Bulgarien mit insgesamt 1.555 Covid-19-Infektionen
Am 1. Mai wurden in Bulgarien 14 neue Covid-19-Infektionen diagnostiziert, informierte der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung auf seiner Pressekonferenz um 17.00 Uhr Ortszeit. Sie sind auf folgende Landesregionen verteilt: 8 in Widin, 3 in Sofia und je einer in Plowdiw, Jambol und Sliwen. Damit ist die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle auf 1.555 angestiegen. Stationär behandelt werden 317 Patienten, darunter 43 auf Intensivstationen. Von den Infizierten sind 776 Männer und 779 Frauen. 170 Mediziner haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. 2 weitere Patienten sind an Corona bestorben, so dass die Seuche insgesamt 68 Todesopfer gefordert hat.
Maskenpflicht aufgehoben
Gesundheitsminister Kyrill Ananiew hob mit einer Verordnung das obligatorische Tragen von Schutzmasken und anderen Schutzmitteln an öffentlichen Orten unter freiem Himmel wieder auf. Die Einhaltung einer sozialen Distanz an solchen Orten, wie Parkanlagen, Straßen und Haltestellen etc., ist weiterhin bindend. Das gilt auch für alle anderen epidemiologischen Maßnahmen. Bei Kontakt mit anderen Personen ist das Tragen von Schutzmasken oder anderen Schutzmitteln, die Nase und Mund bedecken, ebenfalls notwendig.
Spaziergänge in Parks und im Gebirge wieder gestattet
Gesundheitsminister Kyrill Ananiew wies die Bürgermeister und Regionalverwalter an, den Zutritt zu allen Nationalparks, Naturparks, Gebirgen und ähnlichen Orten zu ermöglichen, ohne dass dazu der städtische Nahverkehr und Liftanlagen genutzt und Bauden und andere Touristische Objekt geöffnet werden. Die hauptstädtische Gemeinde informierte, das Spaziergänge im Naturpark „Witoscha“ ab dem 3. Mai wieder möglich sein werden. Sowohl in den Parks, als auch im Gebirge müsse jedoch eine Distanz zwischen den Besuchern von mindestens 2,5 Metern eingehalten werden. Auch ist das Tragen von Schutzmasken oder Schals bei Gesprächen mit anderen Menschen bindend.
Telefonberatungen zu Covid-19 erweitert
Die Klinik für Psychiatrie und Militärpsychologie des Militärkrankenhauses in Sofia weitet ihre kostenlosen Telefonberatungen zum Thema Covid-19 aus, informierte in einem Interview für den BNR der Leiter der Klinik Dr. Dantscho Dilkow. Speziell für Covid-19-Patienten soll eine Videoverbindung ermöglicht werden. Laut Dr. Dilkow sei die Corona-Epidemie ein Beispiel für gesellschaftliche Krisen und könne sogar als eine Katastrophenlage eingestuft werden. Der Experte ist daher der Ansicht, dass nach der Epidemie Programme erarbeitet werden müssen, die auf die psychische Gesundheit ausgerichtet sind.
Ärzteverband fordert Lockerung von Einschränkungsmaßnahmen
Der Bulgarische Ärzteverband sprach sich in einer Sondererklärung für eine schrittweise Lockerung der epidemiologischen Maßnahmen und einen Rückgang zum normalen Leben aus. Begründet wird der Appell mit der Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands von Patienten mit verschiedenen Begleiterkrankungen, der Verschlechterung der Wirtschaftslage im Land und einer Zunahme der Ängste unter der Bevölkerung wegen fehlender Perspektiven.
1. Mai zum ersten Mal von zu Hause vermerkt
Zum ersten Mal in der Geschichte des Nationalen Tags der Arbeit und Solidarität wird er weltweit unter den Bedingungen einer Pandemie begangen. In Bulgarien gehört der 1. Mai zu den gesetzlichen Feiertagen. Falls die Ansammlung von Menschenmassen nicht verboten wäre und es auch keine Quarantäne gebe, hätte die Linke zahlreiche Initiativen im ganzen Land organisiert. In diesem Jahr hat die Leitung der Bulgarischen Sozialistischen Partei die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben; anstelle der Massenkundgebungen wurde im Internet eine Kampagne unter dem Motto „Arbeit und Einkommen“ gestartet.
Gewerkschaften setzten am 1. Mai Akzent auf Arbeitslosigkeit und Einkommen
Unter den Bedingungen der Krise, verursacht von der Corona-Seuche, bestehen die großen Herausforderungen, die vor den Gewerkschaftszentralen KNSB und „Podkrepa“ stehen, in der Arbeitslosigkeit und den Einkommen vor dem Hintergrund steigender Preise der Waren des täglichen Gebrauchs, sind sich Vertreter beider Gewerkschaftszentralen einig. Am Tag der Arbeit und Solidarität am 1. Mai startete die KNSB eine Wohltätigkeitskampagne unter dem Motto „Du bist nicht allein“, mit der Arbeitnehmer unterstützt werden sollen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. In der Leichtindustrie, dem Wärmekraftwerk „Bobow Dol“ und verschiedenen medizinischen Einrichtungen gibt es Dutzende Covid-19-Infizierte, die Mitglieder der KNSB sind, informierte die Gewerkschaftszentrale.
Zusammengestellt: Stoimen Pawlow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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