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Die Big Band Russe – der Weg von einem Militärblasorchester zu einer erfolgreichen Band

Die Big Band der nordbulgarischen Stadt Russe ist aus dem Blasorchester dieser Donaustadt hervorgegangen. Die Traditionen reichen jedoch noch länger zurück, denn die Band fühlt sich als Erbe sowohl der sogenannten „Musikbanden“, als auch der „Königlichen Militärmusik“ aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Orchester selbst besteht seit mehr als einem halben Jahrhundert und wird heute von Dimtscho Rubtschew geleitet. Ihm ist es zu verdanken, dass Klang und Repertoire der Band ständig vervollkommnet werden. In jeder Konzertsaison lässt sich die Big Band etwas Neues einfallen, so dass die Konzerte nicht nur in Russe, sondern auch in anderen Städten Bulgariens, wie auch im Ausland stets ein großer Erfolg sind.

СнимкаUm eine Big Band aufzubauen, muss man diese Art Musik im Herzen tragen und sie über alles lieben – man muss sie als „eigene“ Musik ansehen“, ist Dimtscho Rubtschew überzeugt. „Der Prozess der Transformation von einem Blasorchester in eine Big Band ist langwierig und kompliziert. Die Musik, die die hiesigen Blasorchester spielen hat nichts mit dem Repertoire einer echten Big Band zu tun. Aus diesem Grund unterstreiche ich, dass sich die Umwandlung so schwierig gestaltete. Wir sind übrigens das erste Blasorchester, das das Gleis gewechselt hat. Uns folgten weitere... Das Gemeinde-Blasorchester der Stadt Russe besteht seit 50 Jahren und die Big Band seit etwa sieben oder acht Jahren. Unsere großen Vorbilder sind die Brass Association von Angel Zaberski und natürlich die Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Wir sind bestrebt, dessen Niveau zu erreichen und ich denke, dass wir es bereits geschafft haben. In jedem Konzert bringen wir etwas Neues, so dass wir das Interesse des Publikums stets wach halten.

Dimtscho Rubtschew hat an der Nationalen Musikschule in Russe Klavier gelernt und danach seine Ausbildung an der Akademie für Musik und Tanzkunst der südbulgarischen Stadt Plowdiw fortgesetzt. Seinen Abschluss hat er nicht nur als Pianist, sondern auch als Chordirigent gemacht. Parallel zu seinem Studium arbeitete er zusammen mit dem Chor „Stählerne Saiten“ der Stadt Rasgrad. Einige Jahre leitete er ferner einen Kinderchor dieser nordbulgarischen Stadt. Nach seinem Studium entschloss er sich, in seine Geburtsstadt Russe zurückzukehren. Zufällig fiel ihm eine Annonce in der örtlichen Zeitung auf, dass das Blasorchester der Stadt einen neuen Dirigenten suche. Rubtschew entschloss sich, sich dieser Herausforderung zu stellen und wechselte die Richtung der von ihm eingeschlagenen Laufbahn. Heute ist er über diesen Schritt glücklich. Mittlerweile haben er und sein Orchester etliche Auszeichnungen erhalten, darunter die Kristalllyra des Verbandes der Musik- und Tanzkünstler Bulgarien. Vor wenigen Tagen gab die Band ein Konzert auf dem diesjährigen Art Salon „Wein und Liebe“. Auf dem Programm standen Swing und Jazz der Goldenen Jahre. Das Publikum erfreute sich an Stücken von Glenn Miller, William „Count“ Basie, Cole Porter, Sammy Nestico, Duke Ellington und anderer unvergessener Komponisten. Wir baten den Leiter der Big Band Russe, uns weitere Einzelheiten über das diesjährige Konzertprogramm zu verraten.

Unser Konzertplan ist vor allem auf die Stadt Russe ausgerichtet“, erzählt Dimtscho Rubtschew. „Pro Konzertsaison bereiten wir sechs grundlegende Programme vor, an denen sich die besten bulgarischen Jazz-Musiker als Gäste beteiligen. Traditionell laden wir Angel Zaberski, Mihail Yossifov, Antoni Donchev, Ventzislav Blagoev und Hilda Kazasyan ein. Es freut uns ungemein, dass sich diese hochkarätigen Künstler sehr positiv über unsere Arbeit aussprechen. Es ist eine hohe Wertschätzung, die uns in unserer Arbeit ungemein stimuliert.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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