„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ ist wohl das bekannteste Zitat aus Shakespeares Drama „Hamlet“. Diese Worte erklangen in 32 Sprachen in der Kleinen Basilika der südbulgarischen Stadt Plowdiw anlässlich des Internationalen Tags der Muttersprache, der am 21. Februar vermerkt wird.
Es wurde Shakespeare gewählt, denn in diesem Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 455. Mal. Die Worte Shakespeares waren neben Bulgarisch auch auf Türkisch, Armenisch, Hebräisch, Roma, Russisch, Ukrainisch, Französisch, Chinesisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Griechisch, Tschechisch, Polnisch, Serbisch, Albanisch, Schwedisch, Arabisch, Kurdisch, Rumänisch, Persisch, Japanisch, Mongolisch, Aserbaidschanisch und weiteren Sprachen zu hören. Das Fest wurde zum Anlass genutzt, die verschiedenen Länder vorzustellen, die Vertreter in Plowdiw haben. Darunter sind Armenier, Juden, Griechen, Türken und Roma, nicht zu vergessen die ausländischen Studenten aus aller Welt. Sie präsentierten ihre Länder mit Liedern, Tänzen, Poesie oder verschiedenen Bräuchen vor. Organisator der Veranstaltung ist der Bulgarisch-türkische Literaturklub der Stadt.
Warum ist es wichtig, den Internationalen Tag der Muttersprache zu vermerken und warum gerade am 21. Februar? Mit diesen Fragen wandten wir uns an Senar Bahar, Mitglied der Leitung des Bulgarisch-türkischen Literaturklubs von Plowdiw:
„Der Internationale Tag der Muttersprache wurde am 17. November 1999 von der UNESCO beschlossen und wird seit 2000 jährlich begangen. Ziel ist, die Sprachen- und Kulturvielfalt zu fördern. Das Datum 21. Februar wurde nicht zufällig gewählt. An diesem Tag des Jahres 1952 kamen bei einer Demonstration von Studenten der Universität Dhaka in Ostpakistan, die sich gegen die Einführung von Urdu als alleinige Staatssprache wehrten, mehrere Demonstranten ums Leben, auf die die Polizei geschossen hatte. Sie wollten einzig, dass auch ihre Muttersprache – Bengali, anerkannt wird.“
Jedes Jahr wird in den Veranstaltungen zum Internationalen Tag der Muttersprache ein anderer Akzent gesetzt. „Die Ortssprache als Faktor für Entwicklung, Frieden und Aussöhnung“ lautet das Motto in diesem Jahr. Ziel ist, die verdiente Rolle aller Sprachen für den Aufbau und die Wahrung der kulturellen Identität der Völker hervorzuheben. In diesem Sinne ist es durchaus berechtigt, die Blicke auf Plowdiw zu richten, nicht allein wegen der Tatsache, dass es in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist, sondern auch wegen des langen Zusammenlebens verschiedener Ethnien und Kulturen, die seit dem 4. vorchristlichen Jahrhundert der Stadt ihren Stempel aufgedrückt haben.
Zu Beginn der Veranstaltungen wurde das Gedicht „Die bulgarische Sprache“ des Patriarchen der bulgarischen Literatur Iwan Wasow vorgetragen. In diesem Gedicht verteidigt Wasow seine Muttersprache, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von einigen Sprachwissenschaftlern als grob und unmelodisch eingestuft worden war. Heute werden auf der Welt über 6.000 Sprachen gesprochen; 24 davon wurden im Rahmen der Europäischen Union zu offiziellen Sprachen erklärt. Interessant ist die Tatsache, dass auf Initiative des Europarates der 26. September zum Europäischen Tag der Sprachen ausgerufen worden ist. Eines der Ziele dieser Initiative, die seit 2002 alljährlich durchgeführt wird, ist, die Europäer dazu zu bringen, mehr Fremdsprachen zu erlernen, sei es aus beruflichen Gründen, oder einfach aus Vergnügen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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