Die international anerkannte bulgarische Opernprima Alexandrina Pendatchanska (mit Künstlernamen Alex Penda) ist seit Jahren als freischaffende Sängerin tätig und fühlt sich auf den bedeutendsten Opernbühnen weltweit wie zu Hause. Die Musikkritik spart nicht mit Superlativen, während ihre Fans überall mit Aufregung auf sie warten. Die Sängerin lebt mit ihrer Familie in Paris, kann sich aber ihr Leben ohne die „Sofioter Luft“ und ihre Lieblingsorte in Bulgarien nicht vorstellen. So schafft sie es immer wieder, in ihrem Terminkalender eine Lücke zu finden, die sie für einen Besuch in die Heimat nutzt, um sich mit Freunden und Bekannten zu treffen.
Die Corona-Krise überraschte sie in Bulgarien: „Ich fuhr nach Bulgarien für einige Tage, doch gerade dann rief man den Ausnahmezustand aus. Ich musste alle Engagements absagen und blieb zu Hause. Im Grunde genommen bin ich darüber sehr glücklich...“
„Unser Leben hat sich völlig verändert und uns ist bewusst geworden, dass wir sehr gut mit weit weniger Dingen auskommen, als wir es gewohnt sind. Für mich ist das ein willkommener Wandel – endlich Ruhe und Besinnlichkeit und man kann sich vollends seinen Nächsten, den geliebten Menschen und natürlich sich selbst zuwenden. Es ist eine Heimkehr auch im übertragenen Sinne. Ich denke, dass das alles nicht zufällig geschehen ist; es ist gut für den nächsten Aufstieg der Menschheit, der sicher bevorsteht. So ist es nach jeder Krise, doch diese ist momentan erforderlich, um über unseren weiteren Weg nachdenken zu können.
Ich würde gern wissen, bis zu welchem Grade wir alle auf diesem Planeten gegenseitig verbunden sind, inwieweit wir voneinander abhängig sind und inwieweit das Licht unsere Seelen erhellen kann, denn die Erleuchtung eines einzelnen Menschen kann allen Erhellung bringen.
Was momentan geschieht, ist notwendig, damit wir uns der simplen Tatsache bewusst werden, dass wir alle – von Prinzen und Premiers bis hin zu Obdachlosen einfach nur Menschen sind. Wir sind alle für die ein und dieselben Krankheiten anfällig, freuen uns über die gleichen Dinge, haben die gleichen Ängste und stellen ein Ganzes dar, das mit allem fertig werden kann – das Licht ist der Weg zu all dem. Es kann die gesamte Welt erleuchten. Ich wünsche allen, dass für sie eine solche „Heimkehr“ vollwertig ist! Die Menschen mögen diese Zeit voll ausschöpfen und in die verstecktesten Winkel ihrer Seelen vordringen. Sie sollen ihre Nächsten in Liebe umarmen und zu einem Teil zur Verbesserung der Welt und der Bedingungen werden, unter denen wir leben. Wenn jeder von uns seinen Beitrag leistet, wird es uns allen besser gehen. Nutzen wir die Zeit zur Freude und Dankbarkeit, weil uns das nicht zufällig gegeben worden ist!“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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