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Theodossij Spassow und sein neues Album “Scars”

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Foto: Privatarchiv




Der bulgarische Hirtenflötenspieler Theodosij Spassow hat jüngst gleich zwei Alben auf den Markt gebracht. Die CDs heißen „Scars“ und „O'Maino Horo“ und enthalten ausschließlich eigene Kompositionen des Musikers. Alle Stücke basieren auf Folkloremotiven und sind meist im Folklorestil gehalten. Damit erinnert Theodosij Spassow an die Anfänge seiner Karriere. Er denkt gern an jene Zeit zurück und vor allem an die Kollegen, die ihm die Tore der Volksmusik öffneten. Theodosij hat aber auch gleich zu Beginn seiner Karriere deutlich gezeigt, dass ihm mehr als nur an einer Interpretation der Musikfolklore gelegen ist – er experimentiert mit ihr und vermag in ihr stets neue Ansatzpunkte für Neuschöpfungen zu entdecken.

Das Album „Scars“ nahm Theodosij Spassow mit dem Volksmusikorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks auf. Die Stücke wurden in das Programm anlässlich des 80. Geburtstages unserer Rundfunkanstalt aufgenommen; das Konzert fand 2014 im Lumière-Saal statt.

Es war ein Ausdruck der Achtung gegenüber unserer Volksmusik“, erinnert sich der Hirtenflötenspieler. „Man drücke gleichzeitig auch seine Achtung gegenüber unseren Vorfahren aus, wie auch den Instrumentenbauern, die mit zum Gelingen der Konzerte und der Aufnahmen beitragen. Im Begleitheftchen zur CD, das auf Bulgarisch und Englisch ist, werden nähere Informationen über ihr Leben und ihre Arbeit gegeben. Wir vergessen oft, dass sie zu den von ihnen gebauten Instrumenten eine besondere Beziehung haben. Sie sind ihre Kinder, deren Stimme sie dann in den Konzerten hören. Jedes Instrument hat seine eigene Geschichte. Ich benutze verschiedene Instrumente, unter denen sich auch einzigartige Meisterstücke befinden. So z.B. spiele ich eines der Stücke auf einer Hirtenflöte, die von Iwan Neschew angefertigt worden ist. Das Instrument besteht aus Buchsbaumholz mit Ringen aus Hirschhorn. Heutzutage ist so etwas eine absolute Rarität. Ein anderes Stück spiele ich wiederum auf einem Instrument von Slawi Iwanow. Der Sohn des Hirtenflötenspielers Stanil Pajakow hat es mir geschenkt. Er war übrigens einer der Wegbereiter der Bühnen-Folklore.“

Es gibt sehr gute Instrumentenbauer“, setzt Theodosij Spassow fort. „Ich habe mich aber in die Instrumente von Schetschko Marinow verliebt. Sie liegen mir sehr gut in den Händen und ihr Klang kommt meinen Vorstellungen am nächsten“, verriet er uns. Die meisten Stücke seiner CD „Scars“ spielt er auf einer Hirtenflöte dieses Meisters, die aus Ebenholz gefertigt ist. Ein 90jähriger Instrumentenbauer hatte das Holz speziell Theodosij geschenkt, als er hörte, dass er in Warna ein Konzert geben werde. Der Meister selbst wollte seinen Namen nicht nennen. Aus den bereits vorgefertigten Teilen, aus denen eine Oboe entstehen sollte, zauberte dann Marinow eine Hirtenflöte mit einem ganz besonderen Klang.

Die Stücke, die in die CD „Scars“ aufgenommen wurden, schrieb Theodossij Spassow speziell für das Rundfunk-Volksmusikorchester. Theodossij kennt alle Musiker und hat immer an sie gedacht, als er die Stücke komponierte – sie sind sozusagen speziell zugeschnitten. Es mussten jedoch zwei Jahre nach dem Konzert bis zu ihrer Einspielung vergehen. Die Aufnahmen selbst erfolgten im Studio 1 des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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