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Covid-19 in Bulgarien: Tag 249

Foto: BTA

Bulgarien belegt Platz 16 bei Inzidenz von Covid-19

Die Inzidenz von Covid-19 in Bulgarien auf 14-tägiger Basis beträgt 518 Erkrankte auf 100.000 Einwohner. Damit liegt Bulgarien in der EU auf den16. Platz. In der Tschechischen Republik zum Beispiel gibt es 1.200 Erkrankte auf 100.000 Einwohner und in Luxemburg 1.300 auf 100.000. Diese Angaben wurden heute vom Gesundheitsminister Kostadin Angelow auf der heutigen Kabinettssitzung vorgelegt, informieren BNR-Reporter.

Vor einem Monat lag Bulgarien mit 43 Covid-19-Kranken auf 100.000 Einwohner auf den 24. Platz.


Corona: Infektionsrate fast 40 Prozent

In den vergangenen 24 Stunden wurden nach 11.068 durchgeführten PCR-Tests 4.390 neue Covid-19-Fälle registriert, die 39,66 Prozent der Tests ausmachen, weisen die Angaben des Nationalen Informationsportals über die Verbreitung der Corona-Seuche aus.
Die Zahl der aktiven Fälle ist auf 55.716 geklettert; 4.176 Patienten werden stationär behandelt, 280 darunter auf Intensivstationen.
Im Verlauf des vergangenen Tages konnten 516 Patienten als genesen entlassen werden; an den Folgen der Erkrankung sind 80 Patienten gestorben.
Seit Beginn der Pandemie haben sich in Bulgarien 83.366 Menschen mit Covid-19 infiziert; 25.799 haben die Krankheit überwunden.
Momentan beläuft sich die Zahl der infizierten Mediziner auf 3.278; allein in den vergangenen 24 Stunden sind 155 Neuinfektionen hinzugekommen.


Gesundheitsminister: Es sind genügend Medikamente vorhanden

Es gibt keinen Mangel an Medikamenten zur Behandlung von Patienten mit Covid-19. Das versicherte der Gesundheitsminister Kostadin Angelow auf einem Briefing nach einem Treffen mit Vertretern der Pharmazeutik.

"Auf dem Territorium Bulgariens verfügen wir über ausreichende Mengen an Medikamenten. Der Kauf auf Vorrat lässt derzeit den Eindruck entstehen, dass es an bestimmten Medikamenten im Land mangelt! Das ist das Hauptproblem", sagte Angelow. Er fügte hinzu, dass Patienten, die eine Behandlung mit Antibiotika, Heparinen und Dexamethason benötigen, in Krankenhäusern behandelt werden und dort gebe es keinen Mangel an Medikamenten.


Gesundheitsminister: neue Einschränkungsmaßnahmen zwecklos

„Angesichts der momentan diffusen Verbreitung des Coronavirus wird ein Lockdown nicht die erwarten Ergebnisse bringen“, sagte dem BNR-Inlandsprogramm „Horizont“ gegenüber Gesundheitsminister Prof. Kostadin Angelow. „In der Öffentlichkeit wird die Einhaltung der Maßnahmen nicht eingesehen und sobald alles geschlossen wird, werden die Menschen auf die Straße gehen, was die Lage verschlimmern würde.
Die Menschen haben an psychische Stabilität eingebüßt und alle wollen ins Krankenhaus, auch wenn es nicht erforderlich ist. Für die 20 Prozent der Fälle mit positivem Test und einem ausgeprägten Krankheitsbild sind Betten vorhanden“, versicherte der Gesundheitsminister. „Angst ist kein Grund für eine Krankenhauseinweisung. Es ist eine objektive Einschätzung seitens eines Arztes notwendig. Die Menschen lassen sich jedoch von ihren Sorgen und Ängsten leiten und denken nicht mehr rational“, kommentierte Prof. Kostadin Angelow.

Ärzteverband: Selbstbehandlung ist gefährlich!

„Die Protokolle, die in Fachzeitschriften veröffentlicht werden, sind nur für Fachleute gedacht und können nicht für eine Selbstbehandlung herangezogen werden“, warnt der Bulgarische Ärzteverband in einem Appell an die Bürger, in dem auf die Gefahren einer Selbstbehandlung einer Corona-Infektion hingewiesen wird.Der Ärzteverband reagierte damit auf eine Reihe von Veröffentlichungen in den sozialen Medien und verschiedenen Internetseiten, in denen vermeintliche Ärzte Ratschläge für eine medikamentöse Selbstbehandlung geben. „Die Selbstbehandlung ist ausgesprochen gefährlich! Ein Teil der Medikamente, die im Angebot sind, können zu einer Überlastung des Körpers führen. Ein anderer Teil kann plötzliche und schwer zu stoppende Blutungen verursachen“, warnen die Ärzte.


Strengere Maßnahmen ohne Lockdown erwogen


„Bei Bedarf können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, ohne jedoch das Land schließen zu müssen“, sagte in einem Interview für den Fernsehsender bTV Vizepremierminister Tomislaw Dontschew. „Welche Kontrollen auch eingeführt werden sollten, nichts kann die persönliche Verantwortung ersetzen. In Bezug auf die Pandemie ist kein Chaos im Land zu beobachten“, erklärte Dontschew.
Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektion kommentierte auch Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow. Dem Fernsehsender Nova TV gegenüber sagte er, dass die momentanen Handlungen des Staates angemessen seien.
„Der Gesundheitsminister handelt adäquat. Ich wundere mich, wie er das alles aushält. Ich kann nur sagen, dass er alles in seinen Kräften stehende tut“, kommentierte Karakatschanow. Er meinte jedoch, dass das Gesundheitssystem vor einem Kollaps stehe und sich die privaten Krankenhäuser verantwortungsvoller engagieren müssen.


Weitere Mittel für Bildung gebilligt


„Die Maßnahmen der Regierung im Zusammenhang mit der Pandemie sind sehr richtig. Diese Schlussfolgerung hat die Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) gezogen, was bedeutet, dass wir uns auf dem rechten Weg befinden“, kommentierte der bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow zu Beginn der heutigen Regierungssitzung. Er unterstrich, dass im Bericht des IWF empfohlen werde, mehr Mittel für die Bildung zu gewähren, so dass für kommendes Jahr weitere 350 Millionen Euro eingeplant werden, informiert die bulgarische Nachrichtenagentur BTA.

Die IWF-Mission erwartet dank der Beschäftigungs-Maßnahmen keinen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit. Laut den Experten werde das Steuerdefizit niedriger als erwartet ausfallen und der Saldo einen Überschuss aufweisen, prognostiziert der Premier.


Regierungshubschrauber für schwerkranke Patienten

Premierminister Bojko Borissow forderte während einer online-Regierungssitzung eine solche Koordinierung zwischen den Krankenhäusern zu schaffen, so dass für jeden Covid-19-Patienten, der eine Krankenhausbehandlung benötigt, diese auch garantiert wird. Die Regierungshubschrauber sollten eingesetzt werden, um schwerkranke Patienten so schnell wie möglich zu medizinischen Einrichtungen zu transportieren, wo sie gerettet werden können, informiert die Reporterin Zwetelina Stojanowa.


Lehrergewerkschaften fordern Übergang zu Fernunterricht

Mit Urlaub und Kündigungen drohen Lehrer aus dem ganzen Land, berichtet der BNR. Eine Umfrage der Gewerkschaft „Bildung“ der Gewerkschaftsvereinigung „Podkrepa“ weist aus, dass 80 Prozent der Lehrer einen vorübergehenden Übergang zu Fernunterricht fordern.
Die Pädagogen beängstigt die große Zahl an Corona-Todesopfern unter ihren Kollegen. Kritisiert werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Infektion an den Schulen. Die Lehrer sind mit der Regelung nicht einverstanden, dass über ein Fünftel der Schüler aus Krankheitsgründen fehlen müsse, damit zu Fernunterricht übergegangen werden kann.


43% der Unternehmen erwarten Vertiefung von Problemen

Laut einer Umfrage zu den Erwartungen bulgarischer Unternehmen bezüglich wichtiger Wirtschaftsindikatoren für 2021 zählt unser Land zu den größten Pessimisten unter 29 Ländern. Zu den ausschlaggebenden Problemen gehört die Verschuldung in der Covid-Krise und die unterbrochenen Lieferketten, informiert die Reporterin Natalia Gantchowska mit.

43% der Unternehmen erwarten, dass sich die Probleme im nächsten Jahr weiter vertiefen werden.

Der Pessimismus der bulgarischen Unternehmen bezieht sich hauptsächlich auf die Märkte, die Beschäftigung, die Investitionen und Gewinne.

Die Umfrage umfasste 765 bulgarische Unternehmen aus allen Branchen und Regionen. Es wird jedes Jahr vom europäischen Netzwerk der Handelskammern zusammen mit der bulgarischen Industrie- und Handelskammer durchgeführt.



Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Redaktion: GerganaMantschewa

Übersetzung: Georgetta Janewa, Wladimir Wladimirow




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