In dieser Woche ist die Hauptstadt Sofia Gastgeber der 8. Ausgabe des Internationalen Trickfilmfestivals „Goldener Schembart“. Die einzelnen Veranstaltungen finden im „City Mark Art Center“ und der Nationalen Kunstakademie statt. Insgesamt 1.117 Trickfilme aus 87 Ländern waren nach Sofia eingeschickt worden; davon kamen 205 Filme in die engere Wahl und sie werden sich am Wettbewerb des Festivals beteiligen. Das Festival wird ferner von Meisterklassen in Animationskunst und Ausstellungen von angesehenen Animationskünstlern aus aller Welt begleitet.
Die bulgarischen Trickfilme haben in all den Jahren ansehnliche Erfolge erzielt. Wie ist es nun um die jüngeren Animationskünstler bestellt? Mit dieser Frage wandten wir uns an Nadeschda Slawowa, Direktorin des Festivals.
„Die Kontinuität ist gesichert, zumal sich auch in dieser Ausgabe Künstler des ehemaligen Trickfilmstudios „Sofia“ beteiligen“, versichert Slawowa. „Nennen will ich Witko Bojanow, der ein brillanter Animator ist. Es gibt viele junge Künstler, die erfolgreich in die Fußstapfen seiner Generation treten. Ich möchte sogar sagen, dass sie nicht nur den älteren Kollegen in Nichts nachstehen, sondern voller Ehrgeiz Spitzenpositionen in der Welt erkämpfen. An dieser Stelle will ich daran erinnern, dass in der „Bulgarischen Vereinigung der unabhängigen Trickfilmemacher“, die ich vor Jahren gegründet habe und die den Namen des unvergessenen Trickfilmproduzenten Projo Projkow trägt, mittlerweile 220 Animationskünstler wirken. Sie alle stehen untereinander in Kontakt; zudem wurde eigens eine Internetseite der Vereinigung geschaffen, in deren Galerie etliche Werke der Mitglieder gestellt wurden.“
An der diesjährigen Ausgabe des Festivals nehmen 25 bulgarische Arbeiten teil – eine beeindruckende Zahl, wie uns Nadeschda Slawowa versicherte. In den vergangenen Jahren habe die weltweite Wirtschaftskrise deutliche Spuren in der Branche hinterlassen – nunmehr sehe die Lage ganz anders aus.
„Bereits seit vergangenem Jahr ist ein deutlicher Aufwind spürbar“, sagt die Festivaldirektorin. „Die Animationskünstler sind in diesem Jahr noch optimistischer, was an ihren schöpferischen Ideen deutlich ablesbar ist. Ich wage zu behaupten, dass sich die Animationskunst weltweit, wie auch in Bulgarien, mit einem rasanten Tempo entwickelt. In diesem Zusammenhang will ich hervorgehen, dass die heimischen Künstler überaus ansehnliche Positionen eingenommen haben. Es gibt recht viele junge bulgarische Animateure, die wirklich unwahrscheinliche Filme machen. Ich freue mich sehr, über diesen Stand.“
An dieser Stelle sei daran erinnert dass der Bulgare Theodore Ushev, der bereits seit Jahren in Kanada lebt und arbeitet, im vergangenen Jahr für seinen Streifen „Blind Vaysha“ in der Kategorie „Bester animierter Kurzfilm“ für einen Oscar nominiert wurde. Der Film entstand auf der Grundklage der Erzählung des bulgarischen Schriftstellers Georgi Gospodinow.
Und noch etwas: In dieser Ausgabe des internationalen Trickfilmfestivals wird auf die Meisterklassen ein besonderer Akzent gesetzt. Mit Ausnahme von drei, werden sie hauptsächlich von jungen und erfolgreichen bulgarischen Künstlern geleitet.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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