Es muss kaum ein Blutspender davon überzeugt werden, dass seine Spende Leben rettet. Der heutige Weltblutspendetag ist der weltweiten Sensibilisierung für den Bedarf an sicherem Blut und Blutprodukten gewidmet.
„Jeder, der den Wunsch hat und dem bewusst ist, dass das Spenden von Blut eine edle und verantwortungsvolle Tat ist, kann zu jeder Jahreszeit Blut spenden“, sagt der Direktor des Nationalen Zentrums für Transfusionshämatologie Dr. Nikolaj Nikolow. Seiner Meinung nach sollte das Spenden von Blut nicht als Kampagne, sondern das ganze Jahr über erfolgen, um eine rhythmische Versorgung mit Blut zu ermöglichen. Nur so können Blut und Blutprodukte adäquat und regelmäßig an die medizinischen Einrichtungen abgegeben werden. Die Covid-19-Pandemie hat aber Auswirkungen auch auf diesen Bereich im Leben des Landes.
„Die Zahl der Menschen, die Blut gespendet haben, ist leicht im Rückgang“, teilte Dr. Nikolow in einem Interview für das BNR-Programm „Hristo Botew“ mit.
„Im Vergleich zu 2018, als es einen Anstieg der Zahl der Blutspender um etwa drei bis vier Prozent gab, ist 2019 und 2020 ein Rückgang zwischen drei und sechs Prozent in den Zentren für Transfusionshämatologie im ganzen Land zu verzeichnen“, stellt Dr. Nikolow klar.
Angesichts der Entwicklung der Coronavirus-Epidemie und der Präsenz von immer mehr geimpften Bürgern rückt die Frage nach den Regeln für das Spenden von Blut und Blutprodukten in den Vordergrund.
„Jeder kann 28 Tage nach einem positiven PCR-Ergebnis Blut spenden", bestätigte Dr. Nikolow. Bei Anti-Covid-Impfungen, die zwei Dosen umfassen, darf nicht zwischen den beiden Dosen und bis 28 Tage nach der zweiten Nadel gespendet werden. Diese Bedingungen gelten nicht nur für die Blutspende, sondern auch für die Spende von Rekonvaleszenzplasma, präzisierte der Spezialist.
„Bis jetzt haben wir über 3.500 therapeutische Dosen von 200 ml entnommen, verarbeitet und für die Expedition in Krankenhäuser bereitgestellt. Bis Ende letzten Jahres hat das Nationalen Zentrums für Transfusionshämatologie alle medizinischen Einrichtungen im Land mit Rekonvaleszenzplasma versorgt. Jetzt tuen es auch die regionalen Zentren.
Das Motto des heutigen Weltblutspendetages lautet – Spende Blut, lass das Leben in der Welt pulsieren. Jeder, der die Möglichkeit hat und dessen Gesundheitszustand es zulässt, Blut zu spenden, ist aufgerufen, es regelmäßig zu tun.
Dr. Nikolaj Nikolow ist zuversichtlich, dass, wenn auch gering, die Zahl der Blutspender von Jahr zu Jahr zunimmt.
„Doch leider ist es heute so, dass die Blutspender zu 80 Prozent Verwandte von dem Patienten sind, der Blut benötigt. Trotzdem sollte damit nicht spekuliert werden, dass die Gefahr besteht, dass ein Patient, der Blut benötigt, es nicht bekommt“, sagt Dr. Nikolow und räumt ein, dass es Momente der Not gab, aber meist bei Fällen mit einer seltenen Blutgruppe. In diesem Fall wird tatsächlich an Verwandte appelliert, Blut zu spenden, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sich darunter die benötigte seltene Blutgruppe befindet.
Redaktion: Elena Karkalanowa nach einem Interview vom Martina Krastewa, BNR-Hristo Botew
Übersetzung: Georgetta Janewa
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