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Dobrin Panajotow über das Rundfunkvolksmusikorchester – mit Liebe, Dankbarkeit und Bewunderung

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Foto: shumen.bg

Das Volksmusikorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks gibt heute Abend erneut ein Konzert mit einem höchst interessanten Programm. Es ist Dobrin Panajotow gewidmet, der es von 1978 bis 1986 und von 1988 bis 1990 geleitet hat, woraufhin er sich in Deutschland niederließ. Anlass für das Konzert ist sein 70. Geburtstag. Der ehemalige Dirigent wird sich das Pult mit seinem Nachfolger Dimitar Christow teilen.

Ich freue mich sehr, dass sich meine Kollegen vom Rundfunk noch an mich erinnern“, sagte uns Dobrin Panajotow. „Gemeinsam haben wir viel erlebt, obwohl nur noch wenige Musiker von damals bis heute im Orchester sind. Es sind alles hervorragende Musiker. Ich möchte meine riesige Freude über die gemeinsame Arbeit bei der Vorbereitung des Konzerts zum Ausdruck bringen. Ins Programm wurden Werke glänzender Komponisten aufgenommen, die ich bereits damals dirigiert habe. Natürlich beginnen wir mit Kosta Kolew, der in meinen Augen ein Genie in der Folklorebearbeitung ist und ebenso ein ausgezeichneter Akkordeonist war.




Erklingen werden ferner Werke von Dimitar Christow, Georgi Andreew sowie älterer Meister, wie Dimitar Trifonow, der in den USA lebt und ebenfalls als Dirigent des Volksmusikorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks tätig gewesen ist.

Es wird auch meine „Ratschenitza der Wiedergeburtszeit“ erklingen“, erzählt weiter Dobrin Panajotow. „Sie entstand anlässlich der Feierlichkeiten zum 1.300jährigen Jubiläum Bulgariens. Damals (1981) gründete ich das Ensemble „Schumen“. Meine Geburtsstadt Schumen war eines der Zentren der bulgarischen Wiedergeburt. Aus diesem Grund habe ich das Werk so genannt. Danislaw Kehajow wird ein Lied in der Bearbeitung von Miltscho Wassilew singen; Janka Rupkina ihrerseits Bearbeitungen von Kosta Kolew vorstellen. Als ich noch in Bulgarien war, ging gerade der Stern von Theodossij Spassow auf – heute ist er ein anerkannter Künstler. Ich freue mich, dass er das Konzert mit dem Stück „Ratschnik“ in der Bearbeitung von Stefan Mutaftschiew abschließen wird.




An seine Zeit in Bulgarien erinnert sich Dobrin Panajotow:

Den Posten des Dirigenten des Rundfunkfolkloreorchesters übernahm ich von Kosta Kolew, nachdem ich mich an einem dreimonatigen Ausschreiben beteiligte. Insgesamt waren wir 10 Anwärter auf diese Stelle. Jeder machte anonym Aufnahmen. Vorsitzender der Jury war der bedeutende Dirigent Wassil Stefanow. Das Orchester hat mir damals viel geholfen. Es spielte mit Enthusiasmus, als ich am Pult stand. Wie gewann ich das Orchester? Ich hatte mit dem Fiedler Atanas Waltschew, damals Konzertmeister des Orchesters, die Wette abgeschlossen, dass ich seine herrliche „Ratschenitza aus Kjustendil“ auf der Geige spielen könnte. Ich lernte das Stück in drei Tagen und gewann die Wette. Mein weiterer Weg war dann „auf Rosen gebettet“. Das Orchester schenkte mir Glauben. Das habe ich nicht leicht errungen, denn es waren alles gediegene Künstler auf dem Gebiet der Volksmusik. Als Chefdirigent arbeitete ich dann auch mit dem Chor zusammen, aus dem später „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“ hervorging.“

Dobrin Panajotow hat Dirigieren, Komposition, Violine und Pädagogik in Leipzig studiert. 10 Jahre lang war er Konzertmeister des Theaters in Leipzig. Danach war er in Bulgarien tätig und siedelte erst 1990 nach Mannheim über.

Dort dirigierte ich Chöre, mit denen ich oft Konzerte in Bulgarien, Tschechien, Ungarn und anderen Ländern gegeben habe“, erzählt der Dirigent. „Von 1990 bis 2000 organisierte ich Konzertreisen des Volksmusikorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks und populärer Rockmusiker mit dem Programm „Rock gegen Klassik“, das sehr gut ankam. Derzeit arbeite ich mit dem Chor der bulgarischen orthodoxen Kirchengemeinde „Heilige Petka von Tarnowo“ in Mannheim zusammen. Ich schlüpfe in die Rollen eines Dirigenten, eines Subdiakons und eines Sängers. Unser Bischof Antonij wird sogar dem Konzert beiwohnen; er liebt die Volksmusik sehr und ist speziell aus Deutschland angereist. Ich habe auch einige Musikschulen gegründet, in denen verschiedene Instrumente, alle Musikstile, Theorie usw. erlernt werden.




Dobrin Panajotow gestand, dass er sich stets für die Arbeit des Volksmusikorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks interessiert.

Das ist ein Klangkörper mit unwahrscheinlichen Möglichkeiten – er klingt kompakt und die Musiker spielen virtuos“, schwärmt der Dirigent. „Es fällt auf, dass das Orchester Stücke spielt, die speziell für diese Formation komponiert worden sind. Ich verfolgte die Konzerttätigkeit des Volksmusikorchesters und muss sagen, dass es sehr aktiv ist und interessante Programme bietet. Das Orchester ist auf einem ausgesprochen hohen Niveau. Dimitar Christow ist seinerseits ein Komponist und Dirigent, den ich sehr schätze. Und so werde ich ihm am Ende des Konzerts symbolisch den Taktstock übergeben – eine Geste der Achtung, der Bewunderung und der Unterstützung.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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