Die erste Phase zur Suche und Rettung von Verschütteten aus den Trümmern nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke von 6,4 auf der Richterskala, das sich am 26. November in Albanien ereignet hat, ist zu Ende.
„Die Bilanz ist tragisch“, sagte für Radio Bulgarien die Botschafterin Albaniens in Bulgarien Donika Hodxa. Ihren Worten zufolge sind bei diesem Erdbeben 51 Menschen ums Leben gekommen. „900 Personen haben erste Hilfe in Krankenhäusern bekommen, 45 Überlebende konnten aus den Ruinen gerettet werden - mit Unterstützung der Länder, die uns zur Seite stehen und uns sofort zu Hilfe geeilt sind, ohne dass wir sie darum angehalten hätten. Über 1.200 Häuser sind vollkommen dem Erdboden gleich, die Wände vieler Wohnblöcke weisen Risse auf und die Menschen fürchten sich, in ihre Wohnungen zurückzukehren. De facto wurden an die 5.200 Menschen obdachlos und sind derzeit in Zelten untergebracht, während die Schäden immer noch berechnet werden“, so Ihre Exzellenz.
Eine Woche nach dem zerstörenden Erdbeben gehen die Menschen nicht zur Arbeit. Viele Bewohner der am stärksten betroffenen Städte Durrës und Tirana sind zu Angehörigen in anderen Landesteilen geflüchtet.
„Die Albaner sind in Panik. Dem Erdbeben am 26. November sind mehr als 1.000 Nachbeben der Stärke 1,9 bis 5,2 der Richterskala gefolgt, so dass ihre Angst verständlich ist“, erklärt Donika Hodxa. „Experten versuchen die Bevölkerung zu beruhigen, dass der Höhepunkt der Erdbebenserie vielleicht vorbei ist, aber die Erdstöße sind auch für die bereits beschädigten Gebäude gefährlich, die gänzlich unbewohnbar werden können.“
Vor Ort ist bereits ein großes Team aus 50 Psychologen aus dem Kosovo, die ihren Kollegen unter die Arme greifen, um den Menschen zu helfen, schnell wieder ins normale Leben zurückzufinden. Die nächste Herausforderung für das Land ist es, das Ausmaß der Schäden und vor allem die gefährlichsten Gebäude festzustellen, die eingerissen oder möglichst schnell wiederhergestellt werden müssen. Hier tut internationale Unterstützung Not. Man rechnet damit, dass Ingenieure und Architekten aus Italien und den USA nach Albanien kommen. Auch Bulgarien wurde um Hilfe dieser Art angehalten.
„Die bulgarische Regierung hat uns bereits im ersten Augenblick Hilfe angedeihen lassen – wir haben vom Außenministerium 200.000 Lewa (100.000 Euro) bekommen“, sagte die albanische Botschafterin in Bulgarien Donika Hodxa. Sie hob auch die Hilfe in Form von Zelten, Schlafdecken, Hygieneartikeln des täglichen Bedarfs hervor, die das bulgarische Innenministerium und das Bulgarische Rote Kreuz Albanien haben zukommen lassen. „Außerdem haben mehrere Stiftungen, wenn auch bescheidene Summen an unsere Bankkonten überwiesen, haben unsere Wohltätigkeitsaktion unterstützt. In diesem Moment ist selbst die kleinste Spende für Albanien und die Albaner von Bedeutung. Ich möchte mich auch bei einer bulgarischen Familie, die in Frankreich lebt, für die Geste bedanken, eine betroffene Familie in ihrem Haus aufzunehmen. Das sind kleine Gesten, die viel zeigen.“
Das wichtigste, was das albanische Volk derzeit braucht ist Solidarität, weil die Schäden derart groß sind, dass das Land sie nicht allein beheben kann.
„Wie ich bereits erwähnt habe, sind die Schäden apokalyptisch. Das ist eine echte Katastrophe für unser Land und wir können sie allein nicht bewältigen. Das wurde uns bereits in den ersten Stunden nach dem Beben klar. Aus diesem Grund bitten wir alle befreundeten Länder um Hilfe – unsere Nachbarn, die EU, alle, die uns helfen können.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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