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COVID-19 in Bulgarien: Tag 58

Foto: BTA


Aufhebung von Notstand am 13. Mai 

Die Regierung werde davon absehen, vorzuschlagen, den Notstand zu verlängern. Nach dem 13. Mai soll schrittweise zu einer Normalisierung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens übergegangen werden. Die Wirkung aller Wirtschaftsmaßnahmen werde um weitere 2 Monate verlängert. Einige soziale und andere Schutzmaßnahmen sollen bis September beziehungsweise bis zum Jahresende in Kraft bleiben. Das soll durch ein Gesetz geregelt werden, dass vom Parlament verabschiedet werde, gab Finanzminister Wladislaw Goranow bekannt. 
Durch Novellen im Gesundheitsgesetz soll der Gesundheitsminister bevollmächtigt werden, Epidemie-Maßnahmen zu verhängen und Regeln für ihre Anwendung einzuführen. Die administrativen Verordnungen des Gesundheitsministers können in zwei Instanzen angefochten werden.
Die Gerichte stellen nach dem 13.Mai ihre Arbeit vollständig wieder her. Weiterhin besteht das Verbot auf Pfändung, gab Justizminister Danail Kirilow bekannt.
Es werde in diesem Jahr keine nationale externe Prüfung für die Klassen 4 und 10 geben, hat das Kabinett beschlossen.   

20 neue Fälle von COVID-19

1652 ist die Zahl der bestätigten Fälle von COVID-19, gab der nationale Stab zum Coronavirus bekannt. Von den 20 neu Infizierten wurden 16 in Krankenhäuser eingeliefert. Infiziert hat sich auch ein 9jähriges Kind aus Plewen. 17 der neuen Fälle stammen aus dem Gebiet Widin, 15 der Infizierten leben in einem Altersheim in der Gemeinde Kula. 
Insgesamt 177 Mediziner sind infiziert. Grund für die Ansteckung von 8 Medizinern aus der Infektionsabteilung in Sliwen mit COVID-19 sei der unsachgemäße Umgang mit persönlichen Schutzmitteln. 
78 Personen im Alter zwischen 55 und 82 Jahren, alle mit Begleiterkrankungen, sind nachweislich an COVID-19 verstorben. 321 Corona-Kranke konnten geheilt werden. 

Nationaler Krisenstab mit wöchentlicher Pressekonferenz

Der Nationale Krisenstab zur Coronavirus-Prävention und -Bekämpfung wird einmal pro Woche eine Pressekonferenz im Gebäude des Ministerrats abhalten. Ab dem 7. Mai steht der Nationale Krisenstab jeden Donnerstag ab 8.00 Uhr den Medien zur Verfügung, um Fragen zu beantworten. Die täglichen aktuellen Informationen über Covid-19 in unserem Land und in der Welt werden weiterhin jeden Morgen vom Sekretär des Nationalen Krisenstabs Prof. Dimo Dimow bekanntgegeben. Die Entscheidung, wöchentliche Pressekonferenzen abzuhalten, wurde gemeinsam von Premier Bojko Borissow und dem Nationalen Krisenstab getroffen. Die Medien können vom Leiter und den Mitarbeitern des Krisenstabs in Echtzeit Antworten auf ihre Fragen erhalten, teilte die Regierung mit.

Grigor Dimitrow wirbt für Spendenaktion der Europäischen Kommission

Bulgariens bester Tennisspieler Grigor Dimitrow beteiligt sich an der Kampagne der Europäischen Kommission, die darauf abzielt, Mittel für die medizinische Behandlung von Corona-Patienten zu sammeln und einen Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln, informierte EU-Kommissarin Maria Gabriel an. In einer Videobotschaft, veröffentlicht im YouTube-Kanal der Europäischen Kommission, appellierte Dimitrow „Geben wir den Spitzenwissenschaftlern und Unternehmern die Werkzeuge und unsere Unterstützung zur Entwicklung von Impfstoffen, die Behandlung und Diagnose gegen das Virus“. Bereits zu Beginn der Krise hatte der bulgarische Tennisspieler dem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Haskowo Beatmungsgeräte gespendet.

61% von Unternehmen rechnen damit, Krise zu überstehen

Eine Umfrage unter 200 Unternehmen, Branchenverbänden und regionalen Kammern hat ergeben, dass 40 Prozent Befragten zusätzliche Maßnahmen in Unterstützung des Unternehmertums für erforderlich halten. Das gab die Bulgarische Industrie- und Handelskammer bekannt. 25 Prozent der Befragten bezeichneten die Maßnahmen als ausbalanciert, in Anbetracht der Möglichkeiten des Staatshaushalts und der Größe unserer Wirtschaft. Etwa 20 Prozent halten die Maßnahmen für übertrieben oder stufen sie als Verschwendung ohne reale Auswirkungen auf die Konjunktur ein. Auf die Frage, wie die Prognosen der Unternehmen für ihr Geschäft bis Ende des Jahres aussehen, antwortete eine Mehrheit von 61 Prozent, sie würden die Krise überleben, ohne aber den Stand vor der Pandemie zu erreichen. 14 Prozent glauben, das Vorkrisenniveau erreichen können. Nur 4 Prozent sehen neue Marktchancen in der Krise und erwarten bessere Ergebnisse als davor.

Einstellung von Personal voraussichtlich erst gegen Jahresende 

Die Lockerung der Anti-Covid-19-Maßnahmen haben keine direkten Auswirkungen auf die Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit wird nach Angaben der Bulgarischen Wirtschaftskammer noch mindestens zwei Monate lang weiter steigen. Erst gegen Ende 2020 könnten neue Einstellungen erwartet werden. Der Präsident der Bulgarischen Wirtschaftskammer Radoswet Radew sei kein Optimist, was die wirtschaftliche Erholung angehe, denn das Unternehmertum sei vor bürokratische Hürden gestellt, es seien erhebliche Investitionen erforderlich und es zeichne sich ein Rückgang des Konsums ab. Die Wirtschaft könnte wahrscheinlich im Herbst damit beginnen, sich von der Corona-Krise zu erholen. Im Sommer stellen die meisten Unternehmen, einschließlich unserer westlichen Partner, die Arbeit ein, so Radew. Er rechne damit, dass man im vierten Quartal mit der Einstellung von Mitarbeitern beginnen werde.

Empfehlung, auf Auslandsreisen zu verzichten, bleibt in Kraft 

Seit Beginn der Covid-19-Krise wurden über 2.000 Bulgaren nach Bulgarien zurücktransportiert. Die genaue Anzahl unserer mit Unterstützung des Außenministeriums in die Heimat zurückgekehrten Landsleute ist aufgrund der unterschiedlichen Transportarten schwer zu bestimmen. Das erklärte gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk Iwan Dimow, Berater von Außenministerin Ekaterina Sachariewa. Die Empfehlung, auf Reisen zu verzichten, sofern das nicht unbedingt erforderlich ist, bleibt weiterhin bestehen. Um einen humanitären Flug nutzen zu können, müssen bulgarische Bürger die bulgarischen diplomatischen Vertretungen auf der Welt kontaktieren. Es sei aber auch wichtig, eine ausreichende Anzahl von Personen zu haben, die von der jeweiligen Destination nach Bulgarien zurückkehren möchten, ergänzte Dimow. 

Koalitionspartner schlagen Maßnahmen zur Rettung von Tourismus vor

Die IMRO, einer der Koalitionspartner der Regierung, schlägt ein Paket von zweijährigen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für den Tourismus vor. Die IMRO spricht sich für die Subventionierung von Charterflügen aus dem Ausland in Höhe von 6.000 Euro pro Flug aus. Ihre Vertreter bestehen auf die Herabsetzung der Mehrwertsteuer in diesem Sektor auf 5 Prozent und auf eine Lockerung der Bestimmungen zur Erteilung von 30-Tage-Touristenvisa für Ausländer. Die IMRO bietet auch eine Mehrwertsteuerermäßigung für Dienstleistungen im Hotel- und Gaststättenwesen an. Der andere Koalitionspartner, die „Nationale Front für die Rettung Bulgariens“, will die Bauzeit entlang der Schwarzmeerküste aufgrund der verspäteten Sommersaison um einen Monat, d.h. bis zum 15. Juni, verlängern.

Bulgarische Unternehmer erwarten, sich in einem Jahr von der Krise zu erholen

Laut einer Studie von „Alpha Research“ erleiden 79% der bulgarischen Unternehmen Verluste aufgrund der Covid-19-Krise. 7 Prozent müssen begrenzte Gewinneinbußen einstecken. 15% gaben Verluste in Höhe von 100% an. 21 Prozent hätten keine Erschwernisse. 3,5% der Unternehmen berichteten von einer erhöhten Nachfrage nach ihren Produkten. 22,6%, hauptsächlich mittelständische und große Unternehmen, behalten die Organisation ihrer Tätigkeit bei. Ein Fünftel ist komplett auf Arbeit im Homeoffice übergewechselt. Drei Viertel der Unternehmen haben Personal abgebaut, 9% haben sämtliche Mitarbeiter entlassen. 59% der Unternehmer befürworten die staatlichen Beihilfen für die Erhaltung von Arbeitsplätzen, die als 60:40-Maßnahme bekannt sind. 70% der Befragten hoffen, im Rahmen eines Jahres ihre Tätigkeit wieder vollständig aufnehmen zu können.

Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.

Zusammengestellt: Darina Grigorowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Wladimir Wladimirow, Rossiza Radulowa und Georgetta Janewa



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