„VeloErul“ heißt der erste Gebirgsfahrradweg der Gemeinde Tran im Westen Bulgariens, der uns die Möglichkeit gibt, eine der schönsten Gegenden zu besichtigen und sich ihrer Magie hinzugeben. Die offizielle Eröffnung des 56 km langen Fahrradwegs findet am Samstag, dem 19. Oktober statt. Die in zwei Abschnitten unterteilte Trasse beginnt im malerischen Dorf Glogowiza, rund 15 km von Tran.
Vor der Wende von 1989 war diese Gegend Grenzregion und nur für Wenige zugänglich. Deshalb blieb auch die Natur weitestgehend unberührt und erfreut sich heute großer Beliebtheit bei Touristen, die sich für Gebirge, Archäologie und religiösen Tourismus begeistern.
Wahrheitshalber muss erwähnt werden, dass nicht die zielgerichtete staatliche Politik im Tourismus dazu geführt hat, dass diese Gegend immer öfter zum Ausflugsziel wird, sondern die Heimatliebe und Verbundenheit, der Unternehmergeist, die Hartnäckigkeit und das Engagement der örtlichen Bevölkerung. So ist auch „VeloErul“ entstanden.
„Die Idee kam ganz spontan während einer Gebirgswanderung. Sie schwirrte mehrere Monate in unseren Köpfen bis wir uns eines Tages entschlossen haben, in der französischen Botschaft in Sofia für die Finanzierung des Projekts zu kandidieren“, erzählt Rumjana Bojanowa.
Das Projekt wurde gebilligt und die Arbeit daran konnte beginnen.
„An der Route selbst haben wir 2 Monate lang gearbeitet. Daran haben sich unentgeltlich auf freiwilliger Basis die Mitglieder des Tourismusverbandes von Tran beteiligt. Von der französischen Botschaft wurde die Anfertigung der Markierung, Schilder und Informationstafeln finanziert“, stellt Rumjana Bojanowa klar.
Der Fahrradweg führt durch jahrhundertealte Buchenwälder, Felder und Wiesen. Er ist abwechslungsreich und weist verschiedene Schwierigkeitsgrade auf. Es gibt Abschnitte, die einfach zu befahren sind, aber auch solche, die dem Radfahrer schon etwas mehr abverlangen. Schließlich gibt es auch Routen, die nur mit dem Montane Bike zu bewältigen sind.
Ab Glogowiza führt die Route zum Dorf Erul, mit 1200 m. ü. M. das höchstgelegene in der Gemeinde Tran.
„Entlang des Fahrradweges können in manchen Dörfern Kirchen und Klöster besucht werden. Eines davon ist das mehrfach abgebrannte und wiedererbaute Erul-Kloster „Heilige Dreifaltigkeit“ mit einer Architektur, die für das 11.-13. Jh. typisch ist. Interessant ist auch das Kloster „Mariä Entschlafung“ in der Nähe von Welinowo. Es wird vermutet, dass es Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut und ausgemalt wurde“, erzählt Rumjana Bojanowa weiter und fügt hinzu, dass unterwegs auch Biofarmen besichtigt werden können wie beispielsweise diese in Erul. Dort wird Biogemüse angebaut, Bio-Honig und Bio-Käse hergestellt.
Entlang der Route eröffnen die Gipfel bei klarer Sicht wunderschöne Ausblicke auf die bulgarischen Gebirge und auf halb Serbien. Auf Wunsch können die Touristen auch einen Abstecher zum Großen Gipfel (1481 m) machen, der etwas abseits von der Route liegt.
Zum Verweilen lädt unterwegs das Dorf Bussinzi ein, bekannt für seine Keramik und das Museum, in dem einige der ältesten Beispiele bulgarischer Keramik aufbewahrt werden. Auf Wunsch kann auch das Joghurt-Museum im Dorf Studen Iswor (Kalte Quelle) besichtigt werden. Dazu muss man nur einen Kilometer von der Trasse abweichen. Doch es lohnt sich, weil es dort eine Sonderausstellung gibt, die Dr. Stamen Grigorow gewidmet ist, dem Entdecker des Lactobacillus bulgaricus. Dieses Bakterium sorgt bekanntlich zur Eindickung der Milch und für den spezifischen Geschmack des bulgarischen Joghurts.
Die Fahrradtouristen, die sich entlang von „VeloErul“ aufmachen, finden unterwegs viele Orte, wo sie verweilen und etwas essen oder örtliche Produkte kaufen können.
Die beste Zeit für eine Reise mit dem Rad ist von Mai bis September, empfiehlt Rumjana Bojanowa.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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