Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

In memoriam Wanja Kostowa

Foto: Archiv

Die traurige Nachricht vom Ableben der Sängerin Wanja Kostowa überbrachte der Komponist Stefan Diomow, mit dem Kostowa einige ihrer schönsten Lieder schuf. Ihr Sohn Bojan Michajlow, mit dem sie im Duett sang, veröffentlichte Dutzende ihrer Fotos und Lieder in den sozialen Medien. Die Meldung von ihrem Tod, die sich wie ein Lauffeuer verbreitete, verursachte in den sozialen Medien eine Flut an Kommentaren voller Liebe und Achtung gegenüber ihrer Arbeit.

''Gebet'' (1997)

Wanja Kostowa wurde am 18. April 1957 in Dimitrowgrad geboren und wuchs in Burgas am Schwarzen Meer auf, wo sie ein Gymnasium mit erweitertem Fremdsprachenunterricht absolvierte. Bereits in ihrer Schulzeit nutzte sie jede Chance, um zu singen, was sich aber negativ auf ihren Schulbesuch auswirkte. In einem Interview für Radio Bulgarien erzählte sie, wie oft ihre Mutter (von Beruf eine Näherin) mit ihren Lehrern sprechen musste, damit sie nicht von der Schule entlassen wird. Später absolvierte Wanja Kostowa das staatliche Konservatorium (heute „Nationale Musikakademie Pantscho Wladigerow“) in der Klasse von Georgi Kordow. Kostowa machte die ersten Schritte ihrer beruflichen Laufbahn mit der Gesangsgruppe „Tonika SV“. Sechs Jahre später begann sie eine Solokarriere und veröffentlichte 1987 ihr erstes Soloalbum. Zusammen mit zwei anderen berühmten Namen - Mimi Iwanova und Rossitza Kyrillowa, sang sie in einem Trio namens MVR (aus den Anfangsbuchstaben ihrer Namen - Mimi, Wanja, Rossitza). Sie trat in verschiedenen Duos auf; als wahre Erfüllung betrachtete sie die gemeinsame Arbeit mit ihrem Sohn. Es kann schwer abgeschätzt werden, wie lange Mutter und Sohn zusammen auf einer Bühne standen, aber in den letzten Jahren häuften sich ihre Konzerte.

''Ich will dir dieser Nacht etwas sagen' (1995)

Wanja Kostowa gehörte zu den beliebtesten Popsängerinnen in Bulgarien; sie besaß eine der wärmsten Stimmen in der Popmusik. In jedes Lied investierte sie ein kleines Stück von sich selbst, während das Publikum sie mit seiner Wertschätzung und Applaus beschenkte. Selbst in den letzten Jahren, in denen sie sehr selten in den Medien auftrat, war ihre schöne, herzliche und unwiderstehliche Stimme an allen wichtigen Feiertage zu hören, besonders zu Weihnachten und Ostern, denen sie einige ihrer schönsten Lieder widmete. Viele Auslandsbulgaren betrachten das Lied „Hallo, wie geht es dir, mein Freund?“ als ihre Hymne, denn es beschreibt, wie es ist, auf fremden Straßen zu gehen und von der Heimat und den in Bulgarien zurückgelassenen Freunden zu träumen. Wanja liebte ihre Lieder, sie war in die Poesie verliebt und rezitierte oft Liebesgedichte, in denen Menschen zusammenfinden, so unterschiedlich sie auch sein mögen.

Familie Tonika - ''Hallo, wie geht es dir, mein Freund?'' (1994)

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow




Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Experimentatoren Kazuhisa Uchihashi und Frank Gratkowski eröffnen Sofia Free Jazz

Die Legenden der experimentellen Musik und des unkonventionellen Jazz - Frank Gratkowski (Deutschland) und Kazuhisa Uchihashi (Japan) - eröffnen heute in Sofia das „Sofia Free Jazz“ - die neue Reihe des Radiofestivals „Alarma Punk Jazz“ des..

veröffentlicht am 23.01.25 um 09:20

Dessi Dobrewa - „Am Ende der Welt“

Kurz vor dem Remix des Songs „Dvama“ („The Two“) von Fabrizio Parisi, der den Beginn ihres gemeinsamen Projekts markiert, präsentierte die Sängerin Dessi Dobrewa ihren neuen Originalsong „Am Ende der Welt“.  Die Musik und der Text stammen..

veröffentlicht am 20.01.25 um 08:55

Ljudmila Slanewa - Loco - „Immer noch“

Die Schauspielerin und Sängerin Ljudmila Slanewa - Loco brachte Ende 2024 den Song „Immer noch“ heraus. Es handelt sich dabei um eine eklektische Mischung aus Indie-Jazz und Pop mit Elementen der Tangomusik. Wie bei den meisten ihrer Songs..

veröffentlicht am 13.01.25 um 08:50