Bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt wurde Jesus in den religiösen Texten als „Sonne des Glaubens“ und „unsere neue Sonne“ genannt. Der genaue Zeitpunkt der Geburt des Erlösers ist uns nicht bekannt. Im Lukasevangelium wird der Ort beschrieben, an dem der Erlöser das Licht der Welt erblickt hat, doch über die Jahreszeit, in der das geschehen ist, kann man nur aus einigen Details der Erzählung Schlussfolgerungen ziehen. Erst seit der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurde der 25. Dezember als Tag der Geburt Christi begangen. Das Datum scheint mit Absicht in die Nähe der Wintersonnenwende gelegt zu sein, die in heidnischer Zeit eines der bedeutendsten Feste war. Die „Geburt der neuen Sonne“ und ihr „Sieg über die Finsternis“, wurden in christlicher Zeit neu interpretiert. Schon die frühen Christen bezeichneten den Erlöser als „wahre Sonne“, die der Menschheit Erleuchtung gebracht und einen neuen Anfang gesetzt hat.
Im Lukasevangelium, das in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts entstanden ist, heißt es über die Verkündigung an die Hirten: „Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“
Diese Worte der Schar der Engel wurden für eine der bekanntesten Hymnen zu Christi Geburt verwendet – „Ehre sei Gott in der Höhe“.
Im Festgottesdienst wird der Gottesmutter besonders ein Ehre erwiesen, denn sie hat den Sohn Gottes in Fleisch und Blut geboren:
Das Troparion des Weihnachtstages, das in allen orthodoxen Kirchen zu Christi Geburt erklingt, lobpreist das „Licht der Erkenntnis“, das Christus, die „Sonne der Gerechtigkeit“, gebracht hat:
„Deine Geburt, Christus unser Gott,
ließ erstrahlen der Welt das Licht der Erkenntnis;
denn durch sie wurden Anbeter der Gestirne
von einem Stern belehrt,
Dich als die Sonne der Gerechtigkeit anzubeten
und Dich zu erkennen als den Ankommenden aus der Höhe.
Herr, Ehre sei Dir!“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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