Die Gesundheitsbehörden führen landesweit ab dem 7. September für einen Zeitraum von zwei Monaten eine Reihe strengerer epidemiologischer Maßnahmen ein. Laut Gesundheitsminister Dr. Stojtscho Katzarow werden die Einschränkungen aufgrund des geringen Prozentsatzes der gegen Covid-19 Geimpften in Bulgarien (ca. 16% der Bevölkerung) verhängt. Er betonte, dass bei einer Verschärfung der Lage deutlich strengere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.
Die Maßnahmen sehen u.a. vor: Restaurants dürfen nur von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet haben; das Publikum in Theatern, Konzertsälen und Kinos dürfe nur bis zu 50 Prozent der Sitzplätze einnehmen; Sportwettkämpfe in Hallen müssen ohne Publikum auskommen und im Freien seien nur 30 Prozent der Zuschauerplätze zu besetzen, wobei mit einer solchen Kapazität auch die Fitnessstudios arbeiten dürfen; an Familienfesten in Innenräumen könnten sich maximal nur 30 Personen beteiligen; Kinderklubs, Teambuilding, Festivals und Messen sowie Gruppensport in Hallen seien verboten; empfohlen werde der Übergang zu Fernarbeit.
„Für Panik und die Verbreitung von Ängsten ist kein Platz“, sagte Dr. Stojtscho Katzarow. Ihm zufolge sei die Lage ernst, aber nicht außer Kontrolle geraten. Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus (54 in den letzten 24 Stunden) gebe jedoch berechtigt Anlass zur Sorge. „85 Prozent der Corona-Todesopfer sind Menschen über 65 Jahre“, sagte der Minister und forderte die Erwachsenen auf, sich impfen zu lassen.
Das Schuljahr werde mit Präsenzunterricht beginnen, aber irgendwann könnten „Grippeferien“ nötig werden, meinte der Gesundheitsminister.
Die Delta-Variante des Coronavirus dominiere in Bulgarien und lediglich bei 2 Prozent der untersuchten Proben konnte die britische Variante nachgewiesen werden, informierte Prof. Iwa Christowa, Direktorin des Nationalen Zentrums für Infektions- und Parasitenkrankheiten. Eine infizierte Person würde derzeit zwischen 6 und 8 weitere Personen anstecken, erklärte sie.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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