Innenminister Bojko Raschkow gab bekannt, dass ein Vorverfahren wegen der Gaskrise und der hohen Gaspreise läuft. Mit Blick auf die Absetzung des gesamten Managements des staatlichen Unternehmens „Bulgargaz“ sagte er, dass eine Untersuchung läuft, ob die hohen Preise durch die internationale Konjunktur verursacht würden oder aus Handlungen von Personen innerhalb des Landes resultieren, die sich von privaten Interessen leiten lassen. Außerdem wolle man prüfen, ob das Unternehmen nicht gegen die Landesinteressen gearbeitet habe.
„Die verantwortlichen Personen von „Bulgargaz“, die im Zuge der Ermittlungen zunächst angeklagt werden könnten, sind sehr schwer zu bestimmen. Im Moment kann ich Ihnen mit ziemlich großer Sicherheit sagen, dass es eine Person gibt, die angeklagt wird“, sagte Raschkow, enthielt sich jedoch, konkrete Namen zu nennen. Ob Anklagen gegen andere Amtsträger erhoben werden, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte er und fügte hinzu: „Für Prognosen ist es noch zu früh."
Raschkow kündigte an, dass das Innenministerium auch gegen Experten der Wasser- und Energieregulierungsbehörde (KEWR) ermittelt.
Swetoslaw Deltschew, ein ehemaliges Vorstandsmitglied von „Bulgargaz“, hat die von Innenminister Bojko Raschkow geäußerten Vorwürfe zurückgewiesen. In einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk sagte er, dass das Unternehmen mit seinem Marktanteil von 95 Prozent die staatlichen Interessen gut genug schützen würde. „Sollte dieser Marktanteil in Zukunft jedoch sinken und bereits erworbene Marktpositionen an private Gashändler vergeben werden, würde dies bedeuten, dass private Interessen bedient werden. Und das sollte untersucht werden.“
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