Krankenhäuser zu Solidarität aufgefordert
Im hauptstädtischen Unfallkrankenhaus „Pirigow“ wird die Zahl der Betten für Corona-Patienten erhöht, informierte Krankenhausdirektor Prof. Assen Baltow. Seinen Worten nach werde ein ganzes Stockwerk für die Behandlung von Corona-Infizierten umgerüstet, da allein in diesem Krankenhaus 60 Angestellte an Covid-19 erkrankt seien. Laut Prof. Baltow können 13 Krankenhäuser Sofias allein nicht das Gros der Corona-Patienten behandeln, die auf Intensivstationen gepflegt werden müssen. In diesem Zusammenhang appellierte der Mediziner an die anderen Gesundheitseinrichtungen, Solidarität zu zeigen und Corona-Patienten aufzunehmen.
Übergang zu Fernunterricht an den Schulen geregelt
Die Schulen können zu Fernunterricht übergehen, sobald sie dazu eine Genehmigung vom Bildungsminister erhalten haben; der Vorschlag hierfür muss von den Schuldirektoren kommen, ordnete das Bildungsministerium an, informierte die bulgarische Nachrichtenagentur BTA. Der Übergang zu Fernunterricht ist insbesondere in Regionen ratsam, für die die Corona-Gefahrenzonen „Rot“ oder „Orange“ ausgeschrieben wurden. Diese Maßnahme gilt auch für Schulen, in denen viele Schüler abwesend sind oder unter Quarantäne gestellt wurden, die Zahl der Corona-Fälle steigt, oder viele Grippe-Infektionen verzeichnet werden. Die Entscheidung tragen der jeweilige pädagogische Rat und die Mehrheit der Eltern mit, heißt es in der Anordnung des Bildungsministeriums.
Generalstaatsanwalt unter Quarantäne gestellt
Generalstaatsanwalt Iwan Geschew hat sich in Quarantäne begeben, weil bei einer nahestehenden Person seiner Familie das Coronavirus nachgewiesen wurde. Geschew selbst teilte das in seinem Twitter Account mit und präzisierte, dass er nun auf die Anweisungen der Gesundheitsbehörden warte. Der Generalstaatsanwalt unterstrich, dass „jeder mit persönlichem Beispiel und die Maßnahmen einhaltend, den Ärzten im Kampf gegen die Pandemie hilft“. Geschew wünschte allen Gesundheit.
Über 14% der PCR-Tests positiv
In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 2.257 durchgeführten PCR-Tests 327 neue Covid-19-Fälle registriert, die 14,5 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die meisten Neuinfektionen wurden in Sofia (125), Blagoewgrad (31), und Targowischte (25) diagnostiziert.
Von den seit Beginn der Pandemie in Bulgarien durchgeführten 661.859 Tests waren 37.889 positiv, was 5,7 Prozent aller Tests ist. Insgesamt etwas mehr als 345.000 Bulgaren wurden in dieser Zeit unter Quarantäne gestellt; momentan stehen rund 24.000 Bürger unter Quarantäne, übermittelte das Bulgarische Nationale Fernsehen.
Die Zahl der aktiven Fälle beläuft sich auf 18.441; 2.036 Patienten werden stationär behandelt, 146 darunter auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages konnten 122 Patienten als genesen entlassen werden; 18.345 sind es seit Beginn der Corona-Seuche.
10 Patienten sind in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen der Erkrankung gestorben; seit Beginn der Pandemie sind in Bulgarien 1.094 Corona-Todesopfer zu beklagen.
Gaststättenbetreiber erwägen Proteste
Die Branchenorganisationen der Betreiber gastronomischer Einrichtungen erwägen Protestaktionen wegen der Anordnung zur Schließung von Nachtklubs und Diskotheken. Branchenvertreter verweisen darauf, dass in Folge dieser Maßnahme 120.000 Angestellte ihre Arbeit verlieren könnten, falls kein Kompromiss mit der Regierung erzielt werden sollte. Die Kontrollen der letzten Tage hätten bewiesen, dass kaum gegen die Maßnahmen zur Coronavirus-Prävention und Bekämpfung verstoßen werde. Die Vereinigung der Gaststättenbetreiber kündigte an, dass sie den Rücktritt der Bürgermeister fordern werde, die Anordnungen zur Schließung der Einrichtungen unterzeichnet haben, informierte die bulgarische Nachrichtenagentur BTA.
„Nach einer wiederholten Schließung der Klubs, werden einige nie mehr öffnen, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Mangel an Sicherheit“, sagte Emil Kolarow von der Vereinigung der Gaststättenbetreiber.
Arbeitgeber und Hoteliers treffen sich mit Tourismusministerin
Vertreter der Vereinigung der Arbeitgeber und Industriellen in Bulgarien und der Vereinigung der Hotel- und Gaststättenbetreiber trafen sich mit der Tourismusministerin Marijana Nikolowa, meldete das Presseamt des Ministeriums. Die Vertreter beider Organisationen bestanden darauf, dass zu den epidemiologischen Maßnahmen, die die Tourismusbranche betreffen, ein Einvernehmen aller beteiligten Seiten erzielt werden müsse. Ministerin Nikolowa unterstrich ihrerseits, es sei ihr wichtig, dass „die Stimme aller in der Branche vernommen“ werde. Sie versicherte, dass die Arbeit des Tourismusministeriums vollends auf die künftige Entwicklung des Tourismusbereichs in Bulgarien ausgerichtet sei.
Patientenorganisationen fordern: Betreuung Chronischkranker solle nicht nachlassen
Einige Patientenorganisationen in Bulgarien verurteilten scharf die Anordnung von Gesundheitsminister Kostadin Angelow zur Einstellung von Planoperationen in den Krankenhäusern des Landes. Das Gesundheitsministerium müsse, so die Patientenorganisationen, für eine Behandlung aller Patienten sorgen, indem beispielsweise Corona-sichere Krankenhäuser oder Abteilungen eingerichtet werden. Der Zustand von Patienten mit onkologischen oder Herz-Kreislauferkrankungen müsse ständig kontrolliert werden, andernfalls seien ihr Leben und ihre Gesundheit gefährdet.
Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.
Zusammengestellt: Joan Kolev und das Nachrichtenteam
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