Einst schmückten sich die heiratsfähigen Mädchen in Bulgarien mit den Federn verschiedener Vogelarten. Man glaubte, dass sie vor dem sogenannten „bösen Blick“ schützen, Unheil abwenden und sogar bösen Zauber neutralisieren können. Große Kräfte schrieb man speziellen Federn zu; besonders begehrt waren die Pfauenfedern.
In den traditionellen bulgarischen Traumdeutungen heißt es, dass es zum Guten sei, wenn jemand einen Pfau im Traum sieht. Falls man ihn sogar fangen sollte, so werde ein Bursche um das Mädchen freien, oder das begehrte Mädchen einwilligen. Falls sich eine unverheiratete junge Frau im Traum mit einer Pfauenfeder schmücken sollt, so werde man bald um ihre Hand anhalten...
Da jedoch damals in Bulgarien Pfauenvögel noch sehr selten gehalten wurden, waren ihre Federn eine Seltenheit. Wer solche erworben hatte, stellte sie in seinem Haus an einem gut sichtbaren Ort auf – sie sollten allen Gesundheit und Glück bringen.
Der Pfau wird in etlichen bulgarischen Volksliedern besungen - speziell in Hochzeitsliedern, in denen das Brautpaar mit einem Pfauenpärchen verglichen wird.
Mehr über den Pfauenvogel in der bulgarischen Folklore erfahren Sie aus unserem Archivbeitrag „Wie ein Pfau stolzieren“ von Albena Besowska, den Sie hier finden können.
Redaktion: Elena Karkalanowa
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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