Unter dem Vorsitz des ältesten Abgeordneten, Dr. Silvi Kirilow, haben die Abgeordneten des neuen 47. bulgarischen Parlaments den Eid abgelegt, sich bei all ihren Handlungen von den Interessen des bulgarischen Volkes leiten zu lassen. In einer Ansprache wandte sich Präsident Rumen Radew an die Abgeordneten und die Nation.
Bulgarien kann es sich nicht leisten, historische Zeit zu vergeuden

In das neue Parlament werden große Hoffnungen gesetzt und der Einsatz ist  schicksalhaft. Es ist Zeit für nationalen Konsens, appellierte der Staatschef  in seiner Rede.
  „Unsere Gesellschaft sucht immer noch nach einem Ausweg aus dem  Korruptions-Status-Quo, hat aber bereits 'Nein' zum vereinnahmten Staat und zur  Wiederherstellung des Autoritarismus gesagt“, ergänzte Präsident Radew.
„Wir können nicht länger zulassen, dass historische Zeit vergeudet wird, noch dürfen wir Populismus und Lügen unterworfen sein. Wenn wir wollen, dass dieses Parlament Bestand hat und nützlich ist, sollte es das öffentliche Leben zum Rechtsstaat zurückführen“, sagte Radew und forderte die Abgeordneten auf, lange hinausgezögerte Reformen und Gesetzesänderungen vorzunehmen.
„Wir setzen die Veränderung fort“ kritisierte die Arbeit der bisherigen Politiker und Abgeordneten

Kiril Petkow wandte sich im Namen der ersten politischen Kraft in der  Volksversammlung - „Wir setzen die Veränderung fort“ - an die Abgeordneten und  die in Bulgarien und im Ausland lebenden bulgarischen Bürger. Laut Petkow haben  die bisherigen Abgeordneten ihre Arbeit nicht getan, das Land sei vor viele  Herausforderungen gestellt und 2 Millionen Bulgaren hätten sich entschieden,  das Land zu verlassen.
  „Überall, wo wir uns mit unseren Wählern getroffen haben, hieß es: ‚Bitte,  bringt unsere jungen Leute zurück.‘ Das haben uns Senioren mit Tränen in den  Augen gesagt. 42 Prozent von ihnen leben unter der Armutsgrenze“, sagte Kiril  Petkow. Sein Appell lautete: In unserem Land sollten Gier, Egoismus und  Verantwortungslosigkeit ein Ende haben. Kiril Petkow forderte die Abgeordneten  auf, dass jeder von ihnen Teil der Veränderung wird. „Es ist Zeit für  Innovation, Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit. Es ist an der Zeit, dem Wort  Volksabgeordneter eine neue Bedeutung zu verleihen und unsere Arbeit zu  leisten“, so Kiril Petkow.
Bulgarien hat in den letzten 6 Monaten zu viel politische Zeit verloren

Im Namen der Koalition GERB-SDS erinnerte Dessislawa Atanassowa daran, dass  es in diesem Jahr zwei aufeinanderfolgenden Parlamenten nicht gelungen ist,  eine Regierung aufzustellen. Aus diesem Grund haben die Wähler das neue  Parlament mit geringer Wahlbeteiligung gestraft. Deshalb habe das neue  Parlament nach Ansicht der wichtigsten Oppositionskräfte nicht genügend  Legitimität.
  Atanassowa verlangte, dass keine Energie für persönliche Angriffe,  Beleidigungen und Racheakte zu verschwenden und bestand darauf, dass der  Staatshaushalt bis zum Ende des Kalenderjahres diskutiert und verabschiedet werden sollte.
  „Unser erster Entscheidungsentwurf wird es sein, ein Moratorium für die  Aufnahme neuer Staatsschulden bis zur Wahl einer regulären Regierung zu  verhängen“, sagte Atanassowa.
Die DPS hat die Wahlen wegen Unregelmäßigkeiten und Repressionen einer scharfen Kritik unterzogen

Im Namen der Bewegung für Rechte und Freiheiten sagte ihr Vorsitzender  Mustafa Karadayi, das neue Parlament müsse die Serie aufeinanderfolgender  vorgezogener Wahlen unterbrechen und damit beginnen, die Krisen zu lösen.
  „Diejenigen, die nicht gewählt haben, haben uns gezeigt, dass sie keine  Politiker und Parteien wählen wollen, die anstatt die Probleme zu lösen sich  mit sich selbst beschäftigen. Die Wähler haben für die Parteien gestimmt, damit  sie die politische Krise beenden und sich konsolidieren, um wirksame Lösungen  ihrer Probleme zu finden. Aber sie haben keiner einzigen Partei die volle Macht  zuerkannt. Die Wähler haben die Abgeordneten verpflichtet, einen nationalen  Konsens zu finden und den Dialog wieder aufzunehmen“, so Mustafa Karadayi.
Die Linke hat versprochen, ein Garant für die Stabilität Bulgariens zu sein

„BSP für Bulgarien“ tritt mit drei Prioritäten in dieses Parlament ein,  sagte die Vorsitzende der Linken Kornelia Ninowa von der Parlamentstribüne.
  „Die erste ist der Beginn einer realen Veränderung des derzeitigen  Regierungsmodells, die Wiederherstellung der Staatlichkeit und der  verfassungsrechtlichen Prinzipien der Gewaltenteilung. Die zweite Priorität  ist, den Staat und das bulgarische Volk mit Sorge um die Menschen durch die  Krisen zu führen. An dritter Stelle steht eine aktive pro-europäische  Außenpolitik als gleichberechtigter Partner der anderen EU-Mitgliedstaaten. Wir  sind für eine beschleunigte Verabschiedung des Wiederaufbau- und  Nachhaltigkeitsplans Bulgariens und für das Voranbringen der operationellen  Programme“, sagte Ninowa.
„Es gibt ein solches Volk“ rief zu Einigkeit, anständiges Benehmen und Fleiß auf

Es ist eine Wiedergeburt der Nation notwendig, erklärte Ljubomir Karimanski  im Namen der Partei „Es gibt ein solches Volk“ vor dem Parlament.
  „Die Kombination aus Wissen und moralischen Werten kann zu unserem heiß  begehrten Streben führen, die Korruption zu minimieren und neue Verhältnisse  einzuführen, die dem bulgarischen Volk wahre Freiheit bringen. „Es gibt ein  solches Volk“ wird alles tun, damit eine Regierung gebildet wird und das  Parlament seine Amtszeit bis zu ihrem Ende ausüben kann“, versprach Ljubomir  Karimanski.
„Demokratisches Bulgarien“ forderte eine Verfassungsreform in der Justiz

„Ich sehe, dass immer mehr Menschen nach Rechtsstaatlichkeit verlangen. Das bedeutet vielleicht, dass wir alle bereit für eine Justizreform sind. Es geht nicht darum, Menschen zu beseitigen, sondern systematische Veränderungen in der Justiz und der Staatsanwaltschaft vorzunehmen, um sie zu modernisieren, um sicherzustellen, dass es nicht nur ein Gesetz auf dem Papier gibt, sondern eine Justiz, auf die sich jeder Bürger stützen kann. Ich bin zuversichtlich, dass uns das diesmal gelingen wird“, so Christo Iwanow.
„Wasraschdane“ erklärte, alle Bulgaren im In- und Ausland zu vertreten

Heute beginnt die Frist zu laufen, in der Bulgarien sich vom Untergrund  abstoßen kann“, sagte der Vorsitzende von „Wasraschdane“ Kostadin Kostadinow in seiner Rede.
  „Ein Mensch, der an die Wand gedrückt ist, hat zwei Möglichkeiten – sich zu  untergeben oder Widerstand zu leisten. Wir von „Wasraschdane“ haben uns widersetzt. Wir sind hier, um zu sagen, dass  wir Einschränkungen und eine Impfpflicht nicht dulden werden. Wir sind hier, um  'Nein' zum Grünen Deal zu sagen“, betonte der Vorsitzende der kleinsten Parlamentsfraktion.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: BGNES
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