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Nationalbibliothek „Hl. Kyrill und Method“ feiert ihr 140jähriges Bestehen

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2018 steht für die Nationalbibliothek „Hl. Kyrill und Method“ im Zeichen ihres 140. Jubiläums. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist heute, doch wurden bereits viele Events in diesem Zusammenhang organisiert, davon zwei in der letzten Woche. Am 5. Dezember beispielsweise wurde eine Sonderbriefmarke validiert, die dem 140. Jahrestag der Gründung der Nationalbibliothek gewidmet ist. Deren Autor ist der Künstler Stojan Detschew. Auch früher wurden Briefmarken mit der Abbildung der Nationalbibliothek herausgebracht, doch zum ersten Mal ist auch der Lehrer Michail Bubotinow darauf zu sehen. Auf seinen Vorschlag hin wurde am 10. Dezember 1878 eine Kommission mit Prof. Marin Drinow an der Spitze geschaffen, die mit der Gründung der Bulgarischen Nationalbibliothek betraut wurde.

Am 7. Dezember wurde die Ausstellung „Die Schätze der Nationalbibliothek“ eröffnet.

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Sie präsentiert wertvolle Artefakte. Hauptakzent ist dabei der Brief des bulgarischen Dichters und Revolutionärs Christo Botew an seine Ehefrau Weneta und seine Familie, den er an Bord des Radezki-Schiffes verfasst hat. Dieser Brief wird im Bulgarischen Historischen Archiv aufbewahrt.

Christo Botews Abschiedsbrief an seine Ehefrau Weneta und seine Familie

Mehr über die Exposition erfahren wir von Dr. Rumen Kowatschew, Archivar an der Osmanischen Abteilung der Nationalbibliothek.

Die Exposition zeigt einige der besten und repräsentativen Ausgaben aus allen Bibliotheksabteilungen. Die Osmanische Abteilung ist zum Beispiel durch Protokollbücher vertreten, in denen alle Prozesse in einem bestimmten Gericht dokumentiert sind. Darin wurde eingetragen, wer sich daran beteiligt hat, wie das Ergebnis, d.h. das Urteil des Richters ausgefallen ist. Von Interesse sind auch die Artefakte aus dem Bulgarischen Historischen Archiv. Daraus können die Besucher Portraits und Fotos der Zarenfamilie, des Obersten Mazedonischen Komitees u.a. sehen“, erklärt Dr. Rumen Kowatschew.

Grußwort von italienischen Adligen an Königin Ioana zu ihrer Hochzeit mit Zar Boris III.
Wer diese Ausstellung sehen möchte, sollte sich allerdings beeilen. Da es sich bei den Exponaten um Originale handelt, die unter speziellen Bedingungen gelagert werden müssen, werden sie nur bis Dienstag Vormittag gezeigt.

Zum Feiertag der Nationalbibliothek wird in der ersten Etage ein neuer Raum eingeweiht. Er ist der „Geschichte der bulgarischen Bücher“ gewidmet. Darin wird man die Geschichte der Buchdruckerei verfolgen können. Im neuen Saal ist auch eine 3D-Pyramide zu sehen, die die Geschichte der Bücher zeigt sowie ein Minimodell von Gutenbergs Druckpresse, das vom Verein der Druckerindustrie in Bulgarien gestiftet wurde.

Der reiche Bücherfonds der Nationalbibliothek „Hl. Kyrill und Method“ zieht etliche Forscher und Kunstwissenschaftler aus unterschiedlichen Ländern an. Nach welchen Informationen sie suchen, erfahren wir von Ljubomir Georgiew, Leiter der Abteilung für Handschriften, dokumentarisches und Büchererbe der Nationalbibliothek.

„Es gibt viele Kollegen aus Mazedonien, die mehr über die Geschichte der Revolutionsbewegung der Bulgaren in Mazedonien und über unterschiedliche politische Prozesse in Verbindung mit der Balkanhalbinsel erfahren wollen. Forscher aus unterschiedlichen slawischen Ländern suchen ebenfalls nach Informationen in unseren slawischen Handschriften. Unsere Bibliothek zieht auch die Aufmerksamkeit von Experten aus der Türkei und islamischen Staaten an, die hier die Möglichkeit haben, das drittgrößte osmanische Archiv in der Welt zu studieren, das sich hier bei uns befindet.

„Weltspiegel“ vom osmanisch-türkischen Universalgelehrten Hacci Halfa

Parallel zur Zusammenarbeit bei diversen Forschungsprojekten ist die Leitung der Nationalbibliothek bestrebt, auch viele junge Leser heranzuziehen. Eine Lesekarte können alle erhalten, die über 16 Jahre alt sind, während man früher einen Gymnasialabschluss dafür haben musste.

„Zu uns kommen viele Jugendliche, die als Freiwillige arbeiten. Sie legen viele Elan und große Ehrfurcht an den Tag“, sagt Ljubomir Georgiew. „Wenn wir die Möglichkeit haben, stellen wir ihnen kostenlose Lesekarten zur Verfügung und einige werden so zu unseren Stammlesern. Samstags führen wir die Initiative „Schule für künftige Eltern“ durch, die ebenfalls junge Leute heranzieht. Wir wollen aber sowohl unsere Leser im reifen Alter erhalten als auch die Jugendlichen gewinnen. Das ist auch das Hauptziel des Großteils der Events, die wir im Zusammenhang mit dem 140. Jahrestag seit der Gründung der Nationalbibliothek „Hl. Kyrill und Method " organisiert haben.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES, BTA und Privatarchiv



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