„Weitab der Rahmen“ und „Wer hat die Kartoffelchips geklaut?“ heißen zwei Ballettinszenierungen des bulgarischen Choreographen Petar Iliev, realisiert innerhalb der Bildungsprogramme, die die von ihm gegründete Stiftung „Tanzkunst Iliev“ erarbeitet hat. Iliev lebt und arbeitet bereits seit Jahrzehnten in den USA. Seit einigen Jahren wirkt er am „Pacific Northwest Ballet“ in Seattle im US-Bundesstaat Washington, wie auch an der Ballett-Schule in Chicago. Seit 2008 organisiert er regelmäßig Lehrgänge in Bulgarien in klassischem Ballett, Hip-Hop, verschiedenen modernen Tanzformen und Ausdruckstanz. An die besten Teilnehmer vergibt seine Stiftung Stipendien und gewährt Weiterbildungsmöglichkeiten an angesehenen Ballett- und Tanzschulen in verschiedenen Städten der USA. Bislang haben 52 junge Tänzerinnen und Tänzer ein solches Stipendium erhalten.
Für die jüngsten Ballettinszenierungen Ilievs haben Bulgaren die Musik geschrieben, die ebenfalls seit vielen Jahren in den USA leben und arbeiten. Die Rede ist von den Waldigerow-Brüdern, wie auch den Gebrüdern Karparov. Die Interpreten ihrerseits sind Kinder und Jugendliche. Die zwei Inszenierungen unterscheiden sich grundlegend voneinander. „Weitab der Rahmen“ wird von 12 jungen Tänzern gestaltet, die gleichgut in vier verschiedenen Stilen sind. Die Premiere ist heute im hauptstädtischen Satiretheater. Einzelheiten erzählte uns Petar Iliev selbst:
„Die Tänzer haben unsere Bildungsprogramme und genauer gesagt unsere Frühlings- und danach auch die Sommerakademie absolviert“, erzählt der Ballettpädagoge. „Die meisten der Teilnehmer haben ein Stipendium erhalten, waren in den USA und nach ihrer Rückkehr nach Bulgarien arbeiten wir nun wieder gemeinsam. Sie setzten hier ihre Ausbildung fort und zwar an der Ballettschule, die wir am 1. Oktober in Sofia eröffnet haben. Ständig erweitern wir unseren Tätigkeitsbereich. Ich wollte schon immer eine bulgarische Tanztruppe bilden, die eine eigene Individualität besitzt. Die zweite Aufführung ist der Höhepunkt unseres Programms „Tanzende Kids“. Daran beteiligen sich Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, die aus verschiedenen Schulen stammen. Sie werden nun zum ersten Mal vor großem Publikum auftreten. Die Inszenierung nennt sich „Wer hat die Kartoffelchips geklaut?“ und wird am 8. Dezember, wiederum im Satiretheater in Sofia stattfinden. Das Libretto ist sehr einfallsreich – unter den darstellenden Personen sind Mäuse, Ameisen, Spinnen, Außerirdische, Zombies und andere. Die Idee besteht darin, die Kinder nicht nur für die Tanzkunst zu gewinnen, sondern sie überhaupt für die Kunst zu interessieren. Für beide Inszenierungen war viel Geld notwendig. Wir sind der US-Botschaft in Sofia für ihre finanzielle Unterstützung sehr dankbar. Ohne die hätten wir es bestimmt nicht geschafft.“
Petar Iliev erwähnte die von seiner Stiftung gegründete Ballettschule. Wem steht sie offen?
„Sie steht allen offen, die sich weiterentwickeln wollen“, antwortet der Choreograph. „Wir konnten ein ausgezeichnetes Pädagogenteam zusammenstellen. So z.B. unterrichtet Rossitza Tersijska Hip-Hop; sie ist übrigens unsere erste Stipendiatin gewesen. Nikolina Karageorgiewa war ebenfalls unter unseren Stipendiatinnen; sie unterrichtet Spitzentanz. Unter den Pädagogen sind auch zwei Ausländer – absolute Könner ihres Fachs. Wir sind bestrebt, unseren Schülern das Bestmögliche zu geben. Für die Aufführung „Weitab der Rahmen“ haben wir mit unseren Tänzern professionelle Verträge abgeschlossen. Ich will ihnen zeigen, wie man weltweit solche Verträge vereinbart und wie wichtig es ist, loyal und verantwortlich zu sein. Ich möchte, dass sie nicht nur künstlerisch, sondern auch rein beruflich vorbereitet sind. Ich will den Kreis erweitern, in dem sie bisher gewesen sind – sie sollen andere Lehrer und gleichaltrige Tänzer kennenlernen, und mit dem Aufbau ihrer Karriere schon früh beginnen. In Bulgarien kann man nur selten auf ein und derselben Bühne klassisches Ballett und moderne Tanzformen sehen. In „Weitab der Rahmen“ werden verschiedene Tanzstile kombiniert. Die Inszenierung endet sogar mit einem bulgarischen Volkstanz, der im mittleren Teil einen modernen Klang besitzt. Die Musik wird live gespielt. Das ist in gewisser Weise eine Herausforderung an die Tänzer - sie müssen genau hinhören, denn die Tempi sind verschieden und wechseln sich ab und es sind auch Improvisationen enthalten, die Spontaneität und Ungezwungenheit verlangen.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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