Nach langer Isolation, Einschränkungen und eintöniger, aber sicherer Lebensweise provoziert uns der Sommer, dem Alltag zu entfliehen und mit verschiedenen Outdoor-Veranstaltungen zu liebäugeln, obwohl die Covid-Pandemie erneut Fahrt aufnimmt. Möglichkeiten, etwas Besonderes und Interessantes zu erleben, gibt es nicht nur an der Schwarzmeerküste, sondern auch in Kjustendil. Das Städtchen ist in knapp einer Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Sofia zu erreichen. 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt, liegt der Park Hisarlaka, wo sich die gleichnamige spätantike und mittelalterliche Festung vom Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts befindet, die vor einigen Jahren restauriert wurde. Auf dem höchsten flachen Teil des Hügels findet vom 15. bis 17. Juli zum zweiten Mal in Folge das Erlebnisfestival „Hissarlaka Experience“ statt.
„Ohne zu übertreiben, können wir behaupten, dass die Stadt, die Menschen und die Atmosphäre speziell sind. Deshalb können wir es kaum erwarten, dass sich das Erlebnis Hisarlak wiederholt“, erklären die Veranstalter von Collective Crew und lassen uns wissen, dass „Hissarlaka Experience“ in diesem Jahr ganze drei Tage dauern und wieder ein ganz besonderes Musikprogramm präsentieren wird. Essens- und Getränkestände, Entspannungsbereiche im Bohème-Stil für Erwachsene und jede Menge Spaß für die kleinen Gäste, verspricht Dimitar Borisow und erklärt, dass die Idee für dieses Sommerfest in Gesprächen mit Hotel- und Gaststättenbesitzern aus Kjustendil geboren wurde. Sie wollten die Aufmerksamkeit von ganz Bulgarien auf die Region und insbesondere auf die Festung lenken.
„Die Festung ist hochinteressant und als Location für diese Art von Veranstaltung sehr gut geeignet", erzählt Dimitar Borisow begeistert. Es stellte sich heraus, dass sie aber kaum von Touristen besucht wird, abgesehen von den Einwohnern Kjustendils. Wir versuchen nun, das zu ändern und Menschen aus dem ganzen Land anzulocken, nach Kjustendil zu kommen, hier Zeit zu verbringen, sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen und die Natur in der Region zu genießen. Oberhalb der Festung gibt es einen jahrhundertealten Wald aus Mammutbäumen (Sequoia sempervirens), die bei Asthma und anderen Atembeschwerden helfen“, erklärt Dimitar Borisow.
Anfang Juli hat der Touristenverein von Kjustendil eine Diskussion angeregt, bei der Bürger und Vertreter der Verwaltung die Gegenwart und Zukunft des Parks Hisarlaka kommentieren sollten. Der Schwerpunkt lag auf den Möglichkeiten zur Verbesserung der Bedingungen für Sport und Erholung sowie zum Schutz des Erbes und der natürlichen Umwelt.Anfang des Jahres kündigte der Bürgermeister von Kjustendil, Petar Paunow, die Absicht der Gemeinde an, einen zwei Kilometer langen Lift zu bauen, der den zentralen Stadtplatz „Welbazhd“ mit der Festung auf dem Hügel verbinden soll. Eine ähnliche Idee gab es auch schon vor der Wende von 1989, die hauptsächlich aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Eine solche Anlage wäre eine echte Attraktion in einer der ältesten Städte auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens, argumentiert die Stadtverwaltung und sucht weiter nach Geldquellen für die Umsetzung des Projekts.
Redaktion: Wessela Krastewa nach einem Interview von Jana Spiridonowa, BNR-Radio SofiaÜbersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Facebook/hisarlakaexperience
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