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Medienkompetenz sollte in den Bildungsprozess integriert werden

Das zweite Jahr in Folge organisiert die Koalition für Medienkompetenz eine Kampagne zur Steigerung der Sicherheit der Kinder im Internet. Im Fokus der diesjährigen Tage der Medienkompetenz, die vom 4. Februar bis zum 10. März veranstaltet werden, stehen Initiativen zum Erkennen von Falschmeldungen und ein speziell ausgearbeiteter Unterricht, der das kritische Denken von Gymnasiasten und Journalismus-Studenten fördern soll.

Auch die Eltern sind in diesen Prozess eingebunden. Dank der eigens dafür ins Leben gerufenen Elternakademie erfahren sie zum Beispiel, wie und im welchem Alter sie ihre Kinder an das Internet heranführen sollten. Alle Teilnehmer werden zudem aufgeklärt, wie sie ein sicheres Internetumfeld schaffen und welche Vorsichtsmaßnahmen sie ergreifen sollten, bevor sie ihren Kindern Zugang zur virtuellen Welt verschaffen. Freiwillige vom Roten Kreuz und Experten vom Zentrum für ein sicheres Internet bereiten wiederum ein Video zum Thema „5 Fakten über die Lüge“ vor, das in den sozialen Netzwerken verbreitet werden soll. Das interaktive Programm sieht auch unterschiedliche Wettbewerbe vor, die die Aufmerksamkeit auf ein Hauptthema richten sollen – auf die Überprüfung von Fakten und Informationsquellen.

Jeder kann Informationen hinterfragen, wenn ihm kritisches Denken beigebracht wurde“, sagt Kristina Christowa, Koordinatorin der Koalition für Medienkompetenz. „Das gilt gleichermaßen für Kinder und Erwachsene. Man muss ihnen nur beibringen, zu denken und sich Gedanken über die Informationen zu machen, die sie nutzen, genau wie sie sich Gedanken machen beim Aussuchen und Kauf ihrer Kleidung, Nahrung und Technik. Genau wie sie vom Verkäufer wissen wollen, woher die Ware stammt und von wem sie hergestellt wurde, sollten sie auch die Informationsquellen zu erkennen lernen.

Analytisches und kritisches Denken sind nach Ansicht von Kristina Christowa nicht ausreichend in das Bildungsprogramm einbezogen. Aus diesem Grund will die Koalition für Medienkompetenz unterschiedliche Experten in die Ausarbeitung von Methodologien einbinden und diese dann dem Bildungsministerium unterbreiten. Die Fake-News-Problematik wird global immer aktueller. Im Internet sind die Kinder besonders anfällig, weil es ihnen an Grundwissen mangelt, wie man im virtuellen Informationsozean zu schwimmen hat. Angaben der UNICEF zufolge surfen 87 Prozent der bulgarischen Kinder regelmäßig in Internet. Deshalb hofft die Koalition, dass Medienkompetenz nicht als Extra-Fach in den Bildungsprozess integriert wird, sondern als zusätzliches Instrument für alle Lehrfächer:

Das ist eine Chance auf eine kritische Analyse der Informationen, deren Nutzung und dem kreativem Herangehen sowie zur Prävention von Risiken im virtuellen Raum. All diese Elemente sollten ständig und in unterschiedlicher Form behandelt werden“, ist Kristina Christowa überzeugt.

Die Risiken, die das Internet birgt, sind seit langem wohlbekannt. Allein 2016 und 2017 wurden ca. 8.000 Fälle von Mobbing an der Schule registriert. 38 Prozent entfallen auf das Internet-Mobbing. Im Vergleich zu 2010 macht das laut dem Bildungsministerium ein enormes Wachstum von 25 Prozent aus.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: gramoten.li



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