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Bulgarien zwischen Westbalkan und Schwarzes Meer – Geschichte und Geopolitik

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Krassimir Karakatschanow und Angel Dschambaski während der Konferenz in Sofia
Foto: BTA

Nach dem internationalen Forum über die Integration im westlichen Teil des Balkans, der in der vergangenen Woche in Sofia stattfand und von der Weltbank unterstützt wurde, beschäftigt die Frage, wie die Entwicklung in diesem Teil Europas weitergehen wird, die breite Öffentlichkeit.

Am 9. und 10. Dezember fand in Sofia die Internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema "Bulgarien zwischen dem Westbalkan und dem Schwarzen Meer – Geschichte und Geopolitik" statt. Organisiert wurde sie von der Stiftung New Direction, dem Mazedonischen wissenschaftlichen Institut und dem Institut für historische Forschung an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften mit der tatkräftigen Unterstützung des Europaabgeordneten Angel Dschambaski.

Die Konferenz wurde vom Vizepremier und Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow eröffnet, der zuallererst die Themen der bulgarischen Medien bemängelte. Dazu sagte er wörtlich: „Zum erneuten Mal berichten die Medien heute über den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Natürlich ist dieses Thema wichtig, doch wir leben in einer Region, in der es genügend ernsthafte Probleme gibt. In der Perspektive gesehen könnten äußere Faktoren bestimmte Kräfte finanzieren und manipulieren, so dass auf dem Balkan viel schlimmere Dinge passieren könnten als diese, die wir im Nahen Osten beobachten. Deshalb darf Bulgarien nicht ein tatenloser Beobachter bleiben“, warnte Karakatschanow und empfahl mit den Nachbarländern gute nachbarschaftliche Beziehungen zu unterhalten und die bulgarischen Gemeinschaften im Ausland zu unterstützen.

Als Vertreter der bulgarischen Gemeinschaften im Ausland waren Iwan Nikolow aus dem serbischen Bosilegrad und der ukrainische Abgeordnete Anton Kise eingeladen. Gäste der Konferenz waren die Botschafter Albaniens, Aserbaidschans und der Ukraine, sowie Diplomaten aus Armenien und Kasachstan.

Auf der Konferenz wurden 15 Berichte verlesen, die verschiedene historische, politische und Geopolitische Aspekte und Fragen in der Region des Balkans und des Schwarzen Meeres beleuchteten. Akzente waren dabei die Möglichkeiten der Entwicklung von guten Nachbarschaftsbeziehungen, die Integration der Länder aus dem Westbalkan und der Schwarzmeeranrainer in der EU, sowie die europäische Perspektive vor Mazedonien, Albanien und Kosovo.

Dem Europaabgeordneten Angel Dschambaski zufolge sind wir heute Zeugen „der wichtigsten Ereignisse in unserer Geschichte seit mindestens einem Jahrhundert. Unsere Beziehungen mit Mazedonien und Albanien sind von großer Bedeutung. Ihr Beitritt zur EU ist eine obligatorische Voraussetzung für die Stabilität auf dem Balkan“, unterstrich Dschambaski.

Weitere Themen auf der Konferenz waren die Mitgliedschaft der Schwarzmeeranrainer in der NATO, die Migrationsprozesse auf dem Balkan und ihre Rolle für die regionale Sicherheit, die ethnischen und demografischen Prozesse in Westmazedonien Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts, der Vertrag für gutnachbarschaftliche Beziehungen zwischen Bulgarien und Mazedonien und sein Einfluss auf die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Unterstrichen wurde die Bedeutung der Transportkorridore auf dem Balkan, ihre Finanzierung und Errichtung, die geopolitischen Aspekte der Projekte, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und der Platz des Balkans in der europäischen Sicherheitskarte.

Die Transportverbindungen auf dem Balkan waren viele Jahre ein Verhandlungsthema, aber leider ohne besondere praktische Ergebnisse. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es dafür konkrete politische Engagements der Staatsoberhäupter der Balkanstaaten und die Zusage der Weltbank, Handel und Transport in der Region mit 150-200 Millionen US-Dollar zu finanzieren.

Bulgarien bestätigte erneut sein festes Engagement, während seines EU-Ratsvorsitzes die europäische Integration der Länder aus dem westlichen Balkan voranzutreiben. In den nächsten Wochen und Monaten können daher positive Lösungen und konkrete Handlungen erwartet werden, die die in den Berichten dargelegten Empfehlungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft in die Praxis umsetzen.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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