Für Bulgarien war 2016 ein äußerst dynamisches und von positiven Trends gezeichnetes Jahr, was den Immobilienmarkt angeht. Die Immobilienpreise und -verkäufe verzeichnen ein Wachstum, das in Sofia sogar im zweistelligen Bereich liegt. Der Markt ist reifer geworden, geprägt von solchen Faktoren wie Nachfrage, Großstadtmigration, höhere Einnahmen der Bevölkerung und günstige Hypothekenkredite, sagte Polina Stojkowa von der Bulgarian Properties und weiter:
„2016 wurden vor allem Wohnungen in den Großstädten gesucht. Marktführer ist Sofia, doch auch in Plowdiw, Warna, Burgas und Stara Sagora haben die Verkäufe und respektive auch die Immobilienpreise um 5 bis 10 Prozent zugelegt. In Sofia sind die Immobilienpreise um 12 Prozent nach oben geschnellt – das ist doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Kunden wollen Immobilien erwerben, um ihr Geld in etwas Sicheres zu investieren oder aber um sie zu vermieten. In diesem Jahr ist die Nachfrage nach Ferienimmobilien am Meer und in den Skiresorts gestiegen, wobei fast die Hälfte von Bulgaren erworben werden, während dieser Markt zuvor von Ausländern dominiert wurde“, erklärt Polina Stojkowa.
Sie erklärt diesen Trend auch mit den niedrigen Bankeinlagenzinsen, die gen Null gehen und die Leute dazu animieren, ihr Geld in Immobilien anzulegen. Das hat auch den Verkauf von Neubauten und Wohnungen angekurbelt, die immer noch in der Projektphase sind. Viele Menschen sind vorsichtig, wenn es um solche Wohnungen geht. Sie sind aber geneigt zu riskieren, nachdem sie sich eingehend über den Bauherrn informiert und sichere Verträge unterzeichnet haben.
„Bei Wohnungen, die immer noch in der Projekt- oder Anfangsphase sind, besteht natürlich ein Risiko“, gesteht Polina Stojkowa. „Aber die Kunden neigen dazu, dieses Risiko einzugehen, weil die Nachfrage momentan das Angebot übersteigt. Sie ist 2016 rapide nach oben geschnellt, der Markt befindet sich im Aufwärtstrend, weshalb auch die Käufer zu ihm zurückgefunden haben.“
In der nahen Vergangenheit haben viele Baufirmen den Käufern von Immobilien in Projekt- oder Anfangsphase Preiszugeständnisse als eine Art Risikoprämie gemacht. Momentan wurde diese Regel jedoch aufgehoben.
„Neubauwohnungen in ihrer Projekt- oder Anfangsphase sind momentan um 80 bis 100 Euro pro Quadratmeter teurer als fertig gestellte Neubauwohnungen“, sagt Polina Stojkowa. „Das liegt am begrenzten Angebot in den letzten Jahren. Außerdem weisen die neuen Projekte eine ganz andere Qualität auf. Die Bauunternehmen nutzen hochwertige Materialien, für die die Kunden bereit sind, tiefer in die Tasche zu greifen.“
Das Interesse an Plattenbauwohnungen bleibt stabil. Deren Marktpotential ist gut, vor allem nachdem das Programm zur Sanierung solcher Bauten angelaufen ist. Schwach ist die Nachfrage dagegen in schwächer entwickelten Regionen wie beispielsweise in Nordwestbulgarien. In den Kleinstädten halten sich die Preise der Immobilien auf dem gleichen Stand, in manchen ist sogar ein gewisser Preissturz zu beobachten. Das sei aber normal, da der Immobilienmarkt von demographischen und Wirtschaftstrends beeinflusst wird, meinte abschließend Polina Stojkowa.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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