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„Premieren“ mit dem Kammerensemble „Sofioter Solisten“

Foto: BGNES

In der bulgarischen Hauptstadt läuft derzeit das internationale Festival „Sofioter Musikwochen“ auf Hochtouren. Das Programm ist überaus vielfältig. Das heutige Konzert beispielsweise, das das Kammerensemble „Sofioter Solisten“ geben wird, ist mit „Premieren“ überschrieben. Was sich dahinter verbirgt, erzählte uns Prof. Plamen Dschurow, Dirigent der „Sofioter Solisten“:

Im Mittelpunkt werden die Solisten Alexander Somow (Violoncello) und Stoimen Peew stehen, der seinerseits Violine und Viola spielen wird. Das Programm ist sehr bunt und läuft „bedingt“ unter dem Motto „Premieren“. Das erste Werk, das erklingen wird, ist das G-Dur-Konzert für Violoncello und Orchester in Luigi Boccherini. Es liegen keine Informationen darüber vor, dass es jemals in Sofia aufgeführt worden ist. Das Interessante an unserer Interpretation ist, dass wir es nach der Originalpartitur von Boccherini spielen werden. Ins Programm wurde ferner ein Werk von Gija Kantscheli aufgenommen, das vor einiger Zeit in der nordbulgarischen Stadt Russe in der Interpretation von Juri Baschmet aufgeführt wurde. Es heißt „Chiaroscuro“ und den Solopart auf der Bratsche wird in unserem Konzert Stoimen Peew übernehmen. Neben den „Sofioter Solisten“ werden auch Kollegen von der Sofioter Philharmonie die Bühne betreten, da das Werk für Streichorchester, Perkussionsinstrumente und Bassgitarre geschrieben ist. Ein weiteres Werk, das in Bulgarien selten gespielt wird, ist die Fantasie von Gioachino Rossini. Häufig wird dieses Werk unter dem Titel „Una lacrima“ (zu Deutsch „Eine Träne“) in die Konzertprogramme aufgenommen. Unser Konzert wird mit dem berühmten d-Moll-Streichquartett Nr. 14 von Franz Schubert „Der Tod und das Mädchen“ zu Ende gehen. Wir werden es aber in der Bearbeitung von Gustav Mahler für Streichorchester spielen. Ich hoffe, dass wir unser Programm auch anderswo vorstellen können. Das gilt besonders für „Chiaroscuro“ von Gija Kantscheli, das wirklich ein äußerst außergewöhnliches Werk ist. Es ist psychologisch tiefsinnig und irgendwie nach innen gewendet. Man könnte es als das treffendste Werk dieses Komponisten einstufen.“

Ende dieses Monats wird sich das Kammerensemble „Sofioter Solisten“ auch am Festival „Warnaer Sommer“ beteiligen. Auf dem Programm stehen u.a. die Jahreszeiten von Peter Tschaikowski; als Solist konnte der Pianist Georgi Tscherkin engagiert werden. Es folgen dann zwei Konzerte auf dem internationalen Festival „Tage der Klassik“ in Baltschik an der Schwarzmeerküste. Auf dem Festival der Künste „Apollonia“ in Sosopol wird das Kammerensemble wiederum ein Programm bieten, das es bislang nur im Ausland vorgetragen hat. Unter den Stücken sei vor allem das Konzert für Bandoneon, Gitarre und Streicher „Hommage a Liège“ von Astor Piazzolla hervorgehoben. Die Soli werden Karssimir Sterew (Akkordeon), der bereits seit Jahren in Wien lebt und arbeitet, und Georgi Wassilew (Gitarre), der seinerseits in der Schweiz wirkt, übernehmen. Ende September werden die „Sofioter Solisten“ die prämierten Werke der 8. Ausgabe des internationalen Wettbewerbs für Komponisten „Sofia 2017“ vorstellen, der von der hauptstädtischen Gemeinde „Krasno Selo“ organisiert wird. Dann ist auch schon die neue Konzertsaison an der Reihe, die das Kammerensemble mit dem „Quarto Quartett“ eröffnen wird.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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