„Meine musikalischen Visitenkarten“ – so nennt die heute 79jährige Pop-Sängerin Mimi Nikolova ihre Songs, wie „Schweig, schweig!“, „Wenn der Mond aufgeht“, „Alles Schöne auf dieser Welt ist Blau“ und andere mehr, mit denen sie die Herzen des Publikums erobert hat. Es ist bemerkenswert, dass der Sängerin bereits mit ihrem ersten Song der große Durchbruch gelang. Das war im Jahre 1958 mit „Schweig, schweig!“ aus dem populären Film „Herzblatt 13“. Der Komponist Petar Stupel suchte nach einer Sängerin, die das Lied anspruchsvoll, aber mit Leichtigkeit singen kann. Man empfahl ihm eine junge Frau, die als Mädchen in verschiedenen Kinderchören und in einem Trio gesungen hatte. Und so wurde Mimi Nikolova von einem Tag auf den anderen berühmt. Seitdem sind 60 Jahre vergangen. Diesen Beginn ihrer Karriere wird die Sängerin heute mit einem Benefiz-Konzert begehen, das vom Team des „City Art Mark Center” organisiert wird.
„Meine Freunde scherzen bis heute, dass ich für den Beruf einer Pop-Sängerin ungeeignet sei. Ich würde kein Durchsetzungsvermögen besitzen und überflüssig bescheiden sein. Sicher haben sie recht, doch immerhin sind 60 Jahre auf der Bühne kein Pappenstiel“, meint mit einem Lächeln Mimi Nikolova.
Ihr Name ist untrennbar mit der Entwicklung der Unterhaltungsmusik in Bulgarien verbunden. 1965 gewann sie mit dem Lied „Kaliakra“ die erste Ausgabe des Schlagerwettbewerbs „Goldener Orpheus“, der von Genko Genkow ins Leben gerufen wurde.
„Er wollte unsere Schwarzmeerküste popularisieren“, erinnert sich die Sängerin. „Genko hatte in anderen Ländern solche Festivals gesehen und wollte auch in Bulgarien eines gründen. So wurde im Ferienort „Sonnenstrand“ der Wettbewerb „Lieder für die bulgarische Schwarzmeerküste“ geboren, den man später in „Goldener Orpheus“ umtaufte. Zwei Jahre lang wurde der Wettbewerb im Bar-Varieté durchgeführt und danach im Freilichttheater. Das Lied, das mir Angel Saberski anvertraute, war recht kompliziert und ich hatte nur wenig Zeit es einzustudieren. Doch ich schaffte es! Um mir Mut zu machen, hatte ich mir die ersten Verse einer jeden Strophe auf die linke Handfläche geschrieben. Ein Glück, dass ich nicht auf diesen Spickzettel zurückgreifen musste, weil nämlich die Tinte total verwischt war und man nichts entziffern konnte. Um 1 Uhr in der Nacht wurde bekanntgegeben, dass das Lied den Ersten Preis erhält und ich musste es noch einmal singen. Ich geriet fast in Panik, doch alles ging glatt. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Es hatten sich viele Gäste eingefunden – Bulgaren, wie auch Ausländer.“
Mimi Nikolova gehört ferner zu den ersten Jazz-Sängerinnen in Bulgarien. Sie sang in Begleitung der Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, wie auch des Balkanton-Orchesters und anderen Formationen. Die Erfolge blieben nicht aus, darunter auf den Festivals in Sopot in Polen (1967), in Split in Jugoslawien (1969), in Varadero auf Cuba sowie in Tokio in Japan (1977). In ihrer Karriere arbeitete sie häufig mit dem Filmkomponisten Ivan Staykov zusammen.
„Er hat viele Lieder für mich geschrieben. Das bemerkenswerteste darunter war „Once Again“, das ich in Japan vorgestellte. Von Ivan stammt auch der englischsprachige Text des Songs. Die meisten Festivals wollen die Lieder in Notenform, doch bei diesem verlangte man eine Aufnahme. Sie entstand am Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Unter den aus aller Welt eingereichten 1.780 Titel erreichten nur sehr wenige das Finale, darunter auch unser Lied. Die Konkurrenz war groß. In Japan hatte ich nur Zeit für zwei Proben. In der zweiten brauchte ich für die Klangprobe nur zwei Takte zu singen. Die Tontechniker waren einfach Spitze. Das Konzert selbst fand in einem Saal für 13.000 Besucher statt. Er war zum Bersten voll. Hinterher beglückwünschten mich alle. Ein japanischer Komponist schlug mir vor, sein Lied zu singen und Japan auf einem Festival auf Malta zu vertreten. Für einen anderen sollte ich in Florida singen. Doch das Kulturministerium, das damals einzig als Impresario für alle bulgarischen Künstler auftrat, lehnte entschieden ab.“
„Brücke der Verliebten“, „Alles Schöne auf dieser Welt ist Blau“, „Auf der Straße gehen nur wir zwei“ und etliche weitere Lieder hat Ivan Staykov für Mimi Nikolova geschrieben. Ihre Stimme erklang auch im ersten bulgarischen Film-Musical „Flucht nach Ropotamo“. „Damals sang ich gerade im Ferienort „Goldener Sand“ an der Küste. Ich stieg ins Flugzeug und flog nach Sofia. Die Aufnahmen gingen ruckzuck und am Abend des gleichen Tages war ich wieder am Meer“, erzählt die Sängerin.
Auf dem Benefiz-Konzert werden einige populäre bulgarische Unterhaltungskünstler zu hören sein, die die Sängerin begleiten werden. Mimi Nikolova wird dem Publikum einige unvergessene Lieder aus ihrem Repertoire und Jazz-Evergreens bieten.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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