Die Sommersaison läuft auf Hochtouren. Die Lage auf Bulgariens Straßen, insbesondere im Gebiet von Widin sorgt erneut für Negativschlagzeilen.
Die einstige Hauptstadt des Königreichs Widin in der Zeit von 1369 bis 1396 gehört heute zu den ärmsten und ödesten Regionen der Europäischen Union. Neben der Lösung von vielen Problemen warten die Einwohner der Stadt und der umliegenden Dörfer sehnlichst auf die Fertigstellung der Schnellstraße Widin - Botewgrad. Die 190 Kilometer lange Strecke soll bis 2027 fertiggestellt werden. Damit wären die Donaubrücke 2 und die Hemus-Autobahn miteinander verbunden, was den schweren Verkehr in der Region erheblich entlasten würde.
Was das alljährliche Problem des Frachtverkehrs über den Grenzübergang betrifft, gibt es zumindest vorerst keine Lösung. Laut einer Analyse, die von der Hauptdirektion der Grenzpolizei im Auftrag von BNR-Widin erstellt wurde, hat der Grenzübergang seine Kapazität für die Durchfahrt von Lastwagen erschöpft. Das sei auf verschiedene Faktoren zurückzuführen – die Sommersaison, die Änderungen in den Routen der Fernfahrer, hervorgerufen durch geopolitische, wirtschaftliche und andere Gründe und nicht zuletzt die Unmöglichkeit, eine andere Organisation des Verkehrs zu schaffen. Ein Hindernis ist der Umstand, dass der Grenzübergang vollständig auf rumänischem Eigentum gebaut wurde. Der Grenzübergang und das Gebiet um ihn herum werden von der bulgarisch-rumänischen Gesellschaft "Widin-Kalafat" AD verwaltet. In einer Umfrage unter Autofahrern an der Grenze äußerten sie ihre Empörung über die Bedingungen, unter denen sie gezwungen sind, auf das Passieren der Grenze zu warten.
„Man kann sich glücklich schätzen, wenn es einem gelingt, in einer 15-stündigen Arbeitsschicht die Grenze zu passieren. Und das bei sengender Sonne und 30 Grad. Ich denke, dass die Verzögerung auf die Kontrolle der Rumänen zurückzuführen ist, die mehr Zeit in Anspruch nimmt. In der anderen Richtung auf der bulgarischen Seite läuft es etwas schneller“, behauptet ein Fernfahrer.
„Es ist möglich, die Wartezeit zu verkürzen, wenn die Schalter, an denen Dokumente aus Nicht-EU-Ländern geprüft und Vignetten nachträglich gekauft werden, nach dem Grenzübergang eingerichtet werden“, sagt ein anderer.
„Größere Verzögerungen entstehen auch durch die Gas-Analyse, die am Grenzübergang an einigen LKWs vorgenommen wird“, sagt ein Dritter.
Die Pflicht, alle LKWs zu wiegen, vergeudet ebenfalls viele Stunden an der Grenze. Einige der Fahrer führen als Beispiel die Organisation dieser Prozedur in Ungarn an. Die Messung findet dort auf einem Parkplatz außerhalb des Grenzübergangs statt. Genau das ist auch die Empfehlung in der Analyse des Innenministeriums. Einige der Prozeduren sollten entfallen oder außerhalb des Grenzübergangs verlegt werden.
Redaktion: Joan Kolev
Übersetzung: Georgetta Janewa
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