Im Ausnahmezustand und bei immer strengeren Maßnahmen des Nationalen Krisenstabs sind die Schutzmasken und Desinfektionsmittel in den kleinen Gemeinden immer noch knapp. Ärzte, Gemeindebeamte und Mitarbeiter der sozialen Schirmherrschaft schlagen Alarm wegen der großen Ansteckungsgefahr aufgrund des Mangels an grundlegenden Hygieneprodukten.
„Die Bereitstellung von Schutz- und Desinfektionsmitteln ist unser größtes Problem“, sagte Silvia Georgiewa, Exekutivdirektorin des Nationalen Gemeindeverbandes gegenüber dem BNR. „Sozialunternehmen haben begonnen, Masken zu nähen, aber die Versorgung damit ist noch nicht geregelt.“
Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist laut Sylvia Georgiewa, dass unsere aus dem Ausland zurückkehrenden Landsleute die vorgeschriebenen Beschränkungen nicht einhalten.
Um ältere einsame, kranke und benachteiligte Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen, wird der gemeinnützige Dienst „Häuslich-soziale Schirmherrschaft“ in allen 265 Gemeinden neu organisiert. Zwischenzeitlich haben die meisten Bürgermeister Zentren eröffnet, um mit Hilfe von Freiwilligen die Lebensmittel- und Arzneimittelversorgung der Hilfebedürftigen zu gewährleisten.
Der Nationale Gemeindeverband hat auch eine ganze Reihe anderer Maßnahmen getroffen, darunter die Abschaffung der Kindergartengebühren während des Ausnahmezustands; die Befreiung von Mieten der Verkaufsstellen in kommunalen Räumlichkeiten, die ihre Tätigkeit einstellen mussten. Auch dürfen die kommunalen Wasserversorgungsunternehmen die Wasserzufuhr wegen unbezahlten Rechnungen nicht mehr sperren.
„Wir informieren systematisch über Änderungen der Regeln und Fristen im Zusammenhang mit der Umsetzung europäischer Projekte“, sagt Silvia Georgiewa. „Das ist derzeit sehr wichtig, da die Fristen der meisten Projekte hinausgeschoben und verlängert werden. Wir erwarten eine Verifizierung der Mittel und versuchen daher, die Kommunen so schnell wie möglich zu informieren.“
In der Zwischenzeit haben die Regionale Gesundheitsinspektion und die Arbeitsinspektion in Lowetsch angekündigt, dass sie Inspektionen in Unternehmen starten, um zu überprüfen, ob die Arbeitgeber sichere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter in Bezug auf das Coronavirus geschaffen haben.
Die Zahl der mit Covid-19 infizierten Menschen in der Region Smoljan (Südbulgarien) nimmt zu. Drei Menschen aus verschiedenen Siedlungen wurden bereits positiv getestet. Mehr als hundert Menschen unterliegen nach ihrer Rückkehr aus europäischen Ländern einer Quarantäne. Es kehren hauptsächlich Landsleute aus Großbritannien, Deutschland und Spanien zurück.
Fast einhundert bulgarische Staatsbürger sind aus Risikoländern in die südbulgarische Stadt Kardschali zurückgekehrt. Polizei- und Ärzteteams nehmen Adressenkontrollen von aus dem Ausland angereisten Bulgaren vor. Es wurde auch eine Hotline zur Meldung von Nichteinhaltungen der Epidemie-Vorschriften eingerichtet. Der Busse zwischen den Ortschaften verkehren in größeren Intervallen.
Sechs Personen – vier davon sind medizinisches Personal – wurden in Burgas positiv auf Coronavirus getestet. In der Stadt spielt sich auch ein Drama rund um 26 verzweifelte Georgier ab, die unser Land nicht verlassen können, da die Türkei sich weigert, einen grünen Korridor für sie zu schaffen. Weitere acht georgische Staatsbürger wurden in Burgas unter Quarantäne gestellt.
Die Bezirksstadt Jambol (Südostbulgarien) kündigte die bevorstehende Eröffnung einer zweiten Intensivstation im Regionalkrankenhaus an. Dort werden lediglich schwerkranke Coronavirus-Patienten behandelt. Das Krankenhaus verfügt über acht Beatmungsgeräte, vier weitere wurden bestellt und werden im Rahmen eines Monats erwartet. Bisher wurde kein Covid-19-Fall in der Gemeinde registriert. Die meisten Einwohner der Stadt halten sich an die auferlegten Maßnahmen, die Straßen sind leer, die Einkaufszeiten in Apotheken und Lebensmittelgeschäften werden von der Bevölkerung ebenfalls gut angenommen.
Im Ferienort Welingrad wurde eine Ausgangssperre für Minderjährige und Unvolljährige eingeführt. Sie dürfen nach 20.00 Uhr nicht ohne Begleitung aus dem Haus gehen. Besuche von Spielplätzen, Parks und Sportplätzen sind ebenfalls verboten, um die Ansammlung von Menschen zu begrenzen.
Eine der Maßnahmen der Sofioter Stadtgemeinde gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist das Waschen von Straßen und Unterführungen mit Desinfektionsmitteln. „Die Bürger von Sofia sollten ihre Autos entfernen, wenn sie eine Benachrichtigung über das Waschen der Straßen erhalten“, appellierte Weska Georgiewa, Direktorin des Sofioter Inspektorats. Andernfalls würden deren Straßen nicht desinfiziert werden.
Zusammengestellt von: Diana Zankowa
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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