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Zum Weltwassertag am 22. März: Es gibt nichts Schöneres als Regenwetter

Petja Radkowa, „Die Rettung ist noch möglich!“, erster Preis der Jury

Am heutigen 22. März begehen wir den Weltwassertag. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Leaving no one behind – water and sanitation for all“ – „Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle“. Ziel des Weltwassertags ist es, die Aufmerksamkeit auf die Probleme von Milliarden Menschen auf unserem Planeten zu lenken, die immer noch keinen Zugang zu sauberem und für ihre Gesundheit unbedenklichem Trinkwasser haben.

Bereits vor zehn Jahren hat die UNO das Recht auf einwandfreies und sauberes Trinkwasser und Sanitärversorgung als ein Menschenrecht anerkannt, „das unverzichtbar für den vollen Genuss des Lebens und aller Menschenrechte ist“. Das heißt, alle Menschen sollten Zugang zu ausreichend Trinkwasser haben, das einwandfrei, sauber, zugänglich und bezahlbar sein sollte. Dessen ungeachtet leidet auch heute knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung mindestens einen Monat im Jahr unter schwerem Wassermangel. Grund dafür ist zum einen das Klima, zum anderen Militärkonflikte und Naturgewalten. In den letzten Jahren hat Bulgarien mehrmals ernsthafte Schäden infolge heftiger Regenfälle und Überschwemmungen erlitten. Aus diesem Grund richtet die Bulgarische Wasservereinigung (BAW), die die informativen Events am Weltwassertag organisiert, den Fokus auf das Problem mit dem Regenwasser. Eines der besagten Events ist der Fotowettbewerb „Es gibt nichts Schöneres als Regenwetter“.

Ilija Lewkow, „Die Tränen des Wetters“, erster Preis des Publikums

Wir setzen in diesem Jahr den Akzent auf die Regenfälle, weil sie mit dem Klimawandel verbunden sind, der laut Experten leider anhalten wird“, erklärt der Vorsitzende der Bulgarischen Wasservereinigung Ing. Iwan Iwanow. „Die Fotografen haben uns herrliche Fotos geschickt, die das Thema aus unterschiedlicher Sicht beleuchten. Besonders erfreulich ist, dass sich auch Schüler an diesem Contest beteiligt haben.

Nikola Kolew, „Ein regnerischer Herbstabend“

Die Aufnahmen vom Wettbewerb kann man sich auf der Facebook-Seite der Bulgarischen Wasservereinigung ansehen, wo die User 10 Fotos ausgewählt haben, die sich an der traditionellen Ausstellung aus 50 Fotografien rund um das Thema Wasser beteiligt haben. Die restlichen 40 Aufnahmen hat eine Expertenjury selektiert, die auch die Gewinner gekürt hat. Zu sehen ist die Exposition in der Galerie „The Red Dot Art Depot“ in Sofia.

Adelina Truchtschewa, „Warten im Regen“

Das Thema rund um das Regenwasser und die Nutzen und Schäden daraus stand auch im Mittelpunkt von Rundtischgesprächen, die die Bulgarische Wasservereinigung einen Tag vor dem Weltwassertag organisiert hat. Vertreter der BAW haben den Vorschlag über die Separierung von Regenwasser und Abflusswasser in der Kanalisation unterbreitet, indem unter dem Asphalt spezielle Anlagen montiert werden, die das Wasser speichern und sogar lokal säubern, bevor es in die Kläranlage kommt.

Die Reinigung des natürlichen und des Abfallwassers gehört als Ganzes zu den größten Herausforderungen, die Bulgarien zu meistern hat“, unterstreicht Ing. Iwanow. „Als EU-Land müssen wir Kläranlagen für die Abwasserentsorgung in allen Ortschaften bauen, in denen mehr als 2.000 Menschen leben. Bedauerlicherweise sind wir noch weit von diesem Ziel entfernt, was zu Sanktionen führen könnte. Zweifelsohne werden aber Bemühungen in diese Richtung unternommen. Wir alle, auch jene, die für das Wassermanagement zuständig sind, müssen begreifen, dass sich verseuchtes Wassers nicht als Trinkwasser eignet.

Die Kontaminierung mit Nitraten infolge unsachgemäßer Anwendung von Düngemitteln in der Landwirtschaft unterliegt in Bulgarien keiner adäquaten Kontrolle. Die Beseitigung dieser Stoffe aus dem Wasser, um es in Trinkwasser zu verwandeln, ist eine extrem kostspielige Sache.

Wir müssen zugeben, dass wir nicht nur die uns bekannten Schadstoffe nicht ausreichend kontrollieren, die unser Wasser verseuchen, sondern dass auch viele neue schädliche Substanzen dazukommen“, mahnt Ing. Iwan Iwanow. „Es wird viel über die Pharmazeutika diskutiert, die ebenfalls in die natürlichen Gewässer gelangen. Diese kann man nur schwer erkennen, ganz zu schweigen von ihrer Neutralisierung, dabei haben sie eine verhängnisvolle Wirkung auf die lebendigen Organismen. Es gibt Länder, in denen man diesem Problem eine wirkliche große Aufmerksamkeit zukommen lässt. Und genau hier ist die Rolle von solchen Organisationen wie die Bulgarische Wasservereinigung, die dafür zu sorgen haben, dass diese Normen überall eingehalten werden.“

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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