Hinter geschlossenen Türen fanden fast dreistündige Gespräche zwischen Vertretern der vier Parteien der Regierungskoalition statt. Es gibt immer noch keine offizielle Entscheidung, Militärhilfe in die Ukraine zu entsenden. Zuvor hatte der Ko-Vorsitzende der Koalition „Demokratisches Bulgarien“ gegenüber dem BNR gesagt, dass die Entscheidung, der Ukraine militärische Hilfe zu leisten, die notwendige parlamentarische Mehrheit finden würde.
All dies geschah vor dem Hintergrund entsetzlicher Aufnahmen von hingerichteten Zivilisten in der Stadt Butscha in der Region Kiew, für die die ukrainische Seite Russland verantwortlich macht. In diesem Zusammenhang lud der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy ein, nach Butscha zu kommen und sich selbst von Kiews Behauptungen zu überzeugen, dass die zivilen Opfer das Ergebnis der russischen Besatzung seien. Die ukrainischen Behörden haben den Teams einer Reihe ausländischer Medien erlaubt, die Stadt zu besuchen. Reporter berichteten von 20 Leichen auf einer Straße in der zerstörten Stadt und ukrainische Behörden meldeten, sie hätten mehr als 300 Menschen in einem Massengrab in der Nähe einer Kirche gefunden. Der UN-Sicherheitsrat wird voraussichtlich bei einem Treffen am Dienstag über die Geschehnisse in Butscha beraten.
Gleichzeitig bezeichnete Moskau die Aufnahmen als Provokation und forderte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates zu dem Fall. Dmitrij Poljanskij, der erste stellvertretende Vertreter der russischen Mission bei der UNO, sagte, dass der Sicherheitsrat die ganze Wahrheit über „diese ukrainische Provokation, die vor allem vor den westlichen Medien inszeniert wird“, sehen sollte.
Heute Morgen berichteten ukrainische Medien über einen russischen Raketenangriff in Odessa auf eine nicht funktionierende Ölraffinerie. Es ist ein Brand ausgebrochen, aber niemand wurde von der Rakete verletzt, von der ein Teil von der ukrainischen Luftwaffe abgefangen wurde.
Nach Angaben der Regionalverwaltung haben russische Truppen mit dem Rückzug aus der Region Sumy in der Ostukraine begonnen.
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