im Radio gehört hat, oder vom Fernsehen her kennt.“
Unter ihnen ist vor allem der italienische Tenor Piero Giuliacci, der uns seine Eindrücke schilderte:
„Ich bin zum ersten Mal in Bulgarien“, sagt Piero Giuliacci. „Es ist für mich ein einzigartiges emotionales Erlebnis, auch wenn ich mich wie zu Hause fühle. Es sind die Menschen, das Klima und das Essen, die mich stark an meine Heimat erinnern. Auf der bulgarischen Bühne habe ich mich herrlich gefühlt und würde sogar die ganze Oper noch einmal singen. Ich hoffe, dass ich bald die Gelegenheit dazu haben werde.“
Unter den jungen Sängerinnen und Sängern, die sich am Programm der Musiktage „Katja Popowa“ beteiligten, waren Künstler aus der Ukraine, Kroatien, Russland und Japan. An einem der Abende stellen sich die Nachwuchskünstler aus Plewen vor, die im Ausland Preise erhalten haben. Genannt seien u.a. die Geigerin Jana Selenogorska und der Flötenspieler Martin Pawlow.
Unter den Organisatoren der Musiktage „Katja Popowa“ ist Ljbomir Djakowski. Als Direktor der Plewener Philharmonie hält er besonders traditionsbewusst.
„Wir wollen die alten Traditionen wiederbeleben und jenes Niveau erreichen, als wir häufiger Opernaufführungen mit Wettbewerbssiegern organisierten“, versichert der Dirigent. „Wir planen auch, die Freilicht-Opernbühne wieder zu eröffnen. Mir ist ferner sehr daran gelegen, eine Ballettaufführung zu gestalten – ebenfalls mit jungen Wettbewerbssiegern. Ich freue mich, dass wir für das diesjährige Programm solche Künstler engagieren konnten, die jedem Festival zur Ehre gereichen würden. Die Geigerin Lia Petrowa beispielsweise hat im April den Ersten Preis des Carl Nielsen Wettbewerbs errungen; die Pianistin Viktoria Vassilenko erhielt vor wenigen Tagen wiederum einen Ersten Preis des George Enescu Wettbewerbs.“
Beide jungen Damen spielten auf dem Anschlusskonzert der Musiktage „Katja Popowa“. Begleitet wurden sie von den „Sofioter Solisten“.
Der Bürgermeister von Plewen Georg Spartanski leistet für die Musiktage „Katja Popowa“ die größte Unterstützung.
„Das Festival hat für uns auch eine rein emotionale Bedeutung, denn es ist seit mittlerweile 50 Jahren untrennbarer Bestandteil unseres Kulturlebens“, versichert Bürgermeister Spartanski. „Wir haben uns die ehrgeizige Aufgabe gestellt, den Musiktagen wieder zu jenem Ansehen zu verhelfen, die sie einst besessen haben. Es erinnert nämlich gleichzeitig daran, dass auch Plewen bedeutende Künstler Bulgarien und der Welt gegeben hat, denken wir beispielsweise an Katja Popowa, Gena Dimitrowa und den Schlagersänger Emil Dimitrow. Plewen ist eine Stadt, die auf ihre Kulturtraditionen stolz sein kann.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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