Das 17. Jahr in Folge findet in der Stadt Bansko am Fuße des Pirin-Gebirges das Internationale Bergfilmfestival „Bansko Film Fest“ statt. Vom Mittwoch bis Sonntag dieser Woche werden die Zuschauer die Möglichkeit haben, durch die Leinwandkunst die Gefühle nachzuempfinden, die Menschen die höchsten Bergspitzen erklimmen lässt.
Die meisten Filme sind unter extrem schwierigen Bedingungen entstanden. Sie wurden an den unzugänglichsten Orten, häufig unter Lebensgefahr gedreht. Doch diesen Orten haftet etwas Anziehendes an. Die Möglichkeit, sie bequem in einem Sessel sitzend zu erleben, macht das Bergfilmfestival in Bansko zunehmend populärer. Die diesjährige Ausgabe steht unter der Schirmherrschaft der Tourismusministerin Nikolina Angelkowa; Medienpartner der Veranstaltung ist der Bulgarische Nationale Rundfunk.
Einzelheiten über das Programm teilte uns Petar Atanassow mit; er ist Vorsitzender der Vereinigung „Internationales Bergfilmfestival“:
„Es wird ein ausgesprochen reiches Programm geboten“, versichert er. „Mit 120 Filmen aus 31 Ländern auf 5 Kontinenten haben wir in der bisherigen Geschichte des Festivals einen Rekord aufgestellt. Die Streifen zeigen das Beste, das auf diesem Gebiet im vergangen Jahr entstanden ist. Im Programm wird ein Akzent gesetzt, der von der gestiegenen Qualität zeugt. Die Rede ist von „A Girl in the River: The Price of Forgiveness” von Sharmeen Obaid-Chinoy – ein Streifen, der 2016 als bester Dokumentar-Kurzfilm einen Oscar erhielt. Die Regisseurin gewann bereits 2012 mit „Saving Face“ einen Oscar. Die Filme stellen die unwirtlichsten Orte unseres Planeten vor.“
Mit welchen Filmen beteiligt sich Bulgarien an dem Festival?
„Die heimischen Regisseure haben 6 recht breit gefächerte Filme zu bieten“, antwortet Petar Atanassow. „Einer darunter stellt den wohl aktivsten bulgarischen Bergsteiger Bojan Petrow (oben im Bild) vor, der auch Gast des Festivals ist. Ferner wird der Rekord von Kyrill Nikolow dokumentiert, der die Stecke zwischen dem Gipfel Kom in Westbulgarien und Kap Emine am Schwarzen Meer entlang des Kamms des Balkangebirges meisterte. Ein weiterer Streifen stellt die bulgarische Berg- und Skilangläuferin Antonia Grigorowa vor, die diese ca. 600 km lange Tourismusroute in 5 Tagen, 22 Stunden und 55 Minuten geschafft hat. Der Film „Das unbekannte Kirgistan“ erzählt seinerseits von einer bulgarischen Höhlenexpedition (unten im Bild) dort. Ein anderer Film berichtet von der Eiswelt Patagoniens. Unter den bulgarischen Streifen ist ferner „After the end of the world“. Er stellt die bulgarischen Antarktisexpeditionen vor, die unsere Wissenschaftler seit bereits einem viertel Jahrhundert vornehmen.“
Die Besucher des „Bansko Film Fests“ werden die Gelegenheit haben, einige der populärsten Extrembergsteiger kennenzulernen.
„Es fällt mir schwer, ihre Namen in einer Reihenfolge zu nennen“, sagt der Vorsitzende der Vereinigung „Internationales Bergfilmfestival“. „Nennen will ich Gerlinde Kaltenbrunner aus Österreich – eine der erfolgreichsten Höhenbergsteigerinnen der Welt. Sie ist die dritte Frau, die alle 14 Achttausender bestiegen hat und die erste, der das ohne zusätzlich mitgeführten Sauerstoff gelang. Sarah Outen aus Großbritannien ist ihrerseits die erste Frau und die jüngste Person, die von Japan nach Alaska allein über den Indischen und den Pazifischen Ozean ruderte. Erwähnen will ich auch den österreichischen Extrembergsteiger Peter Habeler, Partner von Reinhold Messner bei der ersten Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffmaske. Eric McNair-Landry aus Kanada ist erst 31 Jahre alt, war aber bereits zwei Mal am Südpol, sechs Mal durchquerte er Grönland und einmal auch die Wüste Gobi. Erwähnen will ich ferner den polnischen Extremläufer Piotr Hercog, wie auch seine Landsfrau Malgorzata Wojtaczka. Bulgarien wird der Marokkaner Nacer Ibn Abdeljalil besuchen, der der erste seines Landes ist, der den Mount Everest bestiegen hat.“
Das Internationale Bergfilmfestival in Bansko hat aber auch den Kindern etwas zu bieten, nämlich das „Bansko Filmfest Kids“. Die jüngeren Generationen haben bereits seit einigen Ausgaben des Festivals die Möglichkeit, für sie unbekannte Ort zu besuchen und Abenteuer zu bestehen und das mittels Filmen. Angeboten werden ferner Workshops, Seminare, Vorträge, Orientierungsläufe und sogar Demonstrationen im Tauchsport. Das Begleitprogramm enthält sechs Ausstellungen, fünf darunter mit Fotos sowie eine mit Gemälden. Das Interesse wird seinerseits das Projekt des Bulgarischen Antarktis-Instituts auf sich lenken, das die Geschichte der Kartographierung des Eiskontinents vorstellt.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: banskofilmfest.com
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