Die hauptstädtische Galerie „Arte“ zeigt bis zum 14. Juni Arbeiten dreier angesehener bulgarischer Malerinnen – die Rede ist von Olga Walnarowa, Elsa Goewa und Maria Stolarowa. Die Exposition ist die erste einer Reihe, die das Schaffen von bildenden Künstlerinnen vorstellen will, die bleibende Spuren in der Kulturlandschaft Bulgariens hinterlassen haben. Die Besucher können Landschaften und Stillleben bewundern, die Mitte des 20. Jahrhunderts bis in unsere Tage entstanden sind. Der Kunstwissenschaftler Prof. Tschawdar Popow teilte uns mehr über die drei so verschiedenen Künstlerinnen mit:
„Die gemeinsame Ausstellung der drei Künstlerinnen kann nur bedingt als eine solche eingestuft werden. Das Bindeglied zwischen den drei Malerinnen ist im Grunde genommen vor allem ihre Zugehörigkeit zur gleichen Generation. Gemein ist ihnen ferner, dass alle drei voll und ganz der Malerei ergeben sind und dass ihre Kunst ein hohes Niveau aufweist. Das war's aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, alles andere sind Unterschiede.“
„Olga Walnarowa wird mit einer Sammlung von einigen wenigen, jedoch hervorragenden Werken vertreten“, sagt der Kunstwissenschaftler. „Es sind Arbeiten ihrer letzten Jahre, die recht komplizierte poetische Einfälle wiederspiegeln und sich am Rande zwischen der figurativen und der abstrakten Darstellungsweise bewegen. Sie vermitteln einen Widerhall des Unsichtbaren und befinden sich jenseits der figurativen Welt. Es sind komplizierte malerische Intentionen; einfach herrliche Werke."
„Elsa Goewa ist von den drei Künstlerinnen die einzige, die noch am Leben ist. In der Ausstellung werden ihre jüngsten Arbeiten gezeigt. Sie ist eine äußerst anspruchsvolle Malerin, die in den tonalen Übergängen nach einer spürbaren Faktur im Ausdruck sucht. Die Arbeiten sind stilistisch sehr fein, wobei die Kompositionen eher bedingt sind."
„Maria Stolarowa gehört zu den populären Meisterinnen des Stilllebens. Sie ließ sich von der dekorativen Malerei der bulgarischen Wiedergeburtszeit inspirieren. Der Bildaufbau ist symmetrisch, wobei das ästhetische Konzept dem Minimalismus huldigt. Ihre Arbeiten sind ebenfalls hochrangig.“
Prof. Tschawdar Popow stuft die Ausstellung als ein Genusserlebnis für jene ein, die die Malerei hoch schätzen.
„Eine solche Ausstellung ist für mich persönlich eine geistige aber wahrhafte Oase – ein Atemzug Sauerstoff. Sie ist eine Haltestelle, an der jeder Mensch Entspannung findet und in sich und die Werke eintauchen und im Kontakt mit einer wunderbaren Malerei ein Glückserlebnis empfinden kann.“
Inwieweit spiegeln die drei Künstlerinnen die Tendenzen ihrer Zeit und der Gegenwart wieder, fragten wir den Kunstwissenschaftler.
„Ich bin der Ansicht, dass die authentische Kunst immer aktuell ist“, meint voller Überzeugung Prof. Tschawdar Popow. „Unabhängig der individuellen Besonderheiten einer jeden Malerin ist deren Kunst stets aktuell – gestern, heute und wird es auch morgen sein.“
Laut Prof. Tschawdar Popow stellt die Ausstellung eine gute Möglichkeit dar, den Weg zurück zu den authentischen Werten der reinen Malerei zu entdecken. Eine solche Chance biete sich heutzutage nur selten.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Galerie „Arte“
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