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Pianistin Viktoria Vassilenko blickt auf ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr zurück

Foto: Privat

“Ich habe gelernt, allein zu sein und in Abgeschiedenheit zu arbeiten, was mir wohl tut“, sagte uns die Pianistin Viktoria Vassilenko, mit der wir uns über das vergangene Jahr unterhielten. 2016 setzte die junge Pianistin ihre Ausbildung fort, gab im In- und Ausland Konzerte, gewann einen weiteren angesehenen Preis und machte bei uns im Hause Aufnahmen.

Viktoria entstammt einer Musikerfamilie – Assya und Alexander Vassilenko sind beide anerkannte Pianisten und Pädagogen. Sie haben sie in ihrer Ausbildung in Bulgarien und Spanien tatkräftig unterstützt und die Erfolge liegen auf der Hand: unlängst erhielt Viktoria den George-Enescu-Preis, benannt nach dem namhaften rumänischen Komponisten, Violinisten und Dirigenten. Ihr glänzendes Abschneiden in Bukarest eröffnete ihr viele neue Möglichkeiten.

„Der George-Enescu-Wettbewerb wird im „Atheneum“ durchgeführt – ein ausgesprochen schönes Gebäude mit einem wunderbaren Saal, der eine ausgezeichnete Akustik und eine bezaubernde Atmosphäre besitzt“, erzählt die junge Pianistin. „Der Wettbewerb auf den Namen von George Enescu wird aller zwei Jahre durchgeführt und fällt mit einem dortigen Festival zusammen, das ebenfalls seinen Namen trägt. aber jährlich organisiert wird. Diese Veranstaltungen gehören seit Jahren zu den angesehensten musikalischen Events. Die jüngste Ausgabe des Wettbewerbs war für Klavier, Violoncello, Violine und Komposition ausgeschrieben. In der Jury saßen hochkarätige Künstler; die Konkurrenz ihrerseits war sehr stark. Der Wettbewerb selbst wird in vier Runden durchgeführt. Nach jeder entfällt jeweils etwa die Hälfte der Teilnehmer. Wir begannen alles in allem 35 Kandidaten im Fach Klavier, wobei ich die einzige Frau war, die das Halbfinale erreichte. Der Preis ist der bislang größte Erfolg in meiner Karriere. Nun warten auf mich weitere Herausforderungen, wie auch Konzerte und verschiedene andere Engagements. Neben dem Ersten Preis erhielt ich auch den Sonderpreis des Orchesters und des Dirigenten John Axelrod, was mir einige Konzerte in Sevilla mit dem dortigen Königlichen Orchester eröffnet.“

Seit dem Herbst vergangenen Jahres setzt Viktoria Vassilenko ihre Ausbildung in Belgien fort. Einzelheiten erfuhren wir von ihr selbst:

„Nahe Brüssel, in Waterloo, befindet sich eine Musikeinrichtung – die „Queen Elisabeth Music Chapel“, in die ich im Mai 2016 aufgenommen wurde“, sagt die Pianistin. „Die Musikschule bietet nicht einzig ausgezeichnete Ausbildungsmöglichkeiten. Man könnte sagen, dass es sich um eine Art Künstleragentur handelt, weil die Leitung der Musikeinrichtung ständig Konzerte für ihre Schüler in Belgien, Deutschland und Frankreich arrangiert. Für mich ist es etwas Neues und ich bin recht aufgeregt. Im vergangenen Jahr habe ich etliche interessante Persönlichkeiten kennengelernt und hatte die Möglichkeit, mit hervorragenden Pädagogen zusammenzukommen. Ich denke, dass ich mich als Mensch und als Musikerin verändert habe. Ich habe lernen müssen, mich schnell an die verschiedenen Situationen anzupassen und gleichzeitig allein zu sein und in Abgeschiedenheit zu arbeiten. Das passiert glaube ich früher oder später jedem – allein zu arbeiten und selbst seine Tätigkeit einzuschätzen und was er als Musiker gern machen will. Das war für mich eine große Herausforderung und ich hoffe, dass ich daraus gelernt habe.“

Nach dem glänzenden Sieg in Rumänien beteiligte sich Viktoria Vassilenko an dem internationalen Festival für Spitzenkünstler „Katja Popowa“ in Plewen in Nordbulgarien, wo sie zusammen mit dem Kammerensemble „Sofioter Solisten“ unter der Leitung von Plamen Dschurow das Konzert für Cembalo (Klavier), Streicher und Basso continuo in d-Moll, BWV 1052 von Johann Sebastian Bach spielte. Das gleiche Konzert nahm sie in Begleitung des Symphonieorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, erneut unter der Stabführung von Dirigent Dschurow, auf.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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