Die bulgarische Folklore pflegt bis auf den heutigen Tag Maskaradenrituale aus heidnischen Zeiten. Vor allem um Weihnachten und Ostern tanzen und singen Gruppen verkleideter Männer mit gruseligen Masken und mit großen und kleinen Glocken behangen, um die bösen Mächte zu vertreiben und Fruchtbarkeit, Gesundheit und eine ergiebige Ernte heraufzubeschwören. 2015 wurden die Maskaradenspiele „Surwa“ in die repräsentative UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dieses Maskenfest findet seit 1966 in der Stadt Pernik westlich von Sofia statt. Seit 1985 ist es zum internationalen Festival avanciert. Auch während der diesjährigen, 27. Ausgabe von „Surwa“, die am 26. Januar startet, rechnet die Gemeinde Pernik mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland.
Sie alle können die Hüter der Maskaradetraditionen aus der Nähe erleben. Von der Bürgermeisterin der Stadt Pernik Wjara Zerowska, erfahren wir mehr über die Vorbereitungen auf das diesjährige Event und seine Akzente:
„Die Besucher können sich auf eine Menge angenehme, schöne Überraschungen freuen. Wir haben nicht nur ein vielfältiges Programm für die Eröffnung am 26. Januar vorbereitet, sondern auch für die nächsten Tage. Höhepunkt wird dabei der Umzug von 105 Gruppen Schembartläufern sein - 46 kommen aus unserer Gemeinde, mehr als 50 aus anderen Landesteilen. Wir erwarten auch ca. 450 Teilnehmer aus acht Ländern, darunter aus Mazedonien, Serbien, Spanien u.a. Auch diesmal hat das Festival viel Neues zu bieten, wie das bereits zur Tradition geworden ist. Viele Gäste aus Bulgarien und aus dem Ausland haben schon mehrmals unser Fest besucht und kommen Jahr für Jahr immer wieder zurück. Das ist halt der Zauber des Festivals - man will Teil dieser Spiele sein und glauben, dass der Wunsch nach mehr Gesundheit, Glück und Gutes in diesem Jahr in Erfüllung geht.“
Am 13. und 14. Januar wurde in den Dörfern bei Pernik das authentische Surwa-Fest veranstaltet. An diesen Tagen ist es überall sehr interessant – alle Türen stehen offen, die Tische sind mit köstlichen Speisen gedeckt, wie es sich hierzulande eben ziemt. Nachdem die Schembartläufer von Haus zu Haus durch das ganze Dorf gezogen sind, versammeln sie sich auf dem Dorfplatz. Dort wird dann ein großes Feuer angezündet, das was man laut Volksbrauch überspringen muss. Freunde und Verwandte aus allen Generationen versammeln sich zu diesem Fest, um ihr Beisammensein und die Freude an den Maskenspielen zu feiern. Wodurch zeichnen sich eigentlich die Masken in der Region Pernik von den anderen aus, wollten wir von Wjara Zerowska wissen:
„Im Raum Pernik werden die Masken in der Regel mit Federn geschmückt und sie enthalten obligatorisch bestimmte traditionelle Symbole. Alles wird aus Leder und natürlichen Materialien gefertigt, so wie es auch einst gemacht wurde. Wir werden während des Festivals wieder die Handwerkerstube öffnen. Die bulgarischen Handwerksmeister bereichern die Masken immer wieder um neue Elemente und gestalten sie mit viel Beflissenheit, Herzblut und Liebe. Die Masken sind furchteinflößend und bizarr. In allen Folkloregruppen gibt es Tänzer mit obligatorischen Rollen – Braut, Bräutigam, Schwiegervater, Schwiegermutter, Pope – alles Helden, die bei diesem Junggesellenritual nicht fehlen dürfen. Das ist allen gemeinsam. Doch die Riten unterscheiden sich je nach Region. Besuchen Sie uns - Sie werden es mögen“, lädt die Bürgermeiserin von Pernik ein.
Die Gäste der Stadt können auch mehrere interessante Ausstellungen rund um die Maskenspiele besuchen und werden bestimmt in den unwiderstehlichen Bann der Tänze mit einmaligen Masken und Kostümen gezogen.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: BGNES
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