Unlängst beendete Waleri Dimtschew seine Arbeit an einem Musikprojekt für Tamburitza und Klavier. Im Gespräch mit ihm kam er als erstes auf die Anfänge seiner musikalischen Tätigkeit zu sprechen:
„Bei meiner Generation war es so, dass wir bereits früh ein hohes Niveau als Instrumentalisten erreichten“, erzählt der Tamburitzaspieler. „Wir waren in der 10. oder 11. Klasse in der Musikschule von Schiroka Laka, als wir begannen, nach neuen musikalischen Herausforderungen zu suchen. Man muss musikalisch eine gewisse Reife erlangen, um seinen ganz individuellen Interpretationsstil zu finden. Schon als Schüler begann ich nach meinem eigenen musikalischen „Ich“ zu suchen. Und so beschäftigte ich mich mit verschiedenen Richtungen, angefangen bei der Hochzeitsmusik bis zum Jazz. Mit gefielen Musiker wie John McLaughlin und Paco de Lucía. Mir wurde bewusst, dass das Instrument Tamburitza irgendwie im Schatten stand, obwohl auch sie ihre Werte und technischen Möglichkeiten besitzt. Nach so vielen Jahren stelle ich nun fest, dass die jungen Musiker dieselben Wege beschreiten. Ich habe damals also nicht den Weg verfehlt. Was das Waleri-Dimtschew-Trio anbelangt, war mein Treffen mit Anton Apostolow von ausschlaggebender Bedeutung. Er spielte im Trio Gitarre und war sehr gut im Jazz und dem Flamenco. Vor mir lernte er viel über die Volksmusik, während ich durch ihn neue Stile und Spielweisen entdeckte. Gemeinsam haben wir in den USA und Kanada zwei CDs über die bulgarische Tamburitza herausgegeben.“
„Es war für mich eine große Herausforderung, Musik für Tamburitza und Klavier zu schreiben“, erzählt weiter Waleri Dimtschew. „Ich hatte bereits Stücke für Klarinette, für Folklore-Kammerorchester und Solostimme komponiert und beschloss nun, die Tamburitza von einem Klavier begleiten zu lassen. Im reifen Alter denkt man darüber nach, was man den nächsten Generationen hinterlassen kann. Daher beschloss ich, für alle, die in einem solchen Duo spielen wollen, auch die Noten herauszugeben. Das entsprechende Projekt nennt sich schlicht „Musik für Tamburitza“ und wird von einer CD begleitet. Die Aufnahmen entstanden zusammen mit der Pianistin Milena Tomanowa. In einigen Stücken sind auch der Hirtenflötenspieler Nedjalko Nedjalkow und der Trompeter Wenzislaw Blagoew zu hören. Ich schreibe ferner Musik für Dokumentarfilme, was mir große Freude bereitet, so dass ich mich in der letzten Zeit zunehmend mehr diesem Genre widme.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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