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Grigor Dimitrov beendet das Jahr kurz vor dem Gipfel

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Foto: BTA

Grigor ist immer ein Topspieler gewesen, doch Tennis dreht sich nicht allein um gute Turnierergebnisse. Hingebung, Training und der Wunsch, sein Spiel ständig zu verbessern – all das muss ebenfalls vorhanden sein und bei Grigor ist es vorhanden“. So fällt das Urteil von Dani Vallverdu aus, dem Trainer von Grigor Dimitrov. Seit 2016 ist er der Mann, der das Potential des bulgarischen Tennisspielers weiter zu entfalten wusste und ihm zur erfolgreichsten Saison in dessen Karriere verholfen hat.

Nicht dass jemand je am Talent von Grigor Dimitrov gezweifelt hätte, der für sein attraktives Spiel weltbekannt ist. Vor seiner Zusammenarbeit mit Dani Vallverdu standen ihm aber viele Optionen offen und er war sich nach eigenen Worten nicht sicher, wie er sein Spiel am besten gestalten sollte. Die Philosophie von Dani Vallverdu setzt auf Ausgeglichenheit – egal ob auf dem Tennisplatz oder außerhalb, egal ob man im Spiel die Nase vorn hat oder bei entscheidenden Momenten während eines Zweikampfs. Der Trainer will Momente mit niedriger Konzentration aufs Minimum reduzieren. Nicht minder wichtig ist, dass er auf freundschaftliche Beziehungen im Team setzt. Letzten Ende ist es dem Venezuelaner gelungen, das Spiel von Grigor Dimitrov zu vereinfachen, so dass er seine bislang beste Saison in seiner Karriere spielen konnte.

Der Bulgare schaffte es 2017 auf Platz 3 in der Weltrangliste, nachdem er gleich vier Titel gewinnen konnte – in Brisbane, Sofia, auf dem ATP Masters-Turnier in Cincinnati und in London, wo er auf die höchstmöglichen 1.500 Punkte kam mit fünf Siegen in fünf Spielen – und das als der erste Debütant, der seit 1998 das ATP-Finalturnier gewonnen hat. Im ATP-Finale konnte sich Grigor Dimitrov mit 7:5, 4:6 und 6:3 gegen den Belgier David Goffen durchsetzen. Und so konnte der bulgarische Tennisstar seine größten Rivalen drastisch überholen und mit insgesamt 5.150 Punkten auf dem weltweit dritten Platz landen. Damit hat Grigor Dimitrov solche Topspieler wie Alexander Zverev (4.610 Punkte), Dominique Thiem (4.015 Punkte) und Marin Cilic (3.805 Punkte) hinter sich gelassen, die bislang als aussichtsreicher galten als er.

Diese Saison von Grigor Dimitrov wird auch mit seiner Beteiligung an der Australian Open 2017 in Erinnerung bleiben. Das epische Halbfinale zwischen ihm und Rafael Nadal reiht sich unter die Top-Five der Grand-Slam-Turniere 2017. Ihr spektakuläres Duell in Melbourne hat es auf Platz 3 in der ATP-Jahresrangliste geschafft. Nach knapp fünf Stunden hat Nadal den Zweikampf mit 6:3, 5:7, 7:6 (5), 6:7 (4) und 6:4 für sich entschieden. Im fünften Satz hatte Grigor Dimitrov zwei Chancen, mit 4:3 und 40:15 den Durchbruch zu schaffen. Der Spanier konnte sie aber parieren und letztendlich als Sieger aus dem Duell hervorgehen. „Grigor hat glänzend gespielt. Die Tennisqualität an diesem Abend war extrem hoch. Ich glaube, wir haben beide eine Teilnahme am Finale verdient. Es war ein unwahrscheinlicher Kampf“, meinte Nadal anschließend. Das nüchterne Fazit von Dani Vallverdu allerdings lautet, dass eine solche Niederlage, wie sie Dimitrov gegen Nadal in Australien erlitten hat, sich sehr schlecht auf einen Spieler auswirken kann. „Grigor tut diese Niederlage immer noch weh, weil er so kurz vor seinem ersten Grand-Slam-Finale stand. Er hat dort seinen besten Tennis gespielt und hat es trotzdem nicht geschafft. Aber wir haben die Niederlage in etwas Positives verwandelt. Sie hat ihm während der großen Spiele im Laufe des Jahres geholfen. Das konnten wir in London sehen.“

Die Saison 2017 gehört bereits der Geschichte an. Die Konkurrenz wird 2018 noch stärker sein. Viele Top-Tennisspieler werden wieder auf den Tennisplatz zurückkehren, nachdem sie sich von diversen Verletzungen erholt haben. Grigor Dimitrov wird vor der großen Herausforderung stehen, die bereits erkämpften Positionen zumindest zu halten. Keine einfache Aufgabe, die er aber mit Unterstützung seines Teams sicherlich meistern wird. Wir wünschen ihm Erfolg!

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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