Am Freitag und Samstag dieser Woche feiert in der ostbulgarischen Stadt Schumen der Chor „Heimatklänge“ seinen 120. Geburtstag. Verglichen mit den Chortraditionen Westeuropas steckt dieser bulgarische Chor noch in den Kinderschuhen, aber er hat sich in den Jahrzehnten zu einem der Besten des Landes etabliert. Die Musikinstitutionen Bulgariens konnten eine nach der anderen erst nach der Befreiung von osmanischer Fremdherrschaft und der Neugründung des Staates 1878 aufgebaut werden. Zur Erinnerung: das Singen nach Noten, wurde erst Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts eingeführt und gerade in der Stadt Schumen begannen die Kinder zum ersten Mal damit, geleitet vom damals jungen Lehrer und späteren Dramaturgen Dobri Wojnikow.
„Der Chor „Heimatklänge“ wurde im Jahre 1898 als Männerchor gegründet“, erzählte uns sein heutiger Dirigent Christo Atanassow. „Am 15. August richtete man einen Gesangsverein namens „Heimatklänge“ ein und der Chor nahm sofort seine Arbeit auf. Erst 1905 wurde er erweitert und es gesellten sich Sängerinnen hinzu. In den ersten Jahren leitete den Männerchor Weliko Djukmandschiew, der in Dresden eine Musikausbildung erhalten hatte. Er, wie auch seine Nachfolger haben bleibende Spuren hinterlassen. Im Jahre 1961 übernahm den Chor Prof. Wenetta Witschewa, die ihn ganze 50 Jahre lang dirigierte. Sie schaffte es, den Chor als einen der erfolgreichsten zu etablieren. Höhe Auszeichnungen blieben nicht aus, darunter ein Erster Preis auf dem Internationalen Chorwettbewerb „Béla Bartók“ in Ungarn, ein Zweiter Preis des italienischen Wettbewerbs „Orlando di Lasso“ und eine goldene Plakette des Festivals „Lateinische Barden“ in Griechenland und etliche andere. Interessant ist die Tatsache, dass der Chor „Heimatklänge“ nie seine Arbeit eingestellt hat, weder in Kriegen, noch in Krisenzeiten. Ich habe bei Prof. Witschewa studiert. Von ihr habe ich viel gelernt, das wichtigste jedoch, nie aufzugeben, stets sich selbst treu zu bleiben, dem eigenen Gefühl zu vertrauen und auf das von den Lehrern Gelernte aufzubauen.
An unseren Festveranstaltungen beteiligen sich auch ausländische Chöre. Aus der Türkei kommt der Chor der Kunstvereinigung der Region Karşıyaka der türkischen Provinz Izmir; das ist ein gemischter Chor mit einem kleinen Begleitorchester. Aus Zaječar in Ostserbien kommt der Kammerchor „Lavirint“, aus der mazedonischen Hausptstadt Skopje wiederum der gemischte Stadtchor „Wardar“. Ferner wird sich der Kammerchor „Iwan Spassow“ aus der südbulgarischen Stadt Plowdiw präsentieren. Es kommen auch die Chöre „Stahlseiten“ aus Rasgrad, „Janko Mustakow“ aus Swischtow, „Dobrudscha-Klänge“ aus Dobritsch und „Fortissimo“ aus Burgas. Am 26. Oktober wird dann um 17.30 Uhr eine Ausstellung eröffnet werden, die Preise, Plakate, Kostüme und viele andere Dinge mehr aus dem Archiv unseres Chores sowie persönliche Gegenstände und Preise von Prof. Witschewa vorstellen wird.“
Der junge Dirigent Christo Atanassow macht derzeit seinen Doktor an der Universität „Konstantin von Preslaw“ in Schumen. Er leitet den Chor erst seit drei Jahren, tritt jedoch selbstsicher in den Fußstapfen seiner Vorgängerin und Lehrerin, die ein reiches Repertoire und feste Traditionen im Chorwesen der Stadt hinterlassen hat. An den Festkonzerten an beiden Tagen wird sich neben dem Chor „Heimatklänge“ auch der Kinderchor „Munteres Lied“ beteiligen, den Prof. Witschewa gegründet und lange Jahre geleitet hat; nunmehr liegt der Dirigentenstab in den Händen von Denitza Usunowa.
„Der Beginn unserer Zusammenarbeit geht auf das Jahr 1991 zurück, als ich dem Chor „Heimatklänge“ als Choristin beitrat“, teilt Denitza Usunowa mit. „Im gleichen Jahr beendete ich mein Studium in Musikpädagogik an der Universität von Schumen. Übrigens ist die Einrichtung dieser Fachrichtung ebenfalls Prof. Witschewa zu verdanken. Als ich noch Studentin war, lud sie mich ein, Chormeisterin in den Chören „Heimatklänge“ und „Munteres Lied“ zu werden. Beide Chöre probten im gleichen Saal und gaben auch gemeinsam Konzerte. Es wurde eine Kontinuität hergestellt: die Sängerinnen und Sänger, die den Kinderchor verließen, fingen beim Erwachsenenchor an. Das ist bis heute so geblieben. Wir halten jedoch nicht nur an den Traditionen und dem fest, was unsere Lehrerin aufgebaut hat, sondern schauen auch in die Zukunft, um eben das Erreichte weiter auszubauen.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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