„Die Herausforderungen im Leben nehmen kein Ende. Mit Yoga werden sie aber bunt und… lustig“, behauptet der Yoga-Lehrer Ljudmil Drenski. Außer, dass sie eine Quelle der Gesundheit und Weisheit ist, hilft ihm die östliche Lehrein bei einer Reihe von schwierigen Momenten, sich selbst zu entdecken.
Von Beruf ist Ljudmil Drenski eigentlich Ingenieur. Nach einer zweijährigen Ausbildung in der Nationalen Sportakademie darf er sich einen zertifizierten Yoga-Lehrer nennen. Wir treffen Ljudmil Drenski im Yoga-Studio, in dem er praktiziert.
„Yoga ist 1994 zufällig in meinem Leben getreten“, erinnert er sich. „Obwohl ich in den letzten Jahren gelernt habe, dass es keine Zufälle gibt. Alles begann mit einem Interview mit Wenzeslaw Ewtimow, dem Begründer der Yoga-Bewegung in Bulgarien, das mein Interesse geweckt hat. Vielleicht habe ich Yoga auch die ganze Zeit in meinem Herzen getragen. Zuvor hatte ich keine Erfahrungen damit durch Bekannte oder Familie. Doch als Yoga in mein Leben kam, hat es alles auf den Kopf gestellt“, gibt Ljudmil Drenski zu.
Später habe er Wenzeslaw Ewtimow persönlich kennengelernt und in den letzten 25 Jahren ständig etwas hinzugelernt. „Aerial Yoga" wurde zu einer Ergänzung meiner Praxis als ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte“, erzählt der Yoga-Lehrer. Im Studio hatte er eine Hängematte aus Stoff, die er immer öfter eingesetzt hat. Als er bemerke, wie gut ihm Aerial Yoga tat und dass er auf diese Weise seine Yoga-Praktiken fortsetzen und ergänzen konnte, hat er kurzerhand beschlossen, auch andere Interessenten dabei zu unterstützen.
„Als ein indischer Yoga-Lehrer bei uns ins Studio kam und die Schaukeln sah, rief er entzückt aus, dass sie bereits von den Veden beschrieben wurden“, erinnert sich Ljudmil Drenski und fügt hinzu, dass bestimmte „Hilfsmittel“ oder Praktiken beim Yoga wie das Herabhängen von Bäumen oder einer Wand in den alten heiligen Schriften erwähnt werden.
Aerial-Yoga ist nach Ansicht von Ljudmil Drenski für alle geeignet. Allerdings sollten die Übungen individuell für das konkrete Problem angepasst werden. Unter Aufsicht und Anleitung des Yoga-Lehrers könne die ganze Bandbreite an Übungen zum Einsatz kommen. Gruppenübungen sind hingegen nicht für alle geeignet, denn jeder bringt andere körperliche Voraussetzungen mit, unterstreicht der Yoga-Lehrer.
Besonders geeignet sei Aerial-Yoga für Kinder, denn die meisten von ihnen haben keine Hemmungen mit der Schaukel. „Die Herausforderung bei Kindern ist, ihre Aufmerksamkeit zu halten, deshalb sollte Yoga für Kinder vor allem ein Spiel sein“, sagt Ljudmil Drenski.
Bei Übungen mit der Schaukel kommen alle Muskelgruppen zum Einsatz, verklemmte Nerven werden wieder frei, die Funktion des Vestibularapparats werde verbessert. Doch die Ergebnisse sind individuell und können nicht verallgemeinert werden, warnt der Yoga-Lehrer.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass Aerial Yoga und überhaupt alle Yoga-Praktiken nur eine zusätzliche Therapie sein können. Sie dürfen nicht als das grundlegende Mittel zur Heilung betrachtet werden, sondern können eine bestimmte Heilungsmethode, sei sie traditionell oder alternativ, begleiten. Manche Menschen fühlen sich bei Aerial-Yoga glücklich und entspannt, für andere wiederum ist diese Art Yoga ungeeignet“, sagt Ljudmil Drenski und fügt hinzu, dass das ganzheitliche Regime wichtig sei. Wenn man zwei Mal in der Woche von den Tüchern herabhängt und Übungen macht und in der übrigen Zeit nichts anderes tut, könne man keine positiven Ergebnisse erwarten.
„Die Heilung von allen Erkrankungen ist komplex. Sie beginnt im Kopf, geht über die Ernährungsweise, umfasst die geistige Einstellung und das Bewusstwerden über die Welt, in der wir leben.“
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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