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COVID-19: Tag 57

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7 neue COVID-19-Fälle, 308 Patienten geheilt 

1618 beträgt die Gesamtzahl der registrierten COVID-19-Fälle in Bulgarien, 1238 davon seien aktiv, gab der nationale Stab zum Coronavirus bekannt. 308 Patienten gelten als geheilt. 316 der Infizierten werden in Krankenhäuser behandelt, 39 auf Intensivstationen. Bei 176 der Infizierten handelt es sich um medizinisches Personal. 73 Personen seien nachweislich an COVID-19 verstorben. Beim letzten Fall handelt es sich um einen 64-jährigen krebskranken Mann aus Widin. Verstorben ist auch eine 61-jährige Ärztin aus dem Notdienst. Sie galt nach zwei negativen Tests als geheilt. Auf Grund ihres verschlechterten Zustands wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, ist aber noch bevor sie auf die Intensivstation gebracht werden konnte, verstorben. 

Lockerung von Epidemie-Maßnahmen

Nach dem 6. Mai sollen die an den Ein-beziehungsweise Ausfahrten größerer Städte positionierten Kontrollpunkte entfernt werden. Sie hätten ihren Zweck erfüllt. Straßen oder Stadtviertel können jederzeit wieder abgeriegelt werden, wenn es die Situation erfordere. Kindergärten bleiben weiterhin geschlossen, entschied der nationale Stab zum Coronavirus. 
Ein Gesetzesentwurf zur Aufhebung des Notstands soll am Montag vorliegen. Die in Kraft bleibenden Epidemie-Maßnahmen sollen durch diverse Gesetze geregelt werden.
Gaststätten öffnen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
Gesundheitsminister Kiril Ananiеw hat еine Verordnung über die neue Arbeitsweise von Fast-Food-Restaurants, Gaststätten und Cafés veröffentlicht. Die Tische müssen in einem Abstand von 2,5 m voneinander stehen. An einem Tisch dürfen nicht mehr als 4 Personen oder eine Familie sitzen. Das Servicepersonal ist verpflichtet, Schutzmasken zu tragen. Tische und Stühle müssen nach jedem Besucher desinfiziert werden. Desinfektionsmittelspender für Kunden müssen an sichtbaren Plätzen angebracht sein. 
Die gleiche Verordnung regelt auch die Durchführung von Fahrkursen und das Ausüben individueller Sportarten im Freien. 
Schwimmbäder dürfen ebenfalls öffnen. Die Besucher müssen ihre Körpertemperatur messen lassen.

Normales Leben in Zeiten von Pandemie

Der nationale Stab zum Coronavirus werde weiterbestehen und arbeiten, versicherte Premierminister Bojko Borissow auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Chef des Stabs, Prof. Wenzislaw Mutaftschijski. Jeden Tag werden operative Maßnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 erörtert, unterstrich Borissow und gab bekannt, dass Finanzminister Wladislaw Goranow täglich auf die Lockerung der Beschränkungsmaßnahmen bestehe. Da es keine Anzeichen für das Ende der Pandemie gebe, müssen sich die Menschen darauf einstellen, mit ihr zu leben, sagte Borissow und versicherte, dass immer weitere Bereiche öffnen dürfen, allerdings unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. 
Zahl neu registrierter Arbeitsloser rückläufig
91.783 sind die Arbeitslosen seit Beginn des Notstands, erklärte in einem Interview für den BNR die Sozialministerin Deniza Satschewa. 20.000 hätten nach dem 13. März eine neue Arbeit gefunden. 132.000 Personen werden ihre Arbeit, Dank der Regierungsmaßnahme 60:40, bei der 60% der Gehälter der Staat und 40% vom Unternehmen bezahlt werden, behalten können. In den letzten Wochen sei ein steter Rückgang der neu registrierten Arbeitslosen zu verzeichnen. 
Satschewa ist der Ansicht, dass bei einem hohen Prozentsatz infizierter Mitarbeiter im sozialen Bereich und einem Arbeitskräftemangel die Mittel aus dem operationellen Programm "Personalentwicklung" zur Motivation von neuen Angestellten verwendet werden können. Die Ministerin betonte, wie wichtig es sei, die Liquidität des Staates zu erhalten, da alle sozialen Zahlungen davon abhängen.

Arbeitslosigkeit betrifft 6,6% von volljährigen Bulgaren 

Die Einkommen von 45% der Bulgaren seien seit Beginn der Krise unverändert geblieben. Bei 26% seien sie zurückgegangen, ohne jedoch den Lebensunterhalt der Haushalte wesentlich zu gefährden. Laut einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur „Alpha Research“ sei bei 25% der Befragten ein drastischer Einkommensrückgang zu verzeichnen. 48% der Bulgaren arbeiten weiterhin in Vollzeit. 1/5 haben durch Umstrukturierungen ihre Jobs behalten. 8% arbeiten Home-Office, 10% abwechselnd von zu Hause und im Büro. Insgesamt eine Viertel Million Bulgaren arbeiten von Zuhause. 1/4 der neuen Arbeitslosen in der Krise können sich in den Arbeitsämtern nicht registrieren lassen, weil sie zuvor ohne Vertrag und Sozialversicherung gearbeitet haben. 

70% von Bulgaren billigen Epidemie-Maßnahmen

Die Einschätzung der Regierungspolitik in der Krise bis zum 23. April sei mäßig positiv - mit Zustimmung für die ersten Reaktionen und Erwartungen für zusätzliche Maßnahmen auf lange Sicht. 
71% der erwachsenen Bulgaren beurteilen die Maßnahmen der Regierung positiv. Laut einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur „Alpha Research“ sei die Einstellung von 21% der Bulgaren mehr oder weniger negativ. 46% der Befragten erwarten umfassendere soziale Initiativen. 
Laut der Analyse der Agentur erfolge die Billigung der kurzfristigen sozialen Maßnahmen vor dem Hintergrund eines dominierenden Pessimismus was die Erhaltung von Arbeitsplätzen und der Einkommen in den nächsten Krisenmonaten anbelangt.

Zusammengestellt: Iwo Iwanow
Übersetzung: Georgetta Janewa



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