So beginnt eines der Gedichte des russlanddeutschen Dichters Freiherr Anton von Delwig, der ein enger Freund und literarischer Mitstreiter Puschkins war. Die meisten seiner Gedichte sind im russischen Volksliederton gehaltenen und etliche davon sind ganz ins Volk übergegangen. Gedichte Delwigs wurden von bedeutenden russischen Komponisten vertont und gehören heute zu den wohl eindrucksvollsten ihres Genres.
Eines dieser Lieder erklang auf der gestrigen Liedermatinee im Sofioter Opernhaus. Im Mittelpunkt standen Gesänge aus der Feder von Rachmaninow, vorgestellt von Mariana Zwetkowa und Zwetana Bandalowska, die von Prof. Jowtscho Kruschew am Klavier begleitet wurden.
Sergei Rachmaninow hat mehr als 80 Romanzen geschrieben. Einige darunter wurden auf dem Liederkonzert zum ersten Mal vor bulgarischem Publikum vorgestellt. Die Idee zu dem Konzert hatten beide Opernsängerinnen Mariana Zwetkowa und Zwetana Bandalowska, die den Opernliebhabern auch außerhalb Bulgariens bekannt sind. Auf ihren Wunsch hin, wurden einige Lieder von Prof. Kruschew ins Programm aufgenommen.
„Ich freue mich sehr, dass Jowtscho Kruschew unsere Einladung annahm“, sagte uns vor dem Konzert Mariana Zwetkowa. „Er ist ein ausgezeichneter Pianist, der nicht nur brillant spielt, sondern die Stücke auf unvergleichliche Weise interpretiert. Das gilt insbesondere für die Werke von Rachmaninow. Kruschew ist ferner ein sehr begabter Komponist. Zwetana Bandalowska und ich sind diesbezüglich gleicher Meinung. Wir beide geben seit längerer Zeit Kammerkonzerte, die wir kontrastreich gestalten: sie stellt die zarten und feinfühligen Lieder vor, während ich die turbulenten und dramatischen Gesänge interpretiere.“
Zwetana Bandalowska liegen ihrerseits die russischen Lieder besonders am Herzen:
„Vor Jahren hatte mir eine Kollegin viel über Prof. Jowtscho Kruschew erzählt. Ich beschäftigte mich damals besonders mit russischen Liedern und meine Kollegin meinte, dass wir unbedingt gemeinsam einen Liederabend geben sollten“, erzählt Zwetana Bandalowska. „Es vergingen 15 Jahre und erst kürzlich sprach mich Mariana an und erzählte mir ihre Eindrücke vom Pianisten und Komponisten Jowtscho Kruschew. Als sie mir vorschlug, gemeinsam mit ihm ein Konzert zu gestalten, fielen mir als erstes die Lieder von Rachmaninow ein. Wir beschlossen, dass es angebracht sei, auch bulgarische Kompositionen einzubeziehen. Ich bin davon überzeugt, dass es unsere Pflicht ist, die Werke zeitgenössischer bulgarischer Tondichter zu popularisieren. Das letzte Liederopus von Rachmaninow, das wir ins Programm einbezogen haben, ist übrigens in gewisser Weise metaphysisch, transzendental und sehr schwer zu interpretieren – an Sänger und Pianisten werden hohe Anforderungen gestellt. In kurzer Zeit geschieht musikalisch sehr viel. Das verlangt hohe Konzentration und geistige, künstlerische und sogar physische Anspannung.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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