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Alexander Somov: „Der größte Preis ist das Publikum und das Konzerterlebnis“

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Foto: Privatarchiv

Der Cellist Alexander Somov ist nicht nur ein überaus erfolgreicher Instrumentalist, sondern auch ein anerkannter Pädagoge. Bereits als Teenager machte er seine ersten Aufnahmen am Bulgarischen Nationalen Rundfunk; seitdem spielt er regelmäßig mit dem Radiosymphonieorchester. Seit 2006 unterrichtet er als Professor am Konservatorium Straßburg und leitet die Gruppe der Cellisten der Straßburger Philharmoniker. Vordem wirkte er am britischen Kammerorchester "Royal Northern Sinfonia". Somov ist weiterhin ein häufiger Gast der Londoner Philharmonie und der Londoner Symphoniker, des "Scottish Chamber Orchestra" und anderer Klangkörper. Konzertreisen führen ihn durch Europa, Japan und China. Der Cellist hat mehrere CDs für "Naxos" und "Gega New" eingespielt, wie auch Aufnahmen für das BBC Radio, den Polnischen Rundfunk und Radio Valencia verwirklicht.





Ich habe meinen Lehrern Russi Dragnew, bei dem ich meine Ausbildung begann, und Stefan Runewski, bei dem ich an der Nationalen Musikschule in Sofia lernte, sehr viel zu verdanken“, erzählte uns Alexander Somov. Von 1995 bis 2000 lernte er an der "Guildhall School of Music and Drama" in London und beendete als erster Ausländer sein Studium mit einer Goldmedaille. Sein Lehrer dort war übrigens auch ein Bulgare – Prof. Stefan Popov.




Den musikalischen Werdegang von Alexander Somov bestimmte maßgeblich seine Mutter, die Pianistin Bogdana Popowa. Mit ihr gab er Hunderte Konzerte und konnte Dutzende Werke einspielen. Somov hat in seiner bisherigen Karriere etliche angesehene Preise errungen, doch „der größte Preis sind das Publikum, die Konzertauftritte und das Konzerterlebnis überhaupt“, gesteht der Alexander Somov.

Ansonsten habe ich viele Auszeichnungen erhalten, darunter eine Goldmedaille der "Guildhall School" und einige Erste Preise. Ich sehe in ihnen die notwenigen Schritte in der Karriere eines jeden Künstlers. Am wichtigsten sind mir jedoch wie gesagt die Konzerte, die Konzertreisen, die Reaktion der Menschen auf meine Interpretationen und die Worte, mit denen sie ihr Konzerterlebnis beschreiben. Die wichtigsten Schritte innerhalb meines musikalischen Werdegangs waren in Bulgarien. Sehr viel habe ich dem Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks zu verdanken, mit dem ich bereits seit 25 Jahren zusammenspiele. Ich treffe mich immer wieder mit den besten Gefühlen mit diesem Orchester. Einige der Kollegen kenne ich noch von meinen ersten Auftritten her; auch Mitschüler sind darunter. Natürlich arbeite ich auch mit dem Straßburger Orchester gern zusammen. Jedes Orchester hat mir eine verschiedene Seite des Zusammenspiels eröffnet und meine Erfahrungen bereichert. Ich bin glücklich, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, mit so blendenden Dirigenten zusammenarbeiten zu können. Jede Meisterklasse, wie auch jeder Musiker, mit dem ich gemeinsam musiziert habe, haben zu meiner Entwicklung beigetragen.“




Neben den populärsten Konzerten für Violoncello und Orchester interpretiert Alexander Somov viele Kammerwerke, die er mit verschiedenen weltweit anerkannten Musikern zusammen vorgestellt hat.

Man lernt viel von der Kammermusik; sie eröffnet einem und auch für den anderen interessante Ding, die man einzig im Rahmen eines Kammerensembles erleben kann“, bestätigt Somov. „In den vergangenen 5-6 Jahren hatte ich die Gelegenheit, mir ein solches Repertoire zu erarbeiten, das selten geboten wird – nicht nur bei uns in Bulgarien, sondern auch im Ausland. Als Künstler bereichert man sich, lebt aber auch mit der Vorstellung, dass man das auch für das Publikum tut. Es gibt natürlich für jedes Instrument ein Standartrepertoire – die „schwere Artillerie“, wie wir sagen. Daneben existieren herrliche Werke, die nicht allzu oft erklingen. Ich bemühe mich, solche Kompositionen in meine Konzertprogramme aufzunehmen. Ferner sagt mir die Pädagogentätigkeit sehr zu. Ich versuche jenen, die etwas von mir etwas lernen wollen, nicht einzig die technischen Besonderheiten des Instruments beizubringen. Das technische Können ist natürlich sehr wichtig, die menschliche Seite der Kunst bildet jedoch die Grundlage. Für mein Dafürhalten muss der Musiker einen Teil seiner Seele der Kunst zu Füßen legen. Es ist sehr wichtig, dass ein Austausch zwischen Interpret und Zuhörer auf rein menschlicher Ebene stattfindet.





Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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