Premier Borissow mit Corona infiziert
„Obwohl die Regionale Gesundheitsinspektion die über mich verhängte Quarantäne wieder aufgehoben hatte, habe ich bereits am vergangenen Freitag alle Treffen und öffentliche Engagements für die nächsten Tage abgesagt“, schrieb der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow auf seiner Facebook-Seite. Er informierte, dass er nach zwei PCR-Tests nun doch an Corona erkrankt sei. „Allgemein fühle ich mich unwohl und lasse mich nach Einschätzung der Ärzte zu Hause behandeln. Die Namen aller, mit denen ich Kontakt gehabt habe, wurden der Regionalen Gesundheitsinspektion gemeldet. Ich bin sicher, dass wir bei Einhaltung aller Maßnahmen, mit der Lage fertig werden!“, meinte der Premier.
Für kommende Woche Erhöhung der Infektionsrate erwartet
„Wenn man im September, als in Europa die Verbreitung des Coronavirus am schwächsten war, die Maskenpflicht für geschlossene Räume durchgesetzt hätte, würden die Dinge heute vielleicht nicht so drastisch aussehen“, kommentierte für den BNR Prof. Todor Kantardschiew, Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und parasitäre Erkrankungen.
Die Maßnahmen müssten seiner Ansicht nach gut bemessen sein, damit ihre Einhaltung auch abgesichert werden könne. Am schädlichsten seien verspätete und halbherzige Maßnahmen, ist der Experte überzeugt.
„Momentan besteht das Ziel darin, den prozentualen Anteil der schweren Fälle an der Gesamtzahl an Infektionen zu verringern, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht“, unterstrich Prof. Kantardschiew, der in der kommenden Woche einen Anstieg der Infektionszahlen erwartet.
Hoteliers und Gaststättenbetreiber fordern klare Regelung bei Schließung von Einrichtungen
Die Bulgarische Vereinigung der Hotel- und Gaststättenbetreiber verlangen klare Maßnahmen und Regeln, bei denen im Zusammenhang mit der Corona-Seuche die Tätigkeit einer Einrichtung eingeschränkt, oder diese geschlossen werden muss. In einer Erklärung begründen sie ihre Forderung damit, dass die Investoren und Arbeitnehmer im der Tourismusbranche nicht „im letzten Augenblick überrascht“ werden und unvorbereitet Finanzeinbußen hinnehmen müssen. Branchenvertreter verlangen vom Kabinett und den Gesundheitsbehörden, dass klar die Ansteckungsrate festgelegt wird, bei der eine Einrichtung (Hotel, Gaststätte etc.) eingeschränkt funktionieren kann oder geschlossen werden muss und für welchen Zeitraum.
Größte Corona-Infektionsgefahr bestehe in gastronomischen Einrichtungen
„Die größte Gefahr, sich mit Civod-19 zu infizieren, besteht in den gastronomischen und Vergnügungseinrichtungen in geschlossenen Räumen. Erst an siebenter oder achter Stelle kommt der städtische Nahverkehr“, äußerte dem Fernsehsender Nova TV Prof. Todor Kantardschiew, Direktor des Nationalen Zentrums für Infektions- und parasitäre Erkrankungen. Seiner Ansicht nach würden die „Dinge in Bulgarien nicht mehr gut aussehen“, weil es an Kontrolle mangle und inkompetente Meinungen geäußert werden. Der Experte sagte ferner, er erkenne keinen Enthusiasmus bei den Hausärzten, Corona-Schnelltests in ihren Praxen einzuführen. „Als wir Medizin studierten, war uns bewusst, dass wir auch unsere eigene Gesundheit riskieren müssen, um die Gesellschaft zu erhalten, doch einige Kollegen scheinen das schon vergessen zu haben. Die Gesellschaft hat teilnahmslos zugeschaut, wie die Medizin in ein Geschäft verwandelt wurde“, entrüstete sich Prof. Kantardschiew.
1.043 Neuinfektionen an einem Tag ermittelt
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 7.094 durchgeführten PCR-Tests 1.043 neue Covid-19-Fälle registriert, die 14,7 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (393), Plowdiw (76) und Warna (58) diagnostiziert.
Im Verlauf des vergangenen Tages sind 7 Patienten an den Folgen der Erkrankung gestorben; 130 Patienten konnten als genesen entlassen werden; 1.976 werden stationär behandelt, 138 darunter auf Intensivstationen.
Die Statistik sagt aus, dass sich seit Ausbruch der Corona-Seuche 1.872 Mediziner in Bulgarien mit Covid-19 infiziert haben; darunter sind 680 Ärzte und 626 Krankenschwestern.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich momentan auf 18.246.
Prototyp des bulgarischen Impfstoffs gegen Corona bis Ende des Jahres erwartet
„Die Wissenschaftler der „Bulgarischen Akademie der Wissenschaften“ haben ein Drittel des Weges zur Schaffung eines einheimischen Impfstoffes gegen Covid-19 hinter sich“, sagte dem Fernsehsender Nova TV gegenüber Dr. Ilijan Manojlow von der Akademie. Es werde erwartet, dass der Impfstoff bis Ende dieses Jahres vorliegt. Dann müsse seine Ungefährlichkeit in einer Reihe von Tests nachgewiesen werden, bevor er zum Einsatz kommt, informierte der Wissenschaftler.
Medizinische Universität sucht Freiwillige für Arbeit in Nicht-Corona-Abteilungen
Die Leitung der Medizinischen Universität der nordbulgarischen Stadt Plewen appellierte an die Ärztepraktikanten, Medizinstudenten und Krankenschwestern im vierten Ausbildungsjahr, den zwei Universitätskrankenhäusern zu helfen, die im Zuge der Corona-Seuche einen akuten Angestelltenmangel verspüren. Die Freiwilligen sollen in Nicht-Corona-Abteilungen zum Einsatz kommen; Arbeitsverträge wurden zugesichert.
Corona-Fälle in Militäruniversität in Weliko Tarnowo
10 Offizieranwärter der Militäruniversität „Wassil Lewski“ der nordbulgarischen Stadt Weliko Tarnowo haben positive PCR-Tests abgegeben. In der vergangenen Woche wurden 37 ihrer Kommilitonen isoliert, da sie Kontakt mit einem Corona-Kranken außerhalb der Universität hatten. Die Neuinfizierten wurden in der medizinischen Einrichtung der Universität untergebracht. Ferner wurde der Unterrichtsprozess neu organisiert.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Zusammengestellt: Diana Zankowa
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